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Intermittierendes Fasten schützt Mäuse vor einer ALL

18. Juli 2017

Intermittierendes Fasten kann bei Mäusen die Entwicklung und das Fortschreiten einer akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) hemmen, während bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) kein Einfluss des Fastens festgestellt wurde. Dies zeigten Forschungsergebnisse der University of Texas (Lu Z et al./Nature Medicine 2017) an Mäusen, denen nach einer Bestrahlung Krebszellen implantiert wurden, die normalerweise innerhalb weniger Wochen zu einer ALL führen, an der die Tiere versterben. Am zuverlässigsten konnte dies durch das sogenannte intermittierende Fasten verhindert werden. Dabei wurden die Tiere über einen gewissen Zeitraum nur jeden zweiten Tag gefüttert.
Außerdem wurde in dieser Studie untersucht, ob Fasten auch nach dem Ausbruch der ALL eine Wirkung erzielt hat. Auch hier verbesserte das intermittierende Fasten die Überlebenschancen, wobei die Variante, in denen auf jeweils zwei Futtertage zwei Fastentage folgten, am effektivsten war. Hier überlebten mehr als 60 % der Tiere. Bei der AML hingegen versagte das Fasten und konnte bei den Tieren den Ausbruch der Leukämie nicht verhindern. Hier war die Überlebenszeit sogar etwas kürzer als unter einer normalen Ernährung.
Den Schutz vor Leukämie bringen die Forscher mit einer gesteigerten Wirksamkeit des Fettzellhormons Leptin in Verbindung. Da frühere Studien gezeigt haben, dass die Aktivität dieser Rezeptoren bei der ALL abgeschwächt ist, untersuchten die Forscher auch, wie sich das Fasten auf die Leptin-Rezeptoren der Leukozyten auswirkt. Hier konnten die Ergebnisse zeigen, dass der Leptin-Mangel, der durch das Fasten entsteht, die Empfindlichkeit der Leptin-Rezeptoren auf den Leukämiezellen wieder verbessern hilft. Die Autoren dieser Studie vermuten, dass Leptin in der Lage ist, Leukämiezellen wieder in gesunde Leukozyten zu verwandeln, vorausgesetzt die Empfindlichkeit der Rezeptoren verbessert sich durch das Fasten.

GfBK-Kommentar: Ob das Tiermodell wirklich auf den Mensch übertragbar ist, müssen weitere Studien zeigen. Denn bei menschlichen Leukämie-Zellen konnte der Effekt nicht reproduziert werden. Auch ist unklar, warum es im Tierversuch nur bei der ALL funktioniert hat. Legt man den Wirkungsmechanismus des Leptins zugrunde, wäre auch die Frage zu stellen, ob vor allem übergewichtige Patienten von intermittierendem Fasten bei ALL profitieren würden. Eine Alternative zur Therapie der ALL im Kindesalter ist das Fasten damit keinesfalls. Hier sind weitere Studien notwendig, um abzuklären, ob intermittierendes Fasten die Standardtherapie unterstützen kann.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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