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Grapefruit, Tamoxifen und Letrozol

29. November 2019

Wie schätzen Sie den Verzehr von Grapefruit bei einer Therapie mit Tamoxifen bzw. Letrozol ein? Sind potenzielle Wechselwirkungen zu befürchten? Und gilt das auch für Orangen.

Mehr Nebenwirkungen. Wenn Sie Medikamente einnehmen und dabei täglich Grapefruit verzehren wollen, ist das grundsätzlich problematisch. Denn die Grapefruit und ihr Saft hemmen das Stoffwechselenzym CYP3A4. Werden bestimmte Medikamente gleichzeitig eingenommen, ist deren Bioverfügbarkeit erhöht, da die Regulierung durch das Enzym entfällt. Das gilt für Zytostatika ebenso wie für Blutdrucksenker und Statine, Psychopharmaka und Mittel gegen Herzrhythmusstörungen und auch für das Immunsuppressivum Cyclosporin. Während einer Chemotherapie kann dies unter Umständen sogar zu gefährlichen Konzentrationen von verabreichten Zytostatika im Blut führen. Viele Patienten berichten dann von einer schlechteren Verträglichkeit der Therapie.

Tamoxifen und Letrozol. Beim Tamoxifen besteht das Risiko, dass kein wirksames Endoxifen (4-hydroxy-N-Desmethyl-Tamoxifen) gebildet wird, sodass die Wirkung des Arzneimittels beeinträchtigt werden kann. Letrozol wird hauptsächlich über CYP3A4 und CYP2A6 in ein inaktives Stoffwechselprodukt umgewandelt. Von daher kann die Grapefruit auch die Verstoffwechselung von Letrozol beeinflussen. Eindeutige Untersuchungen zu dieser Fragestellung liegen bisher jedoch nicht vor.

Auch wir empfehlen daher, während einer Behandlung mit diesen Medikamenten keine Grapefruit und keinen Grapfruitsaft zu verzehren. Wichtig zu wissen: Das betrifft bereits kleine Mengen (ein Glas Saft), und der Effekt hält sogar mehrere Tage lang an.

Und Orangen? Solche Wechselwirkungen sind auch für einige andere Früchte bekannt, wie z.B. für falsch gelagerte Sellerie oder Pastinakenknollen (mikrobielle Belastung) sowie speziell für die Seville-Orange, jedoch nicht für die bei uns übliche Apfelsine/Orange.
Der Verzehr von Orangen ist also auch während schulmedizinischer Therapie möglich. Man weiß z.B., dass  Frauen ihr Brustkrebsrisiko senken können, indem sie täglich mindestens 75 g Zitrusfrucht oder -saft (am besten Orangen) zu sich nehmen. Besonders die Kerne und das Fruchtfleisch sind reich an Limoiden. Diese bewirken das Abtöten von Brustkrebszellen und beeinflussen die Therapie von Brustkrebs nicht.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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