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Zeolithe beeinflussen Biomarker für Darmpermeabilität

18. Juli 2017

Zeolithe sind kristalline Verbindungen mit mikroporösen Strukturen. Im Darm können diese als Adsorbenzien, Ionenaustauscher, Katalysatoren, Detergenzien oder Anti-Diarrhömittel wirken. Eine Studie der Universität Graz untersuchte, ob sich durch die Gabe von Zeolithen Biomarker der Darmwandpermeabilität und weitere Entzündungsparameter verändern oder verbessern lassen (Lamprecht M et al./ J Int Soc Sports Nutr. 2015).
Hierzu wurden in einer randomisierten, doppelblinden und Placebo-kontrollierten Studie 52 Männer und Frauen zwischen 20 und 50 Jahren untersucht, die ähnliche Körperfettwerte aufwiesen und Nichtraucher waren. Die Probanden erhielten 1,85 g Zeolith pro Tag für 12 Wochen. Außerdem wurden Stuhlproben zur Bestimmung der Biomarker gesammelt. Aus dem Blut wurden diverse Parameter am Anfang und am Ende der Studie bestimmt. Darüber hinaus wurde die maximale Leistung zu Beginn und nach 12 Wochen der Behandlung ausgewertet.
Nach Auswertung der Ergebnisse zeigten beide Gruppen leicht erhöhte Stuhl-Zonulin-Konzentrationen. Nach 12 Wochen mit Zeolith wurde das Zonulin signifikant (p < 0,05) in der Therapiegruppe vermindert. IL-10 erhöhte sich leicht (p < 0,1) in der Zeolithgruppe. In den anderen gemessenen Parametern wurden keine signifikanten Veränderungen beobachtet.

GfBK-Kommentar: Zwölf Wochen der Zeolith-Supplementierung wirkten sich positiv auf die intestinale Wandintegrität aus, was sich in den rückläufigen Konzentrationen des „Tight Junction Modulators” Zonulin widerspiegelt. Zonulin ist ein Protein, das die Durchlässigkeit der Dünndarmschleimhaut erhöht. Es reagiert dabei mit den Tight Junctions. Diese verschließen den Raum zwischen den Epithelzellen und verhindern so den unkontrollierten parazellulären Substanzübertritt aus dem Darm. Zonulin führt über die Bindung an spezifische Rezeptoren zu einer Öffnung dieser Zwischenräume. Findet die Zonulin-vermittelte Öffnung der Tight Junctions wiederholt und verstärkt statt, kann sich daraus das Leaky-Gut-Syndrom als Zeichen einer erhöhten Darmschleimhautpermeabilität entwickeln. Dann steigt die Gefahr, dass potenzielle Schadstoffe die Schleimhautbarriere überwinden.
Ein weiterer Marker im Stuhl, um die Funktion der intestinalen Mukosa und die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut abschätzen zu können, ist neben dem Regulatorprotein Zonulin das Alpha-1-Antitrypsin. Erhöhte Werte im Stuhl sind meistens auf passive enterale Verluste des Serum-Alpha 1-Antitrypsins zurückzuführen, die durch eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut hervorgerufen werden. Vor allem bei unklaren Blähungen, chronischen Bauchschmerzen, Durchfällen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten nach Chemotherapie sollte daher eine Darmflorauntersuchung des Stuhls erfolgen, die neben Zonulin auch Alpha-1-Antitrypsin und Verdauungsrückstände erfassen sollte.
In dieser Studie aus Graz kann zumindest indirekt bestätigt werden, dass die Gabe von Zeolith-Präparaten bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bei chronischen Darmentzündungen wirksam sein kann. Bei chronischen Darmentzündungen und Leaky-Gut-Syndrom hat sich neben den Zeolithen auch der Einsatz von Heilerde, Huminsäuren oder die Gabe von anderen naturheilkundlichen Präparaten bewährt, wie zum Beispiel Probiotika, Zink, Glutamin und ein Extrakt aus Myrrhe und Kamille. Bei der Einnahme von Zeolithen, Heilerde und Huminsäuren sollte man unbedingt beachten, dass diese frühestens eine Stunde nach anderen Medikamenten eingenommen werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden!


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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