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© Heide Fritsch

Alternative Heilmethoden und Vollwertkost

Heide Fritsch in momentum 2/2016

Von meiner Brustkrebserkrankung erfuhr ich im Mai 1983. Schon in den Jahren zuvor wurden mir mindestens fünfmal gutartige Knoten aus der Brust entfernt. Nach der Totaloperation sollte ich eine Chemotherapie und Bestrahlungen bekommen, weil in der Achselhöhle auch Lymphknoten befallen waren. Nach der ersten Chemo-Spritze beschloss ich, die Therapie sofort abzubrechen.


Weder Bestrahlungen noch Chemotherapie ließ ich über mich ergehen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, meinem kranken Körper das zuzumuten. Für mich war die Krankheit ein Signal dafür, dass einiges in meiner Lebensweise geändert werden musste. Wie sonst konnte es passieren, dass mein Körper nicht genug Kraft hatte, um mit den Krebszellen fertig zu werden?

Abkehr von falscher Ernährung

Mir wurde bald klar: Da war zunächst einmal die falsche Ernährung mit zu vielen Süßigkeiten, weißem Auszugsmehl, Schweinefleisch, geräucherter Wurst, Gegrilltem etc. Ein gesunder Körper kann vielleicht mit einer ungesunden Ernährung fertig werden, aber ein geschwächter, kranker Körper benötigt in jedem Fall eine ausgewogene Ernährung. Eine Vollwertkost, die den Körper mit natürlichen Abwehrstoffen ausstattet und die im Stoffwechsel anfallende Schlacken abbaut. Sofort stellte ich meine Ernährung um auf Vollwertkost und entschied mich für die biologische Immuntherapie mit Misteltherapie, Enzymen, Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, Vitamin C und einem rezeptpflichtigen Vitaminpräparat.

In der Reha erfuhr ich viel über gesunde Ernährung und orthomolekulare Nahrungsergänzungsmittel. Hier begann ich auch täglich zu joggen, mindestens 30 Minuten bei jedem Wetter. Sehr viel Freude hatte ich in der Tanztherapie. Ich tanze nun schon seit 25 Jahren.

Auf jeden Fall ging es mir nach dem Klinikaufenthalt körperlich und seelisch besser als vor meiner Erkrankung. Ich las so ziemlich alle Bücher, die zum Thema Krebs damals auf dem Markt waren.

Suche nach meinem eigenen Behandlungsweg

Alle drei bis fünf Jahre hatte ich wieder Knoten in der Achselhöhle und jedes Mal lehnte ich eine Behandlung ab. Zwar gibt es immer noch Knoten im Bereich der Brust, aber sie haben sich seit 14 Jahren nicht vergrößert. Es geht mir nach wie vor gut, und ich fühle mich wohl.

Meine Familie, mein Mann und meine beiden Kinder (heute 49 und 46 Jahre alt) litten in der schweren Zeit mehr als ich. Ich war vollauf beschäftigt, um alles in Erfahrung zu bringen, was ich noch für mich im Kampf gegen den Krebs machen konnte.

Mein Onkologe, mit dem ich ja nur kurze Zeit zu tun hatte, und mein Hausarzt waren nicht so begeistert von meinem Vorgehen. Sie sahen in alternativen Heilmethoden weniger Heilungschancen, eher eine verlorene Zeit für wirkungsvollere Therapien. Wo aber bleibt die Aufklärung, wenn über unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung von vornherein so geurteilt wird? Aber inzwischen bin ich 71 und freue mich über jedes weitere Jahr.

Leider habe ich schon öfter im Krankenhaus gelegen, und jedes Mal ist mir die Ernährung dort nicht gut bekommen. Mit starken Abführmitteln musste der Verdauung nachgeholfen werden. Bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt wusste ich über die Vollwertkost Bescheid. Zum Frühstück versorgte mich meine Familie mit Sanoghurt, Frischkornbrei, Leinsamen, Milchzucker und Sanddorn. Statt Süßigkeiten und Kuchen aß ich Mohrrüben und Äpfel sowie viel von den Vitaminen C, A und E. Statt des Krankenhausbrots nahm ich mitgebrachtes Vollkornbrot zu mir, und siehe da, meine Verdauung klappte prima, auch gleich nach einer Operation. Ich erholte mich viel schneller als sonst.

Wissen weitergeben

Hier in Oldenburg gibt es einen Krankenbesuchsdienst, der von der Evangelischen Kirche bzw. vom Krankenhauspastor organisiert wird. Ich habe mich dieser Gruppe angeschlossen und besuche einmal in der Woche Patienten in der Klinik, auch solche, die sich gerade einer Chemotherapie unterziehen. Weltweite Untersuchungen haben bewiesen, dass mit einer vollwertigen, ausgewogenen Ernährung mit vorwiegend pflanzlichen, ballaststoffreichen Lebensmitteln Krebs und anderen Krankheiten vorgebeugt werden kann, weil sie den Stoffwechsel aktivieren und die Abwehrkräfte stärken. Ich versuche, gerade mit diesen Patienten über Ernährung zu sprechen. Bisher habe ich dabei noch keinen angetroffen, der sich darüber Gedanken gemacht hat und zwischen seiner Krebserkrankung und seiner Ernährung überhaupt einen Zusammenhang sehen kann.

Ich wünsche mir mehr Beiträge über gesunde Ernährung und deren Bedeutung bei Krebserkrankungen in großen Tageszeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen. Damit es nicht mehr heißen kann: „Ernähren Sie sich weiter wie bisher, eine Krebsdiät existiert nicht!″ Natürlich gibt es keine Krebsdiät, aber es gibt eine gesunde Vollwertkost. Auf den morgendlichen Frischkornbrei möchte ich jedenfalls nicht mehr verzichten.

Zum Weiterlesen: Erstveröffentlichung des Beitrags in: Schoen, Christel (Hrsg.) „Krebs: Alles ist möglich – auch das Unmögliche”. Zu beziehen über: www.projekt-mut-mach-buch.de

Kontakt: Heide Fritsch, Oldenburg

Weitere Informationen

  • Erstveröffentlichung des Beitrags in: Schoen, Christel (Hrsg.) „Krebs: Alles ist möglich – auch das Unmögliche
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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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