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Hormonbildung und Omega-3-Fettsäuren

06. März 2024

Ich bin Brustkrebsbetroffene, lebe vegetarisch und nehme regelmäßig Omega-3-Fettsäuren ein. Nun fand ich heute diese Infos auf einer Website für Kinderwunsch: „Omega-3 ist an der Bildung von Hormonen beteiligt … Das gilt sowohl für männliche Hormone wie Testosteron als auch für weibliche Hormone wie Östrogen und Progesteron.“ Ist die Einnahme dann bei hormonellem Brustkrebs nicht kontraproduktiv?

Wir verstehen Ihre Verunsicherung, allerdings gilt ganz grundsätzlich, dass gerade Vegetarierinnen Omega-3 benötigen, da EPA und DHA nur im Fisch oder in der Alge enthalten sind. Über Omega-3 aus Pflanzenquellen wie Nüssen und Saaten oder Rapsöl kann der Omega-3-Bedarf nicht gedeckt werden, da sie als Alphalinolensäure (ALA) vorliegen und nicht als EPA oder DHA. ALA hat außerdem keine antientzündlichen Effekte.
Die  Aussage, dass Omega-3 an der Bildung von Hormonen beteiligt ist, stimmt zwar, das ist jedoch nur eine der vielfältigen Bedeutungen für den Stoffwechsel und bedeutet nicht, dass Geschlechtshormone im Übermaß hergestellt werden. Studien zufolge spricht man hier eher von einer regulierenden und nicht von einer stimulierenden Wirkung.
Die konkreten Effekte auf Brustkrebs zeigen Studien. In einem Übersichtsartikel aus dem Jahr 2023 (Theinel MH/Nutrients 2023) stellten die Autoren zum Beispiel fest, dass Omega-3-Fettsäuren insbesondere in Verbindung mit einer Antitumortherapie besonders wirksam sind. Eine französische Studie (Bobin-Dubigeon C/Nutrients 2022) wiederum zeigt einen schützenden Effekt von Omega-3-Fettsäuren auf hormonempfindliche Brusttumoren. Und in einer anderen Studie hatten Frauen nach den Wechseljahren mit einer hohen Zufuhr an Omega-6-Fettsäuren ein verdoppeltes Brustkrebsrisiko (Chajès V/Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2012). Eine hohe Omega-3-Zufuhr halbierte dagegen das Risiko für Brustkrebs. Letzteres zeigte sich in dieser Studie aber nur für übergewichtige Frauen. Eine Erklärung wäre, dass Omega-3-Fettsäuren möglicherweise die entzündliche Wirkung von  Übergewicht kompensieren könnten (Schmiedel V/Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2015).

Übrigens, wenn Sie genau wissen möchten, wie viel Omega-3-Fettsäuren Sie benötigen, lassen Sie Ihr Omega-6:3-Verhältnis im Blut überprüfen. Wenn das Verhältnis deutlich über 5:1 liegt, werden zu viele Omega-6-Fettsäuren im Vergleich zu Omega-3-Fettsäuren aufgenommen. Liegt das Verhältnis zum Beispiel zwischen 7:1 und 15:1, so lautet die Empfehlung, 1 EL Fischöl oder 1 TL Algenöl zu sich zu nehmen. Bei einem Verhältnis über 15:1 darf es ruhig etwas mehr sein, z. B. 1,5 EL Fischöl bzw. 1,5 TL Algenöl oder am Wochenende die doppelte Dosis (2 EL oder 2 TL).


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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