Osteoporose
Ich interessiere mich dafür, was ich vorbeugend gegen Osteoporose tun kann. Welche Empfehlungen haben Sie für mich?
Der Begriff Osteoporose, der sich ableitet aus den Worten Osteo= Knochen und porös= durchlässig, betrifft vor allem Frauen nach den Wechseljahren, aber auch Frauen und Männer, die mit Antihormonen behandelt werden. Der Hintergrund ist derselbe: Fehlen Hormone oder können diese nicht mehr wirken, kommt es zu einem Knochenabbau und einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche, da Östrogene die knochenabbauenden Osteoklasten hemmen bzw. Progesteron und das männliche Hormon, Testosteron, die knochenaufbauenden Osteoblasten stimulieren. Zeichen eines Knochenabbaus sind: Abnahme der Körpergröße oder Rundrücken.
Ganz unabhängig davon, ob eine Osteoporose (Knochenschwund) bereits vorliegt oder nicht, kann die Knochendichte sehr gut naturheilkundlich unterstützt werden unter Berücksichtigung von Bewegung, Vitamin D, Vitamin K, Magnesium, Kalzium und einer Basen-Regulation. Magnesium scheint neben Vitamin D besonders wichtig zu sein. Denn nur mit einer höheren Magnesiumdosis, zusammen mit mehr Vitamin D und Vitamin K, nahm die Knochendichte über viermal so stark zu, als wenn wenig Magnesium aufgenommen wurde (Michalek et al./Nutr J 2011). Die Bedeutung von Magnesium liegt vermutlich darin, dass die Hälfte des Magnesiums im Knochen gespeichert wird und Magnesium die Kalziumaufnahme fördert. Empfehlenswert sind daher Mischungen von Kalzium und Magnesium als Basenpräparate, am besten in Citratform.
Verlassen Sie sich aber bitte nicht auf Kuhmilch als Kalziumquelle. Studien ergaben, dass das Osteoporoserisiko durch verstärkten Konsum von Kuhmilch und Milchprodukten sogar ansteigt (Michaëlsson K/BMJ 2014 und Feskanich D / JAMA Pediatr 2014). Dies gilt evtl. auch für hochdosierte Kalziumpräparate. Decken Sie daher Ihren Kalziumbedarf eher aus pflanzlichen Lebensmitteln, durch mit Kalzium angereichertes Mineralwasser und/oder ein Basenpräparat. Ein sehr kalziumreiches Nahrungsmittel ist Sesam, das als Sesamsalz (Gomasio) vielseitig in der Küche verwendet werden kann. Viel Kalzium enthalten auch Tofu, Wildhirse, Grünkohl, Spinat, Kräuter und Wildkräuter.
Außerdem ist es wichtig, den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen zu lassen und darauf abgestimmt zusätzlich Vitamin D einzunehmen. Neben Vitamin D spielt auch Vitamin K beim Knochenaufbau eine Rolle, indem es das kalziumbindende Osteocalcin aktiviert. So führte die Gabe von 100 μg Vitamin K zusätzlich zu Kalzium und Vitamin D zu noch deutlicheren Effekten als die alleinige Gabe von 800 mg Kalzium und 400 I. E. Vitamin D (Kannellakis S / Calcif Tissue Int 2012).
Und denken Sie auch an den Cofaktor Vitamin C, da Vitamin C bei der Bildung von Kollagen mithilft und die Knochenmatrix hauptsächlich aus Kollagen besteht. Hagebuttenextrakt ist hier besonders zu empfehlen, da es einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt hat und zusätzlich entzündungshemmende Wirkstoffe enthält.
Diabetiker und Menschen, die Kortison einnehmen, sollten auf knochenstärkende Maßnahmen achten, da hier die Ausscheidung von Magnesium und Kalzium erhöht ist und so ein Knochenschwund besonders häufig auftritt.