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Einige Lokaltherapien können bei bestimmten Erkrankungen herkömmlichen Therapien überlegen sein. Da diese Therapien nur in einzelnen Zentren angewandt werden, ist es sinnvoll, sich vor Beginn einer Behandlung zu informieren, ob eine solche Behandlungsmethode Aussicht auf Erfolg hat. Ärzte für biologische Krebstherapie haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Erfolge dieser konventionellen Lokaltherapien verbessern lassen, wenn zusätzlich eine Hyperthermie und Immuntherapie durchgeführt wird.
Bei der Galvanotherapie werden Tumoren mit Gleichstrom behandelt, wobei je nach Tumorart eine Spannung von maximal 16 Volt verwendet wird. Dabei wird im Tumor ein elektrisches Feld erzeugt, wobei es unter anderem zur Polarisationsumkehr zwischen dem Raum inner- und außerhalb der Zelle kommt. Die Therapie ist auch unter den Bezeichnung Elektro-Chemotherapie oder Bio-Elektrotherapie bekannt. Die Galvanotherapie wird in den Medien als recht erfolgversprechend präsentiert, was gerade bei Patienten überhöhte Erwartungen erzeugen kann. Sinnvoll ist ihr Einsatz bei lokal begrenzten Tumoren von weniger als 5 cm. Außerdem muss der Tumor oberflächlich liegen und mit den stromführenden Nadeln gut erreichbar sein. Am erfolgreichsten scheint die Galvanotherapie bei Hautkrebs und Prostatakrebs zu sein. Bei unsachgemäßer Anwendung birgt die Behandlung mit der Galvanotherapie das Risiko erheblicher Nebenwirkungen wie Schmerzen, Schädigungen des gesunden Gewebes oder auch Infektionen.
Inzwischen ist es auch möglich, bei Brustkrebspatientinnen eine sog. intraoperative Strahlentherapie (IORT, Intraoperative Radiotherapie) anzuwenden. Dabei erfolgt die Bestrahlung direkt nach der Tumorentfernung noch während der Operation. Im Vergleich zur herkömmlichen Bestrahlung soll dadurch die Rückfallrate wesentlich verringert werden. So werde in den ersten fünf Jahren nach der Operation bei nur 1,7 Prozent der Patientinnen erneut ein Tumor entdeckt (Vaidya J/Lancet 2014). Die Rückfallrate bei der konventionellen Methode liegt dagegen bei drei bis fünf Prozent. Bisher wird die IORT von Fachgesellschaften aber nur bei Patientinnen empfohlen, die über 50 Jahre alt sind, deren Tumor etwa 2 cm groß ist und günstige Tumoreigenschaften aufweist. Nach Information der Carl Zeiss Meditec AG bieten bereits rund zehn Prozent der zertifizierten Brustzentren in Deutschland die intraoperative Strahlentherapie mit INTRABEAM an: z.B. Hannover, Heidelberg, Mannheim, München, Berlin, Frankfurt.
Unter Kryotherapie oder Vereisung versteht man die kontrollierte Abtötung von Krebsgewebe durch Gefrieren und Auftauen. Die Ergebnisse ähneln denen durch thermoablative Verfahren; allerdings wid die Kryotherapie immer seltener angewandt. Viele Zentren greifen lieber auf thermoablative Verfahren zurück. Hauptsächlich wird die Kryotherapie bei Metastasen in der Lunge oder im Knochen sowie bei kleinen Nierentumoren oder bei Prostatatumoren angewandt. Einige wenige Klinken wenden die Kryotherapie auch bei lokalen Rückfällen von Brustkrebs an.
Bei der photodynamischen Lasertherapie werden bestimmte Farbstoffe, die durch Licht aktivierbar sind, in die Blutbahn gespritzt. Die gespritzte Substanz, die man auch als Photosensibilisator bezeichnet, reichert sich im Tumor an. Wenige Tage später, wenn das optimale Verteilungsverhältnis zwischen Tumorgewebe und gesundem Gewebe erreicht ist, wird der Tumor mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Zur Zeit können nur kleine Tumoren auf diese Weise behandelt werden, weil das Licht nur bis zu einer Tiefe von 6 mm ins Gewebe dringt. Die Methode ist aus technischen Gründen in ihrer Anwendung also ziemlich begrenzt und nur im Frühstadium eines Tumors sinnvoll einsetzbar.
