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Die Bedeutung des Lebensstils bei Brustkrebs

16. November 2022

Mein Arzt hat zu mir gesagt, ich soll als Brustkrebspatientin einfach essen, was ich will. Darüber bin ich irritiert. Was meinen Sie dazu?

Krebspatienten wollen aktiv an ihrer Genesung mitwirken. Daher ist es verständlich, dass Sie irritiert sind. Denn schließlich ist die Ernährung ideal, um in jeder Phase der Erkrankung dazu beizutragen, die Gesamtsituation des Körpers, die Therapievoraussetzungen und damit auch die Heilungschancen zu verbessern. Dies zeigt sich in den bisher vorliegenden Studien zu Brustkrebs besonders deutlich.

Erst kürzlich diskutierten Expertinnen und Experten anlässlich der 41. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. 2022 in Stuttgart zum Thema Lebensstil und empfahlen, dass jede Brustkrebspatientin eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen sollte. Die Vorträge zum Thema Bewegung und Ernährung zeigten außerdem sehr eindrucksvoll, wie einfach die Betroffenen das individuelle Brustkrebsrisiko und die Rückfallwahrscheinlichkeit senken können. Die Expert*innen kamen dabei zu folgenden Schlussfolgerungen: Normalgewicht verbessert die Prognose nach einer Erkrankung unabhängig vom Hormonrezeptorstatus. Der Überlebensvorteil von Normalgewichtigen lag bei 14%. Als beste Abnehmmethode hat sich das Intervallfasten in der Taktung 14:10 bewährt, also 14 Stunden Pause und 10 Stunden, während denen Nahrung aufgenommen werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Ernährung zur Senkung des Brustkrebsrisikos und zur Senkung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist eine mediterrane Ernährung. Hier senkt der tägliche Konsum von Olivenöl und Nüssen das Brustkrebsrisiko um die Hälfte.
Alkohol steigert abhängig vom Konsumverhalten das Brustkrebsrisiko unterschiedlich, aber deutlich (weniger als 12,5 g Alkohol täglich: um 4–15% bzw. mehr als 15 g Alkohol täglich: um 35%).
Fast alle Frauen mit einem Rezidiv haben einen Vitamin-D-Mangel. Deshalb lautete die Empfehlung der Expertinnen und Experten auf dem Senologie-Kongress: Jährlich den Spiegel messen lassen und bei Mangel substituieren.
Übertroffen wurden die Daten zu Ernährung und Vitamin D nur von regelmäßiger Bewegung, die genauso effektiv wie die Antihormontherapie sein soll: So geht Bewegung mit einer 47% niedrigeren Mortalität (Sterberate) einher. Und 30 Minuten zügiges Gehen am Tag reduziert das Rückfallrisiko um 50%.
Auch hier bestätigen aktuelle Daten der doppelblinden und randomisierten kontrollierten DO-HEALTH-Studie unter Leitung der Uni Zürich, dass selbst bei über 70-Jährigen ein spezielles Bewegungsprogramm das Krebsrisiko um 26% senken konnte. Wurde dies mit der Einnahme von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren kombiniert, konnte dadurch das Krebsrisiko sogar um 61% gesenkt werden. Ein Grund mehr, neben Bewegung und einer Omega-3-haltigen mediterranen Ernährung auf den Vitamin-D-Spiegel zu achten.
Möge Ihnen diese Zusammenstellung zeigen, dass wir vieles selbst in der Hand haben und dass es sich lohnt, vor allem nach einer Brustkrebserkrankung genauer nach dem Lebensstil zu schauen, auch wenn manchmal die Ärzte das Gegenteil behaupten.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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