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Heilpilze bei Krebserkrankungen

06. September 2023

Nach einer Krebsoperation habe ich verschiedene biologisch unterstützende Therapien begonnen. Von einer mitbetroffenen Patientin habe ich gehört, dass Heilpilze auch bei Krebserkrankungen eingesetzt werden können. Was halten Sie davon?

Präparate aus sogenannten Heilpilzen oder Medizinalpilzen werden in Japan und China seit Längerem ergänzend in der Krebstherapie eingesetzt und in der Traditionellen Chinesischen Medizin seit mehreren tausend Jahren verwendet. Von großem Interesse ist ihr Gehalt an Polysacchariden bzw. Beta-Glucanen (langkettige Zuckerverbindungen). Die Pilze Maitake und Reishi gelten in der TCM und in der japanischen Medizin schon länger als die wichtigsten Medizinalpilze. Reishi zum Beispiel wird in Asien bei hormonabhängigem Brustkrebs empfohlen. Die Studienlage ist inzwischen sehr vielfältig: Besonders Maitake, Agaricus und Reishi sind gut erforscht. In einer Studie wurden antitumorale, entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften von Agaricus blazei, Hericium und Maitake nachgewiesen (Hetland G/ Nutrients 2020). Andere Studien (Dai R/Molecules 2021 und Varghese R/Curr Drug Targets 2020) kamen zu dem Schluss, dass Reishi und Maitake den natürlichen Zelltod von Tumorzellen auslösen und deren metastasenbildendes Potenzial reduzieren können.
Laut einer Übersichtsarbeit der Charité, des Immanuel-Krankenhauses in Berlin und der Universität von Sydney deuten die Resultate auf vorteilhafte Effekte von Medizinalpilzen hin (Jeitler M, Michalsen A, Frings D et al./Front Pharmacol 2020). Untersucht wurden Agaricus blazei, Coriolus und Reishi. Es zeigte sich eine Verbesserung der Lebensqualität, eine erhöhte NK-Zell-Aktivität (= natürliche Killerzellen) und eine längere Überlebenszeit bei Krebspatient:innen, die Pilzpräparate eingenommen hatten.
In einer Studie mit Lungenkrebspatient: innen zeigte sich, dass die Patienten und Patientinnen, die zusätzlich zur onkologischen Standardtherapie kontinuierlich über einen Zeitraum von mehr als 180 Tagen chinesische Heilpflanzen (möglichst in Kombination) verwendeten, ein um 64 % geringeres Sterblichkeitsrisiko hatten als diejenigen, die nur konventionell behandelt wurden (Yeh MH/Complement Ther Med 2020).
Da Nebenwirkungen und Wechselwirkungen als gering einzuschätzen sind, können Heilpilze vor, während und nach den Standardtherapien, wie Strahlen- und Chemotherapie, angewendet werden. Wie jede ergänzende Therapie ist es allerdings ratsam, dieses Vorgehen mit den behandelnden Ärzten zu besprechen.
Für den Einsatz bei Krebserkrankungen stehen vor allem die Pilzarten Maitake, Coriolus, Reishi und Agaricus blazei im Fokus der bisher vorliegenden Studien, aber auch Hericium, Shiitake, Cordyceps und Polyporus können je nach Tumorerkrankung und vorliegenden Beschwerden zum Einsatz kommen.
Bei der Wahl von Vitalpilzpräparaten sollten Sie auf jeden Fall auf Bioprodukte (optimal mit Rückstandskontrollen) setzen, da Pilze mit Pestiziden wie Glyphosat und anderen Umweltgiften belastet sein können.

 

  Heilpilze


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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