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Metastasen im Bauchraum und Bauchfell

24. November 2011

Wegen einem Eierstockkrebs musste ich mich im letzten Jahr einer Unterleibstotal-Operation unterziehen und wurde mehrfach mit unterschiedlichen Formen der Chemotherapie nachbehandelt. Inzwischen ist leider eine ausgedehnte Metastasierung im Bauchfell mit starker Bauchwasserbildung (Aszites) aufgetreten. Dem Vorschlag einer erneuten systemischen Chemotherapie stehe ich sehr skeptisch gegenüber. Gibt es aus Ihrer Sicht dazu Alternativen? 

Ein besonderer Verabreichungsweg, die intraperitoneale Chemotherapie, wird derzeit bei einem Tumorbefall im Bauchraum oder bei Auftreten von örtlichen Rezidiven in Spezialkliniken bzw. Universitätskliniken (Regensburg, Tübingen, Berlin) angewandt. Bei diesem Verfahren werden die Zytostatika über einen Katheter direkt in den Bauchraum an die Krebszellen verabreicht. Sinn einer solchen regionalen Anwendung ist die Erhöhung der lokalen Wirkstoffkonzentration und Verbesserung der Wirksamkeit bei gleichzeitiger Reduktion von Nebenwirkungen für den Gesamtorganismus.

Ein neues Therapieverfahren zur Behandlung von Bauchfellkrebs, die sog. Druck-Aerosolchemotherapie (Pressurized IntraPeritoneal Aerosol Chemotherapie = PIPAC) wird am Marienhospital in Herne von Prof. Strumberg angewandt. Dabei wird über eine Mikropumpe die Chemotherapie als feiner Nebel (Aerosol) in die Bauchhöhle geblasen, wodurch die Wirkstoffe besser an die Tumoren gelangen sollen.

Häufig wird bei Bauchfellmetastasen die regionale Chemotherapie mit einer Überwärmung kombiniert (intraperitoneale Perfusions-Hyperthermie = IPHT oder hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion = HIPEC). Dabei wird der Unterleib mit einer 43° heißen Flüssigkeit durchspült, der chemotherapeutische Substanzen beigegeben werden. Diffus zwischen Becken und Zwerchfell verstreut liegende Metastasen können so erfasst und behandelt werden. Eine holländische Studie zeigte hier erstmals einen Überlebensvorteil (van Driel et al. / N Engl J Med 2018).

Besonders bei Eierstockstumoren, die auf anderere therapeutische Methoden kaum reagieren, aber auch bei anderen Geschwülsten, die in das Bauchfell metastasieren (= Tochtergeschwülste bilden), wie beispielsweise Magen-, Darm- und Lebertumore, können diese Behandlungsmethoden erfolgreich sein.

Weitere Einzelheiten über die Therapie und Anwenderadressen erhalten Sie in der GfBK-Info Hyperthermie oder in der GfBK-Info Eierstockkrebs.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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