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Nebenwirkungen unter 5-Fluorouracil

12. August 2020

Ich habe Darmkrebs und bekomme als Chemotherapeutikum 5-Fluorouracil (5-FU) und habe mit heftigen Nebenwirkungen zu kämpfen (Durchfälle, Schleimhautentzündungen). Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?

Grundsätzlich sind Durchfälle und Schleimhautentzündungen eine typische Begleiterscheinung einer Chemotherapie mit 5-Fluorouracil (5-FU). Sind diese Nebenwirkungen schwerwiegend und tritt gleichzeitig ein deutlicher Abfall der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) auf, so kann dies auch an der Aktivität von bestimmten Entgiftungsenzymen liegen, die mitverantwortlich dafür sind, dass Chemotherapeutika abgebaut werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt daher, bereits vor einer Therapie mit 5-Fluorouracil (also auch dessen Vorstufen Capecitabine oder Tegafur) die Funktionstüchtigkeit des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) zu bestimmen und einen Mangel auszuschließen. Denn Patienten mit vollständigem DPD-Mangel dürfen eigentlich nicht mit Fluorouracil und dessen Vorstufen behandelt werden. Bei teilweisem DPD-Mangel sollte eine reduzierte Anfangsdosis gewählt werden. Bei der Einnahme von Capecitabine verstärkt sich durch einen DPD-Mangel meistens zusätzlich zu Durchfällen und Schleimhautentzündungen die Neuropathie der Hände und Füße, die sogar mit Hautablösungen einhergehen kann (sogenanntes Hand-Fuß-Syndrom). Dies kann jedoch auch bei einer Infusion mit 5-Fluorouracil auftreten. Sprechen Sie daher bei schwerwiegenden Nebenwirkungen infolge einer 5-FU-Gabe (egal ob Tablette oder Infusion) immer Ihren behandelnden Arzt vor Ort an, der eine Dosisreduktion und/oder die Bestimmung von DPD (im Blut) veranlassen kann.
Bei etwa 5% der Patienten, die 5-Fluorouracil als Chemotherapie erhalten, treten sogar Herzrhythmusstörungen auf. Grund für diese schwerwiegende Nebenwirkung ist vermutlich neben einer Vorschädigung des Herzens ebenfalls die genetisch bedingte verminderte Aktivität der Dihydropyrimidindehydrogenase, die am besten vor der 5-FU-Gabe routinemäßig bestimmt wird.
Vermeiden Sie unter Chemotherapie bitte auch unbedingt den Verzehr von Grapefruit. Denn diese Frucht enthält Stoffe, die verschiedene Subtypen des Cytochrom P450 hemmt, die für den Abbau verschiedener Chemotherapeutika (über den sog. First-Pass-Effekt im Darm) zuständig sind. Es treten dann deutlich mehr Nebenwirkungen auf.

Diese Information wurde von der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr erstellt.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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