Skip to main content

Beta-Blocker verhindern die Bildung von Metastasen bei Brustkrebs

23. September 2010

Beta-Blocker können möglicherweise die Bildung von Metastasen bei Brustkrebs vermindern und somit die Überlebensrate verbessern. Dies berichteten Forscher der Universität Nottingham und deutsche Forscher um Prof. Dr. Frank Entschladen von der Universität Witten/Herdecke auf der siebten Europäischen Brustkrebskonferenz (EBCC7) in Barcelona 2010 (European Journal of Cancer Supplements 2010).

Die Forscher analysierten die Krankheitsdaten von Patientinnen mit verschiedenen Arten von Brustkrebs und teilten diese in drei Gruppen ein: Eine Gruppe, die aufgrund von Bluthochdruck bereits mit Betablockern behandelt wurde, eine zweite, deren Hypertonie mit anderen Wirkstoffen behandelt wurde, und eine dritte mit Normotonen ohne jegliche Antihypertonikatherapie.

Von insgesamt 466 Patientinnen nahmen 43 Betablocker ein. In dieser Gruppe bildeten sich deutlich weniger Fernmetastasen und lokale Rezidive aus. Insgesamt hatten diese Patientinnen im Vergleich mit den anderen Teilnehmerinnen der Studie ein um 71 Prozent reduziertes Risiko, an Brustkrebs zu sterben.

Dass Beta-Blocker quasi antitumoral wirken, interpretiert Prof. Entschladen wie folgt: „Tumorzellen können besonders dann gut und schnell wachsen und metastasieren, wenn viele Stresshormone im Körper unterwegs sind. Beta-Blocker verhindern, dass diese Hormone an Tumorzellen andocken.“

GfBK-Kommentar: Interessante Ergebnisse, die Erkenntnisse aus Laborversuchen jetzt auch klinisch bestätigen, dass Beta-Blocker auf verschiedene Krebsarten Einfluss haben können, indem die Medikamente verhindern, dass Stresshormone an Wachstumsrezeptoren von Krebszellen andocken können. Allerdings weiß man nicht, inwieweit Brustkrebs-Patientinnen ohne Bluthochdruck von Beta-Blockern profitieren könnten und in welcher Dosierung diese Medikamente verabreicht werden müssen, um Effekte zu erzielen. Zusammenfassend sicherlich interessante Ergebnisse, denen laut Aussage der Forscher weitere Studien folgen werden, in denen geprüft werden soll, ob sich diese Ergebnisse auch bei anderen Krebsarten bestätigen lassen.

Vor zuviel Euphorie möchten wir jedoch warnen, da Beta-Blocker ein breites Nebenwirkungsprofil haben. Ob ein bestimmter Betablocker-Subtyp, der Beta-2-Blocker, der zwar keine blutdrucksenkende Wirkung habe, aber in Laborexperimenten ebenfalls gut antitumorös funktioniere, eine Alternative sein kann, muss abgewartet werden, da dieser bisher nicht als Arzneiwirkstoff zugelassen ist.


Ihre Spende

Unser Ziel ist es, wertvolles Infomaterial frei verfügbar zu machen, um Wissen und Selbstwirksamkeit zu fördern. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unabhängig zu bleiben und dieses Material einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Jeder Betrag zählt und trägt dazu bei, unsere Mission zu verwirklichen.

Unterstützen Sie uns noch heute und werden Sie Teil unserer Bemühungen – herzlichen Dank!

©iStock, 1210358928, nortonrsx
©iStock, 1210358928, nortonrsx
GfBK Newsletter

Immer gut informiert

über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote zu ganzheitlichen Krebstherapien sowie Gesundheitsimpulsen für Ihren Alltag.

Unser Newsletter ist ein kostenfreier Service der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.