Nach Krebsbehandlungen können Lymphödeme mit beschwerlichen und ernsten Folgen auftreten. Die Gefahr besteht vor allem, wenn Lymphknoten in der Achelhöhle oder in der Leiste operativ entfernt oder bestrahlt wurden.
Am häufigsten treten sie nach Brustkrebsbehandlungen auf. Je mehr Lymphknoten entfernt oder bestrahlt werden, desto größer ist das Risiko. Nach einer brusterhaltenden Operation muss jede zehnte Patientin damit rechnen, nach einer totalen Brustoperation jede dritte bis zweite. Die Behandlung erfordert viel Geduld und kann sehr langwierig sein. Je früher damit begonnen wird, desto besser sind die Erfolge. Deshalb ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen den Arzt aufzusuchen.
Das Lymphsystem ist sozusagen die Drainage im Körper. Die unten offenen Lymphgefäße enden im Raum zwischen den Zellen. Dort saugen sie die Abfallprodukte des Stoffwechsels auf – Zelltrümmer, Schlacken oder auch Krankheitskeime und abgeschilferte Tumorzellen. In den Lymphknoten werden die „Abwässer“ erstmals geklärt. Diese linsen- bis bohnengroßen Knoten sind voller Abwehrzellen, um Erreger oder auch Krebszellen unschädlich zu machen und zu verhindern, dass sie in den Blutkreislauf gelangen. Neben den Lymphknoten sind die Milz und die Mandeln weitere Filterstationen. Die entgiftete Lymphflüssigkeit wird schließlich zur Wiederverwendung oder Ausscheidung in die Venen geleitet.
Zusätzliche begleitende Maßnahmen bei Lymphödemen sind neben der Behandlung durch einen erfahrenen Lymphdrainagetherapeuten die hochdosierte Gabe von eiweißspaltenden Enzymen und anorganischem Selen.
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