Tel.: 06221 138020
Montag bis Donnerstag 9.00-16.00 Uhr
Freitag 9.00 -15.00 Uhr
Tel.: 06221 138020
Montag bis Donnerstag 9.00-16.00 Uhr
Freitag 9.00 -15.00 Uhr
GfBK unterstützen
Helfen Sie uns zu helfen!
Hier spenden
GfBK-Mitgliedschaft
GfBK Newsletter
Melden Sie sich hier
zum kostenlosen Bezug an
Erstmals soll die Wirkung von Methadon in der Krebstherapie endlich in einer prospektiven klinischen Studie in Deutschland erforscht werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Ulm wollen untersuchen, ob Methadon bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs wirksam ist. Beteiligt werden Patienten, bei denen sich bereits Metastasen gebildet haben und bei denen die Chemotherapie nicht mehr anschlägt. „Unsere Hypothese ist, dass Methadon den Tumor wieder empfindlich für Chemotherapeutika machen kann.“ erläutert Studienleiter Professor Thomas Seufferlein, der Ärztliche Direktor der Klinik für Innere Medizin I. Die Deutsche Krebshilfe wird die Therapiestudie mit 1,6 Millionen Euro fördern.
„Wir wollen untersuchen, ob Methadon bewirken kann, dass auch bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs bestimmte Chemotherapeutika besser in die Krebszellen eindringen und dadurch effektiver wirken können“. so Professor Seufferlein gegenüber der SÜDWEST PRESSE. Die Studie soll im ersten Quartal 2020 starten. Erste belastbare Resultate könnten frühestens Anfang 2022 vorliegen.
„Endlich! Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung von Seiten der universitären klinischen Medizin“, kommentiert Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK). Die GfBK fordert schon seit Jahren zusammen mit Frau Dr. Friesen, ihre wissenschaftlichen gut fundierten präklinischen Erkenntnisse in klinischen Studien zu prüfen.
Dass Methadon als mögliches Krebsmedikament in die öffentliche Diskussion gekommen ist, liegt stark an den Forschungen von Dr. rer. nat. Claudia Friesen. 2007 entdeckte ihre Arbeitsgruppe am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Ulm zufällig die wachstumshemmende Wirkung von Methadon auf Krebszellen. Als sie Leukämiezellen mit D, L-Methadon behandelte, starben diese in kurzer Zeit. 2014 konnte die Ulmer Wissenschaftlerin in Laborexperimenten zeigen, dass Methadon in Kombination mit einer Chemotherapie zu einem Sterben von Glioblastomzellen führt.
„Im Interesse vieler Patienten mit einer fortgeschritten Krebserkrankung, halten wir es für notwendig, dass auch Unikliniken oder Universitäten mit anderen problematischen Tumoreinheiten in fortgeschrittenem Stadium Studien auf den Weg bringen“, so Dr. med. Irmey weiter. „Dann wären auch die Ergebnisse viel aussagekräftiger“. Er verweist auf die Dokumentation von Behandlungserfolgen bei Patienten durch Dr. Friesen und ärztlichen Kollegen bei verschiedenen fortgeschrittenen Krebsarten, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brust-, Eierstock-, Darm-, Magen-, Lungen- Blasen- und Prostatakrebs und bei Hirntumoren (Glioblastome). Aus Sicht der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK) sollten gut dokumentierte Einzelfälle wenigstens in Ergänzung zur klinischen Studien in der Medizin viel mehr wissenschaftliches Erkenntnisgewicht haben.
Im Juli 2019 hatte der Petitionsausschuss der Deutschen Bundestages den einstimmigen Beschluss zur klinischen Erforschung zum Einsatz von D,L-Methadon in der Krebstherapie gefasst und dieses Anliegen an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) weitergeleitet. Es gibt aktuell jedoch keine Entscheidung zur staatlichen Finanzierung.
GfBK unterstützen
Helfen Sie uns zu helfen!
Hier spenden
GfBK-Mitgliedschaft
GfBK Newsletter
Melden Sie sich hier
zum kostenlosen Bezug an