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Immunsystem

Umfragen und Studien beweisen es: Gut zwei Drittel aller Krebspatienten wünschen sich eine zusätzliche, das Immunsystem aufbauende Behandlung.

Unser Immunsystem sorgt dafür, dass Krankheitserreger und Fremdkörper keinen Schaden anrichten können. Aber auch körpereigene, veränderte Zellen kann das Immunsystem erkennen und vernichten. Bereits im Jahr 1863 beobachtete Rudolf Virchow die Einwanderung von Zellen des Immunsystems in Tumorzellen.

Das Forschungsgebiet der sogenannten Tumorimmunologie hat in den letzten zwei Jahrzehnten dazu geführt, dass diese tumorimmunologischen Abwehrmechanismen immer besser verstanden werden. Dieses Wissen wird in der Schulmedizin mithilfe neuer Therapieansätze (z.B. Antikörper, Checkpoint-Inhibitoren) umzusetzen versucht. Aber was kann jeder einzelne Krebspatient tun, um unabhängig von modernen Immuntherapien die Immunabwehr zu stärken?

Dem naturheilkundlichen Arzt stehen eine Reihe von bewährten Wirkstoffen aus Pflanzen oder organischen Extrakten zur Verfügung, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen, die Nebenwirkungen belastender Therapien verringern und die Lebensqualität verbessern.

Die bekannteste ganzheitliche Therapie ist die Misteltherapie, daneben werden oftmals auch Therapien mit Enzymen, Thymusfaktoren oder Heilpilzen durchgeführt. Der Arzt Ihrer Wahl kann ebenfalls entscheiden, inwieweit spezielle Therapieansätze wie eine Tumorimpfung, Hyperthermie oder eine Sauerstofftherapie für Ihre Behandlung in Frage kommen.

Diese Therapien werden in den allermeisten Fällen nicht im Krankenhaus durchgeführt. Eher schulmedizinisch ausgerichtete Ärzte stehen diesen Therapien kritisch gegenüber. Sinnvoll ist es, zunächst Ihre/n Hausarzt/ärztin zu fragen, ob sie/er bereit ist, eine ganzheitliche, das Immunsystem stärkende Therapie durchzuführen.

Der ärztliche Beratungsdienst der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr berät Sie umfassend und individuell über die für Sie am sinnvollsten abwehrstärkenden Therapien.


Organotherapie

Für die Leistung unseres Immunsystems sind zwei Organe des Körpers von großer Bedeutung - die Thymusdrüse und die Milz. In der Thymusdrüse werden Abwehrzellen (Lymphozyten) für ihre speziellen Aufgaben geschult. Sie ist sozusagen die Leitzentrale der Abwehrkräfte. Die Milz ist das größte lymphatische Organ. Hier werden die Immunzellen trainiert und fit gehalten. Um Abwehrschwächen zu beheben, wenden Ärzte seit 50 Jahren Präparate aus diesen Organen an. Zu den wirksamen Substanzen aus der Thymusdrüse gehören Hormone, Peptide und andere Faktoren. In der Milz, der Leber oder dem Bindegewebe sind es spezielle Peptide (Eiweißverbindungen). Beide Behandlungsformen werden als „Organo-Therapie" bezeichnet.

Bei Krebskranken lässt sich die Organotherapie erfolgreich als unterstützende und heilungsfördernde Behandlung einsetzen,

  • um im Knochenmark die Neubildung von Lymphozyten (bestimmten Abwehrzellen) anzuregen und Schädigungen des Blutbildes zu minimieren.
  • um das Gleichgewicht zwischen verschiedenenen Abwehrzellen wiederherzustellen und das Immunsystem zu regenerieren.
  • um die Wirksamkeit anderer Behandlungen zu unterstützen und zu festigen.
  • um Beschwerden zu lindern und eine gute Lebensqualität zu erhalten.

