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Soja schützt vor Brustkrebs

09. März 2017

Ob Sojaverzehr das Brustkrebsrisiko bei prä- und postmenopausalen Frauen senken kann, untersuchte eine große prospektive chinesische Studie (Baglia ML et al. / Int J Cancer 2016). Dazu wurde die Verzehrmenge von 70.578 chinesischen Frauen (40–70 Jahre) analysiert, und die Frauen wurden durchschnittlich 13,2 Jahre nachbeobachtet.
Das Ergebnis: Die täglich verzehrte Sojamenge war umgekehrt mit dem Brustkrebsrisiko assoziiert. Bei Aufnahme von 3,5 g Soja pro Tag als Referenz mit einem Risiko von 1,0, sank das Risiko bei höherer Aufnahme von 16,0 g pro Tag auf 0,78. Am deutlichsten war die Risikosenkung des Brustkrebsrisikos bei prämenopausalen Frauen um 54 Prozent.
Eine Auswertung bezogen auf den Hormonrezeptor-Status zeigte eine Reduktion des Risikos für hormonrezeptor-negative Mammakarzinome bei prämenopausalen Frauen um 54 Prozent und für hormonrezeptor-positive Mammakarzinome bei postmenopausalen Frauen um 28 Prozent. Zwischen HER-Status und Sojaverzehr fand sich kein Zusammenhang.

GfBK-Kommentar: Diese Studie zeigt erneut dass eine hohe tägliche Aufnahme von Soja das Brustkrebsrisiko senken kann und unterstreicht andere Hinweise aus Studien, dass durch die Einnahme von Soja die Prognose bei bereits bestehendem Brustkrebs verbessert werden kann (Guha N/Breast Cancer Research 2009).
Grundlage des antiöstrogenen Effektes von Phytohormonen auf das Brust(krebs)gewebe ist die selektive Wirksamkeit auf bestimmte Rezeptortypen. So haben Phytohormone neben der 1.000-fach geringeren Hormonwirkung als Östrogene eine weitere ganz besondere Eigenschaft. Sie wirken als sogenannte selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERM), die an vor allem an ER-Beta-Rezeptoren binden und dadurch das Gewebe von Brust und Gebärmutter vor ungesundem Zellwachstum schützen.
Bemerkenswert an dieser Studie ist die Beobachtung, dass besonders prämenopausale Frauen mit hormonrezeptor-negativen Mammakarzinomen von einem hohem Sojaverzehr profitieren. Das könnte bedeuten, dass Soja den Schutz vor Krebs nicht allein über eine hormonähnliche bzw. antihormonelle Wirkung vermittelt. So ist bekannt, dass durch Pflanzenstoffe vielfältige Reaktionen, die krebsvorbeugend wirken, im Organismus ausgelöst werden können (Apoptose, Angiogenesehemmung).
Bei der Diskussion um die gesundheitsfördernde Wirkung von Sojaprodukten ist es allerdings wichtig zu wissen, dass Asiaten sehr früh, meist seit der Kindheit und überwiegend fermentiertes Soja verzehren. Ob dieselbe Wirkung auch von den bei uns erhältlichen stark verarbeiteten und oftmals genmanipulierten Sojaprodukten ausgeht, muss als fraglich eingeschätzt werden.
Außerdem haben Asiaten durch die traditionelle Ernährung eine andere Darmflora als wir, was Einflüsse auf die Umwandlung und Aufnahme von Substanzen aus der Nahrung haben kann. Schätzungen zufolge können nur ein Drittel der westlichen Bevölkerung Isoflavonglykoside aus Soja in die aktiven Endsubstanzen umwandeln, was auch erklärt, warum nicht immer die entsprechenden Äquivalente im Blut nachweisbar sind.
Daher sind wir der Auffassung, dass nicht eine einzelne Substanz aus der Nahrung „herausgepickt“ und „kausal“ dem beobachteten Effekt zugeordnet werden kann. Viel wichtiger ist es, eine vielseitige pflanzenkostreiche Ernährung, die einen natürlichen Verbund an Phytohormonen (Soja, Linsen, Hülsenfrüchte und Leinsamen) und sekundären Pflanzenstoffen (Grüner Tee, Kohlgemüse, Gelbwurz etc.) enthält, zusammenzustellen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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