Der Einsatz der Radionuklidtherapie eignet sich besonders gut bei Beschwerden infolge von multiplen (d.h. mehreren auf das Skelett verteilten) Knochenmetastasen. Dabei wird eine bestimmte radioaktive Substanz (Samarium) gespritzt und von den Knochenmetastasen angereichert, wodurch diese geschädigt werden. Vorteile der Therapie: Dass nicht nur die Knochenschmerzen, sondern auch die Knochenmetastasen zurückgehen. Außerdem kann die Behandlung ambulant durchgeführt werden. Vor Beginn sollten ein Knochenszintigramm und ein Blutbild erstellt werden, um den Verlauf der Therapie kontrollieren zu können. Die Wirkung der Behandlung hält etwa vier Monate an. Außerdem kann die Radionuklidtherapie bei Bedarf wiederholt werden.
Die regionale Chemotherapie (RCT) ermöglicht eine erhöhte Wirkung von Zytostatika auf den Tumor bei einer gleichzeitigen Minderung der Nebenwirkungen auf den gesamten Organismus. Vermeiden lassen sich Schäden am Blutbild, Schleimhautentzündungen und Haarausfall. Die regionale Chemotherapie kann bei bestimmten Krebsarten in fortgeschrittenem Stadium angezeigt sein. Aber auch größere Geschwülste werden verkleinert und können dann leichter operiert werden. Über ein Kathetersystem werden dabei direkt in die Blutgefäße des zu behandelnden Tumors hochdosierte Zellgifte, sog. Zytostatika, gegeben. Oft werden danach die Blutgefäße des Tumors mit einer speziellen Methode verschlossen, damit das Zellgift im Tumor bleibt und nicht in den Körper hinaus geschwemmt wird (sog. transarterielle Chemoembolisation = TACE). Anwendbar ist die Methode, wenn der Tumor begrenzt ist und sich noch keine Metastasen gebildet haben. Eine relativ gute Erfolgsaussicht besteht bei Lebermetastasen, Lebertumoren oder bei Krebs des Bindegewebes an Armen und Beinen. Erfolge wurden auch bei Brust- und Eierstockkrebs sowie bei Lungenmetastasen (siehe unten) beobachtet.
Streuherde von bösartigen Tumoren in der Lunge (Lungenmetastasen) sind bislang nur schwer behandelbar. Nicht immer können Sie durch eine Operation entfernt werden. Chemotherapien sind in vielen Fällen nicht wirksam. Bei der Transpulmonalen Chemotherapie wird eine bestimmte Lösung, ein so genanntes Chemoembolisat mit Hilfe eines Ballonkatheters unmittelbar an die Lungenmetastasen gespritzt. Besonders gut scheint diese Therapie bei Lungenmetastasen von soliden Tumoren wie Schilddrüsen-, Muskel- und Nierenzellkazinomen zu wirken.
Bei mehreren Lebermetastasen oder primären Lebertumoren besteht seit Anfang 2004 die Möglichkeit, mit radioaktiv beladenen Mikrokügelchen eine lokale hochdosierte Bestrahlung des Tumorgewebes zu verursachen (Selektive Interne Radiotherapie = SIRT). Die ca. 35 Mikron kleinen Mini-Partikel werden über einen Leistenkatheter direkt durch die Leberarterie in die Leber eingebracht und erreichen so das Tumorgewebe, welches dadurch „von innen heraus“ zerstört oder zumindest verkleinert wird. Das den Tumor umgebende gesunde Lebergewebe erholt sich in der Regel rasch von dieser Behandlung. In Europa nimmt die klinische Radiologie der Universität München eine Pionierfunktion auf diesem Gebiet ein. Inzwischen wird das aus Australien "importierte" Verfahren bundesweit an mehr als 15 Zentren als Standardtherapie bei Lebermetastasen durchgeführt. (z.B. Berlin, Essen, Frankfurt, Hamburg, Magdeburg, Mannheim, München, Stuttgart).
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