Die Präparate werden in der Regel in den Muskel oder unter die Haut gespritzt. Thymusdragees sind nicht so intensiv wirksam wie die Spritzen, aber in ihrer Wirkung oft ausreichend.

Für viele Thymuspräparate, die gespritzt werden, sind keine Nachzulassungen mehr erteilt worden, so dass in Deutschland nur noch arzneimittelrechtlich zugelassene (meistens homöopathische) Präparate erhältlich sind.


Tumorimpfung

Täglich entstehen in jedem gesunden Körper Krebszellen, die durch das körpereigene Immunsystem erkannt und zerstört werden. Bei einer Krebserkrankung hat dieser Mechanismus versagt und der Körper erkennt die Krebszellen nicht mehr als feindliche Zellen. Durch eine Tumorimpfung werden die im Labor inaktivierten Krebszellen den Abwehrzellen als feindlich vorgeführt, so dass sie und auch alle anderen Tumorzellen als nicht zum Körper gehörig erkannt und vernichtet werden können.

Die Impfung wird mit autologen, also körpereigenen Krebszellen aus Krebsgewebe des Patienten durchgeführt. Dieses wird dem Patienten zuvor bei der Operation oder durch gesonderte Eingriffe entnommen.

Die dendritische Zellimpfung wird heute bevorzugt angewandt, da dendritische Zellen mit den Tumorantigenen beladen werden können und so ein pharmazeutisch wirksamer Lebendimpfstoff hergestellt werden kann. Die früheren ASI-Impfstoffe dürfen aus rechtlichen Gründen, auch wenn sie als erste durchführbare Immuntherapien bei Darmkrebs und Brustkrebs gute Effekte zeigten, nicht mehr hergestellt werden.

Die Impfung mit dendritischen Zellen ist auch möglich, wenn kein oder nur wenig Tumorgewebe zur Verfügung steht, weil hier bei inoperablen Tumoren oder Metastasen mittels einer Liquid-Biopsy Tumorantigene gewonnen werden können.

  • Das Auftreten von Metastasen oder Rückfällen soll verhindert oder verzögert werden (Rezidiv-Prophylaxe nach der Operation).
  • Aufgetretene Metastasen oder Rezidive sollen bekämpft werden.

Die Impftherapien sind dann am günstigsten, wenn der Tumor komplett entfernt werden konnte und noch keine Metastasen vorliegen. Außerdem sind die Ergebnisse besser, je weniger das Immunsystem vorher durch die Zellgifte einer Chemotherapie geschädigt wurde. Die potentielle Wirksamkeit hängt auch von der Tumorart ab. Es gibt nämlich Tumorarten, die eher auf eine Immuntherapie ansprechen, wie zum Beispiel das Melanom und das Nierenzellkarzinom. Viele Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Tumorimpfungen konnten Forscher aus Studien mit diesen Tumoren gewinnen.

Es gibt aber auch andere Tumorarten, wie z. B. Glioblastome, bei denen Erfolge mit der dendritischen Zellimpfung erzielt werden konnten (Rutkowski S/Br J Cancer 2004 und Yamanaka R/Br J Cancer 2003). Und auch bei Darmkrebs ist die Tumorimpfung nach Resektion von Lebermetastasen vorbeugend wirksam. Dies zeigte eine Studie von Prof. Dr. rer. nat. Volker Schirrmacher vom Deutschen Krebsforschungsinstitut (Cancer Immunology 2009): Von den geimpften Patienten lebten nach zehn Jahren über 50 Prozent ohne Metastasen, in der Kontrollgruppe ohne Impfung waren es weniger als 20 Prozent.

Voraussetzung für die Impfungen ist, dass bei der Operation oder anderen Formen der Gewebeentnahme das Tumorgewebe dabei nicht verändert wird (das Tumorgewebe wird lediglich schockgefroren). Daher sind entsprechende Absprachen mit den Chirurg:innen vor der Operation zwingend notwendig.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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