Für die Leistung unseres Immunsystems sind zwei Organe des Körpers von großer Bedeutung - die Thymusdrüse und die Milz. In der Thymusdrüse werden Abwehrzellen (Lymphozyten) für ihre speziellen Aufgaben geschult. Sie ist sozusagen die Leitzentrale der Abwehrkräfte. Die Milz ist das größte lymphatische Organ. Hier werden die Immunzellen trainiert und fit gehalten. Um Abwehrschwächen zu beheben, wenden Ärzte seit 50 Jahren Präparate aus diesen Organen an. Zu den wirksamen Substanzen aus der Thymusdrüse gehören Hormone, Peptide und andere Faktoren. In der Milz, der Leber oder dem Bindegewebe sind es spezielle Peptide (Eiweißverbindungen). Beide Behandlungsformen werden als „Organo-Therapie" bezeichnet.

Bei Krebskranken lässt sich die Organotherapie erfolgreich als unterstützende und heilungsfördernde Behandlung einsetzen,

  • um im Knochenmark die Neubildung von Lymphozyten (bestimmten Abwehrzellen) anzuregen und Schädigungen des Blutbildes zu minimieren.
  • um das Gleichgewicht zwischen verschiedenenen Abwehrzellen wiederherzustellen und das Immunsystem zu regenerieren.
  • um die Wirksamkeit anderer Behandlungen zu unterstützen und zu festigen.
  • um Beschwerden zu lindern und eine gute Lebensqualität zu erhalten.

Die Präparate werden in der Regel in den Muskel oder unter die Haut gespritzt. Thymusdragees sind nicht so intensiv wirksam wie die Spritzen, aber in ihrer Wirkung oft ausreichend.

Für viele Thymuspräparate, die gespritzt werden, sind keine Nachzulassungen mehr erteilt worden, so dass in Deutschland nur noch sog. Thymus-Gesamt-Extrakte (THX) erhältlich sind. Dies sind Präparate mit einem wässrigen Auszug aller Thymusbestandteile, den sich Ärzte und Therapeuten in speziellen Labors herstellen lassen können. Ähnliches gilt auch für die aus tierischen Bestandteilen bestehenden Peptid-Präparate, von denen die meisten nicht mehr erhältlich sind. 

GfBK-Info: Thymusextrakte und Peptide