Skip to main content

Nervenschäden/Polyneuropathie

Polyneuropathie bezeichnet die Schädigung der Nervenbahnen, wobei sich das Wort zusammensetzt aus poly (viele) und Neuropathie (Nervenerkrankung).

Polyneuropathien können unter anderem durch bestimmte Zytostatika (z. B. Cisplatin, Carboplatin, Oxaliplatin, Taxol, Taxotere) ausgelöst werden. In der Regel sind Nerven mit langen Leitungsbahnen betroffen, also die von Händen und Füßen.

Allerdings treten nicht bei allen Patienten, die eine solche Chemotherapie erhalten haben, Beschwerden einer Polyneuropathie auf, so dass sich die Behandlung immer auch nach dem Schweregrad der Symptome richtet. So bemerken einige Patienten nur ein leichtes Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, das nach einigen Wochen wieder verschwindet. Bei anderen wiederum können die Beschwerden bis hin zu stechenden Schmerzen die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich beeinträchtigen.

In der Schulmedizin werden vor allem Schmerzmittel, aber auch Antidepressiva und Antikrampfmittel eingesetzt, die wiederum Nebenwirkungen haben.

Ein Patentrezept scheint es auch in der biologischen Medizin nicht zu geben, zumal einige der durchgeführten Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen kommen.

Beispiel ist die Einnahme von L-Carnitin, einer vitaminähnlichen Substanz: Hierbei werden Dosierungen von etwa täglich 3 – 4 g L-Carnitin vorbeugend eingesetzt. Allerdings führte eine doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie mit der Gabe von 3000 mg Acetyl-L-Carnitin pro Tag bei Patientinnen mit Brustkrebs häufiger zu einer durch Taxane verursachten Neuropathie als in der Placebogruppe (Hershman DL et al. / J Clin Oncol 2013).

Generell ist bei einer nervenschädigenden Chemotherapie das 3 x bis 4 x tägliche Eincremen mit cannabinoidhaltigem Hanföl (z. B. PNP-Öl, CBD-Öle) oder anderen schmerzlindernden Ölen (z. B. Aconit-Öl) empfehlenswert. Und zwar wird dies am besten bereits vorbeugend angewandt, bevor eine nervenschädigende Chemotherapie gegeben wird.

Beim Eincremen ist es wichtig, nicht nur einzucremen, sondern die betroffenen Stellen je 8 – 10 Minuten einzumassieren! Ggf. auch einen Noppenball verwenden.

Vielversprechende Daten gibt es für die Einnahme von Vitamin E. Erste Studien zeigten positive Effekte (z. B. Seenae Eum et al. / Int J Vitam Nutr Res 2013). Hintergrund scheint die antientzündliche Wirkung von Vitamin E zu sein, weshalb auch die Gabe von Selen und Omega-3-Fettsäuren (z. B. OnLife®, Norsan Omega Öl) helfen kann (Ghoreishi Z et al. / BMC Cancer 2012).

B-Vitamine (v. a. Vitamin B1, Vitamin B6) und alpha-Liponsäure werden nicht nur bei diabetischer Neuropathie, sondern auch während Chemotherapie eingesetzt. Wir empfehlen die Einnahme von Vitamin B1 und alpha-Liponsäure vor allem dann, wenn lokale Maßnahmen und Massagen keine Linderung bringen.
Vitamin B6 hingegen hat in den meisten Fällen nicht die erwünschte Wirkung gezeigt.

Eine große Bedeutung haben vor allem krankengymnastische Maßnahmen, wie z. B. Massagen und wechselnde Temperaturreizungen mit warmem und kaltem Wasser, also Kneipp-Anwendungen.
Die lokale Anwendung eines Peelings kann ebenfalls schmerzlindernd sein: Einmal täglich Hände und/oder Füße mit 2 Teilen Olivenöl und 1 Teil Zucker, 10 Minuten einreiben, danach gut abspülen.

Einigen Patienten hilft auch die Bioresonanztherapie oder Akupunktur. Bewegung ist in jedem Fall sinnvoll.

Unser Rat: Kombinieren Sie lieber mehrere Therapien miteinander, um einen guten Effekt zu erzielen.

Und denken Sie auch daran, Ihre behandelnden Ärzte nach der „Kryotherapie" zu fragen. Denn durch das Tragen von Eishandschuhen und Eissocken während einer Paclitaxel-Infusion kann das Risiko für eine Polyneuropathie deutlich gesenkt werden (Akiko Hanai et al. / JNCI 2018).


Ihre Spende

Unser Ziel ist es, wertvolles Infomaterial frei verfügbar zu machen, um Wissen und Selbstwirksamkeit zu fördern. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unabhängig zu bleiben und dieses Material einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Jeder Betrag zählt und trägt dazu bei, unsere Mission zu verwirklichen.

Unterstützen Sie uns noch heute und werden Sie Teil unserer Bemühungen – herzlichen Dank!

©iStock, 1210358928, nortonrsx
©iStock, 1210358928, nortonrsx
GfBK Newsletter

Immer gut informiert

über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote zu ganzheitlichen Krebstherapien sowie Gesundheitsimpulsen für Ihren Alltag.

Unser Newsletter ist ein kostenfreier Service der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.