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Darmflora und Krebsentstehung

06. März 2024

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die Darmflora bei der Krebsentstehung?

Eine sehr große Rolle. Das zeigen auch neueste Studienergebnisse aus China. Dabei konnte festgestellt werden, dass ein überproportional hoher Anteil der Gattung Sellimonas ein höheres Risiko für Östrogenrezeptor- positiven Brustkrebs vorhersagte und ein hoher Anteil von Alphaproteobacteria mit einem geringeren Risiko für Prostatakrebs verbunden war (Wei Z/Cancer Med 2023). Andere Studien konnten auch zeigen, dass eine gesunde Darmflora die Voraussetzung für die Wirksamkeit mancher Krebstherapien ist (Derosa L/Ann Oncol 2018 und Simpson RC/Nat Med 2022). Bei Darmkrebs ist bekannt, dass eine fett- und fleischreiche Ernährung Darmbakterien begünstigt, die Tumoren fördert (Zeller G et al./Nature Medicine 2019). Denn bei Darmkrebspatienten kommen gehäuft Bakterien im Darm vor, die Aminosäuren und Fettsäuren abbauen.
Ob die Zufuhr  bestimmter Bakterienstämme hier von Vorteil ist, ist allerdings noch sehr unsicher, weil diesbezüglich Studien fehlen. Aber auch ohne bestimmte Präparate ist schon jetzt die Beeinflussung einer gesunden Darmflora beziehungsweise Darmmikrobiota) möglich, und zwar durch eine zuckerarme, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und milchsauer vergorenen Lebensmitteln. Eine Umstellung der Ballaststoffmenge in der Ernährung  für nur zehn Tage lässt sich sogar sehr schnell und deutlich an der Darmflora erkennen (Simpson HL/Pharmacology & Therapeutics 2015). Bei einer ballaststoffarmen Ernährung ist inzwischen sogar nachgewiesen worden, dass die Schutzschicht der Darmschleimhaut zum Futter für die Darmbakterien werden kann (Desai MS/Cell 2016).

Außerdem scheint die Diversität, also dieArtenvielfalt der individuellen Darmflora, eine wichtige Größe zu sein. Je höher die Diversität (Shannon-Index > 2,8), desto größer kann die Schutzwirkung sein und desto größer ist  auch die Unterstützung für die Versorgungslage der Darmschleimhautzellen. Das Wichtigste ist hier die Zufuhr von Ballaststoff en (z. B. Haferflocken), die von bestimmten Darmbakterien verstoff wechselt werden und das Gesamtmilieu stärken, sodass weniger gute Bakterien erst gar keine Wachstumsbedingungen erhalten. Sie sehen, es ist also eigentlich ganz einfach, bedeutet aber, dass wir unsere Ernährung umstellen sollten, damit eine gesunde Darmflora entsteht.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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