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Grußwort der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ursula von der Leyen, zum 13. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr

Anlässlich des 13. Internationalen Kongresses übermittele ich allen Mitgliedern und Förderern der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr zu ihrem 25 jährigem Jubiläum herzliche Grüße. Ein Vierteljahrhundert lang widmet sich die Gesellschaft nun dem Kampf gegen eine Krankheit, die wie kaum eine andere Belastungen und Ängste für Erkrankte und ihre Familien mit sich bringt.

In der Bundesrepublik erkranken jedes Jahr weit über 300.000 Frauen, Männer und Kinder neu an Krebs. Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die Medizin verfügt heute allerdings zunehmend über gute Möglichkeiten, Krebserkrankungen früh zu diagnostizieren, und setzt viele wirksame Behandlungsmethoden ein. Jeder zweite Krebspatient kann durch intensive medizinische Betreuung geheilt werden.

Das macht Mut; dadurch wird aber das Engagement der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr keinesfalls weniger nötig. Denn eine gute schulmedizinische Therapie ist oft nicht alles. Krebs, das wird immer wieder deutlich, betrifft den ganzen Menschen. Der ganze Mensch ist nötig, um mit dem Krebs zu leben – oder ihn zu besiegen. Der Gesundungsprozess eines Krebspatienten wird wesentlich durch seinen emotionalen und psychischen Zustand beeinflusst. Oft ist Krebs mehr als eine Krankheit: Schon die Diagnose löst bei nicht wenigen Menschen eine Lebenskrise aus.

In einer solchen Notsituation ist es gut zu wissen, dass es eine Patientenorganisation gibt, die auf dem Gebiet der komplementären, alternativen und ganzheitlichen Krebsbehandlung kompetente Beratung und Hilfe anbietet - nicht in Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur Schulmedizin. Alternative, komplementäre Methoden sind immer sinnvoll, wenn Nutzen und Risiko stimmen und sie individuell zum Patienten oder zur Patientin passen. Gerade viele der unvermeidlichen und quälenden Nebenwirkungen der Krebstherapie lassen sich durch den Einsatz komplementärer Maßnahmen lindern.

Ernährung, Bewegung, Entspannung – all dies ist nicht Medizin im engeren Sinne, aber als Salutogenese Voraussetzung für körperliche und seelische Gesundheit. Indem die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in ihrer Beratung auf diese Zusammenhänge aufmerksam macht, öffnet sie den Erkrankten einen Horizont über die Krankheit hinaus – ganz wichtig gerade bei einer so schwer wiegenden Diagnose wie Krebs.

Vielleicht am wichtigsten zur Stärkung der Gesundheit sind andere Menschen. Das ist natürlich zu allererst die Familie, der Freundeskreis. Das können aber auch andere Betroffene sein, die die gleichen Erfahrungen machen oder gemacht haben und dadurch „auf der gleichen Wellenlänge" sind. Durch den Austausch kann es gelingen, nicht nur praktische Hilfe, sondern auch neue Motivation und Hoffnung zur Bewältigung der Krankheit und zur Verbesserung der eigenen Lebenssituation zu bekommen. Therapie ist immer auch Begleitung durch die Krankheit hindurch.

Deshalb ist Selbsthilfe so wichtig. Das Netzwerk der Selbsthilfeorganisationen und -vereinigungen, zu dem die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr gehört, kann auch bei Krebs hilfreiche Unterstützung bieten. Die Selbsthilfe in Deutschland ist differenziert und vielfältig. Selbsthilfeorganisationen und -vereinigungen erbringen umfangreiche Unterstützungsleistungen und verstehen sich als Agenturen zur Stärkung der Motivation, Eigenverantwortung und freiwilligen Hilfen. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf die professionelle Medizin: Die Selbsthilfe bringt mit ihrer Eigeninitiative ein neues Wissen, das „Expertentum des Betroffenseins", in die Versorgung ein und trägt so zu Qualitätsverbesserungen und zu einer Stärkung der Patientenperspektive bei.

Beratung, Selbsthilfe und die Öffnung neuer, anderer Horizonte sind die Stärken der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr. Ihr 25 jähriges Bestehen belegt, wie wichtig die Arbeit der Gesellschaft für Betroffene und Angehörige ist. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses gute Anregungen und Begegnungen und dem 13. Internationalen Kongress einen guten Verlauf.

Ursula von der Leyen

Grusswort_Ursula_von_der_Leyen.pdf

©iStock, 1210358928, nortonrsx
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