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Ovarial-Ca: Erfolge mit intraperitonealer Chemotherapie

26. Oktober 2016

Ob eine intraperitoneale Therapie bei Ovarialkarzinom Vorteile bringt, untersuchten zwei Studien der Gynecologic Oncology Group (GOG). Dabei wurden Daten aus zwei Studien verwendet: Erstens die sogenannte GOG-114-Studie mit 589 Patientinnen und zweitens die GOG-172-Studie mit 429 Patientinnen (Tewari D / JCO 2015). Die insgesamt fast 900 Patientinnen hatten ein fortgeschrittenes Ovarialkarzinom im Stadium FIGO III und nach der Operation Resttumoren von maximal 1 cm Durchmesser.
Während in der GOG-114-Studie die Patientinnen entweder intravenös Paclitaxel und Cisplatin oder intravenös Carboplatin und Paclitaxel bzw. intraperitoneal Cisplatin erhielten, bekamen die Patientinnen in der GOG-172-Studie intravenös Paclitaxel und Cisplatin oder intraperitoneal Cisplatin und Paclitaxel. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug fast 11 Jahre.
Dabei ergab die Auswertung der gepoolten Daten eine mediane Überlebenszeit bei Patientinnen mit intraperitonealer Applikation von 62 Monaten gegenüber Patientinnen mit intravenöser Applikation der Chemotherapie von 51 Monaten. Einen schlechteren Verlauf zeigten Patientinnen, die weniger Chemotherapiezyklen bekommen hatten oder bei denen eine größere Tumorrestmenge vorhanden war. Laut der Autoren nahm das Sterberisiko mit jedem intraperitonealen Therapiezyklus um 12 Prozent ab.

GfBK-Kommentar: Schon im Jahr 2006 zeigte eine Studie bei Ovarialkarzinomen mit nicht mehr als 1 cm großen Resttumoren, dass eine zusätzliche intraperitoneale Gabe von Paclitaxel und Cisplatin das Gesamtüberleben um mehr als 16 Monate auf fast 66 Monate verlängern konnte (Armstrong / N Engl J Med 2006). Eine mögliche Erklärung der besseren Wirksamkeit durch die intraperitoneale Gabe könnte sein, dass die Chemotherapeutika länger und gezielter als nach intravenöser Gabe auf die Tumorzellen einwirken können. Verstärkend wirksam sein kann hier die zusätzliche Anwendung der Hyperthermie. Bei peritoneal metastasierten Tumoren wird die Verbindung von Hyperthermie und intraperitonealer Chemotherapie als sogenannte HIPEC-Methode (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie) auch von schulmedizinischen Zentren angewandt. Ein neues Therapieverfahren zur Behandlung von peritonealen Metastasen, die sogenannte PIPAC (Pressurized IntraPeritoneal Aerosol Chemotherapie) wird übrigens am Marienhospital in Herne von Prof. Strumberg angewandt. Dabei wird die Chemotherapie über eine Mikropumpe als feiner Nebel (Aerosol) in die Bauchhöhle geblasen, wodurch die Wirkstoffe besser an die Tumoren gelangen sollen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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