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Ginseng bei Krebs

15. Mai 2020

Meine Frau erhält eine Chemotherapie und möchte zur Stärkung Ginseng-Kapseln einnehmen. Nun haben wir gehört, dass dies während einer Chemotherapie nicht sinnvoll sei. Was genau ist Ginseng und wie sollte er verwendet werden?

Die getrockneten Wurzeln des Ginseng werden in der traditionellen asiatischen Medizin zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt. Die meisten Studien zu Ginseng stammen daher aus dem asiatischen Raum. In Laborstudien aktivierte Ginseng die Immunzellen. Verschiedene Ginsengextrakte sind Laborexperimenten zufolge in der Lage, das Wachstum von Tumorzellen zu verhindern und zu einem Absterben von Tumorzellen zu führen. Allerdings gibt es erst eine Studie an operierten Magenkrebspatienten, bei denen durch die Gabe von Ginseng eine verbesserte Überlebenszeit und eine schnellere Wiederherstellung der Abwehrlage erreicht wurden.

Besser sieht die Studienlage bei der Anwendung von Fatigue aus. Hier konnten mehrere Studien zeigen, dass Ginseng die Fatigue verbessern helfen kann.

Bei der Anwendung von Ginseng sollten vor allem mögliche Nebenwirkungen bedacht werden. Dies sind zum Beispiel eine erhöhte Herzfrequenz, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Unruhe und Hautausschläge. Wird parallel Koffein zugeführt, kann Ginseng vermehrt zu Schlafstörungen und Nervosität führen. Von manchen Menschen wird Ginseng daher als zu stark anregend empfunden.

Unbedingt zu beachten sind mögliche Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten. So wurde eine erhöhte Blutungsneigung bei gleichzeitiger Therapie mit Blutgerinnungshemmern wie Cumarin oder ASS beschrieben. Bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Antidepressiva (MAO-Hemmer) können Kopfschmerzen, neurologische Erscheinungen (Tremor) und ernst zu nehmende psychische Störungen (manische Episoden) auftreten. Die Wirkung von Antidiabetika, insbesondere Sulfonylharnstoffen und Insulin, kann verstärkt werden, so dass Unterzuckerungen möglich sind. Der Serumspiegel des Herzmittels Digoxin kann ansteigen und zu gefährlichen Überdosierungen führen. Wegen der möglichen Wechselwirkungen halten wir es daher für sinnvoll, in jedem Fall vor der Einnahme einen Arzt zu befragen.

Übrigens, „echten“ Ginseng erkennt man daran, dass in seinem Namen das „P.“ (= Panax) vorkommt. Der sog. „Sibirische Ginseng“ (Eleuthero) beispielsweise ist kein Ginseng, auch wenn er manchmal so genannt wird.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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