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Herzinfarkte unter Aromatasehemmern

03. Mai 2018

Abdel-Qadir H, Amir E, Fischer HD, Fu L, Austin PC, Harvey PJ, Rochon PA, Lee DS, Anderson GM. The risk of myocardial infarction with aromatase inhibitors relative to tamoxifen in post-menopausal women with early stage breast cancer. Eur J Cancer 2016; 68:11-21. doi: 10.1016/j.ejca.2016.08.022

Seit nachgewiesen wurde, dass Aromatasehemmer (AI) gegenüber Tamoxifen (TAM) das krankheitsfreie und Gesamtüberleben verlängern, werden sie bei postmenopausalen Patientinnen bevorzugt eingesetzt. Das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen untersuchte nun eine Beobachtungsstudie anhand von 7.409 Brustkrebspatientinnen, die mit einem Aromatasehemmer behandelt wurden, gegenüber 1.941 Patientinnen, die Tamoxifen erhielten. Die Frauen waren im Median zwischen 71 und 74 Jahren alt. Der Zeitpunkt der Erstdiagnose lag zwischen 2005 und 2010. Primärer Endpunkt war die Häufigkeit von Hospitalisierungen aufgrund eines Herzinfarkts.
Das Auftreten von ischämischen Herzerkrankungen war zu Beginn in beiden Gruppen vergleichbar (AI vs. Tam: 17,0 vs. 16,9 %). Unter laufender antihomoneller Therapie kam es zu 123 Klinikeinweisungen wegen eines akuten Herzinfarkts, dabei 106-mal unter AI (1,4 %) und 17-mal unter Tam (0,9 %), so dass unter Aromatasehemmertherapie eine erhöhtes Infarktrisiko besteht.
Die Sterberate unter Aromatasehemmern war jedoch niedriger als unter Tamoxifen: So ergab die Analyse, dass unter Tamoxifen während dem Beobachtungszeitraum von im Median drei Jahren insgesamt 264 Todesfälle (43,3 pro 1.000 Patientenjahre) auftraten, in der AI-Gruppe 846 Todesfälle (das entspricht 34,7 pro 1.000 Patientenjahre).

GfBK-Kommentar: Da unter Aromatasehemmern ein erhöhtes Infarktrisiko besteht, sollte dieser Umstand bei einer Therapieempfehlung dringend bedacht werden. Besonders wenn ischämische Vorerkrankungen vorliegen, ist eine individuelle Abwägung unerlässlich. Außerdem ist es wichtig, bei Patienten mit Herzerkrankungen die Blutspiegel von Vitamin D, Homocystein, Vitamin B6, Vitamin B12, Magnesium, Kalium, ADMA (Arginin), Q10 und die Fettsäuren (Omega-3) zu bestimmen, um Mikronährstoffdefizite aufzudecken.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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