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Früherkennung Darmkrebs: Wie viel Sinn macht eine Darmspiegelung?

Durch öffentliche Kampagnen mit bekannten Größen aus Show und Sport wird derzeit verstärkt auf Darmspiegelungen als Mittel zur Früherkennung von Darmkrebs hingewiesen. Wissenschaftlich ist jedoch nicht erwiesen, ob vermehrte Darmspiegelungen tatsächlich die Darmkrebssterblichkeit senken. Allerdings sind Nebenwirkungen der Untersuchungsmethode bekannt, auf die nur selten hingewiesen werden. Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr mahnt daher, dass vor einer Darmspiegelung immer zwischen Notwendigkeit und möglichen Nebenwirkungen abgewogen werden sollte.

Die Schätzungen, wie sehr die Darmspiegelung die Heilungschancen erhöhen, sind widersprüchlich. Gegenwärtig ist noch unklar, wie viele Tumore sich entwickeln, ohne dass sie vorher als Polypen (Veränderungen der Darmschleimhaut) zu erkennen sind. Bekannt ist, dass Koloskopien, so die medizinische Bezeichnung für Darmspiegelungen, Risiken bergen, die möglicherweise schlimmer als ein kleiner Polyp sein können. „Darum gilt es, abzuwägen und nicht nur einseitig emotional aufzuklären", sagt der Ärztliche Direktor der GfBK, Dr. György Irmey.

Darmspiegelungen sind körperlich und psychisch belastend. Blutungen und Beschädigungen der Darmwand sind möglich. Die Vorbereitung und die Untersuchung selbst können gerade bei älteren Menschen Komplikationen hervorrufen: Beim Abführen zur Darmreinigung kann es bei dieser Altersgruppe zu Kreislaufbelastungen kommen, die ausbleibende Nahrungsaufnahme und medikamentöse Ruhigstellung während der Untersuchung führt zur körperlichen Schwächung.

Selbstverständlich macht bei einer familiären Disposition, Ängsten vor einer Krebserkrankung oder bei einem Verdacht eine Darmkoloskopie Sinn. „Bei großen Aufklärungskampagnen sollte es aber auch darum gehen, die Achtsamkeit der Menschen für Vorgänge in ihrem Organismus zu stärken und sie damit ein Stück unabhängiger von technischen Untersuchungen zu machen", mahnt Irmey. „Vor einer Untersuchung sollte immer die Notwendigkeit geprüft werden. Klar ist: Ist eine Darmspiegelung notwendig, muss sie natürlich auch erfolgen."

Wie lässt sich das Darmkrebsrisiko minimieren?

Verschiedene Faktoren helfen, das Erkrankungsrisiko zu minimieren. „Wichtig ist, auf das, was im Darm geschieht, zu achten", rät Irmey. „Verstopfungen oder andere Funktionsstörungen sind Warnsignale, auf die reagiert werden muss." Zudem hilft regelmäßiger Sport und eine ausgewogene Ernährung, das Erkrankungsrisiko zu minimieren. Pflanzliche Kost wie Obst, Gemüse und Getreide neutralisiert Schadstoffe und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte gegen entartete Zellen. Positiv auf das Darmmilieu wirken milchsaure, vergorene Produkte wie Sauerkraut, Gemüsesäfte oder Joghurt. „Nicht vergessen dürfen wir, dass wir auch seelische Probleme verdauen müssen und gerade in stressbelasteten Zeiten genügend Raum für Entspannung sein sollte", meint Irmey.

Die GfBK hat zum Thema „Darmkrebs" eine Informationsschrift erstellt, die kostenfrei bestellt oder auf der Website (s. Informaterial) herunter geladen werden kann:

Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. (GfBK)

Postfach 10 25 49

69015 Heidelberg

Telefon (06221) 13 80 20, Fax (06221) 13 80 220

GfBK_Presseinformation_Mai_2008_Frueherkennung_Darmkrebs.pdf

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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