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Leaky Gut – durchlässiger Darm

10. März 2017

Nach meiner Chemotherapie habe ich mit diversen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Sodbrennen zu kämpfen. Bitte geben Sie mir einen Tipp, was ich tun kann.

Beim Sodbrennen ist es sinnvoll, herauszufinden, was die genaue Ursache ist: Eher selten wird tatsächlich zu viel Magensäure produziert. Oft ist den Betroffenen schon geholfen, wenn sie weniger Kohlenhydrate und Zucker zu sich nehmen, das Essen langsamer verspeisen und in Ruhe kauen. Sonst kommt es durch Gärungs- oder Fäulnisprozesse zu einem aufgeblähten Darm, der den Magen nach oben drückt und damit auch die Magensäure. Auch ein Befall mit dem Erreger Helicobacter pylori sollte ausgeschlossen werden, insbesondere wenn Ihre Beschwerden schon länger bestehen.

Leaky-Gut-Syndrom. Als orthomolekularer Magenschutz dient eine Kombination aus Basenpulver (mind. ½ Stunde vor bzw. frühestens 2 Stunden nach dem Essen), Zeolith/Heilerde und 1–2 g Glutamin täglich. Letzteres ist auch für die Darmschleimhaut gut, vor allem bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten infolge einer Chemotherapie. Den Beschwerden liegt häufig ein Durchlässigkeitsproblem zugrunde, das Leaky-Gut-Syndrom.
Übersetzt heißt das „leckender/löchriger Darm“. Hierbei handelt es sich nicht um ein Loch im Darm, wie es bei Verletzungen vorkommt, bei denen der Darm perforiert wird und sein Inhalt in den Bauchraum austritt. „Leaky Gut“ ist eine Störung der Darmschleimhautbarriere. Größere Nahrungsbestandteile als sonst üblich dringen durch die durchlässigere Grenze der Darmwand in das Körperinnere ein.
Der Körper wird vermehrt mit Fremdeiweißen belastet. So können sich leichter Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien entwickeln. Woher das Leaky-Gut-Syndrom kommt, weiß man nicht mit Gewissheit. Als mögliche Ursachen werden der Konsum von Zucker, Weißmehl und Milchprodukten bzw. die Infektion mit Pilzen oder Parasiten vermutet.
Auch Medikamente wie Antibiotika, Rheumamittel, Kortisonpräparate und Chemotherapien können ein Leaky-Gut-Syndrom auslösen.

Diagnose. Im Stuhl kann man bei einem Leaky Gut erhöhte Konzentrationen von Alpha-1-Antitrypsin feststellen. Bei unklaren Blähungen, chronischen Bauchschmerzen, Durchfällen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten nach Chemotherapie empfehlen wir daher, dass Sie Ihre Darmflora analysieren lassen. Das Labor untersucht dafür Ihren Stuhl auf Verdauungsrückstände, Pankreas-Elastase und Gallensäuren. Die Kosten für solche Analysen werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie belaufen sich auf etwa 200 Euro. Diese Investition kann sich sehr lohnen.

Naturheilkunde. Therapeutisch beeinflussbar ist das Leaky-Gut-Syndrom durch die Gabe von naturheilkundlichen Präparaten wie z. B. Probiotika, Zink (10–30 mg), Glutamin (2–3 × 1 g) und Zeolith/Heilerde. Ein bewährtes Naturheilmittel aus der Traditionellen Chinesischen Medizin sind asiatische Vitalpilze (Hericium). Bitte beachten Sie unbedingt, Zeolith frühestens eine Stunde nach anderen Medikamenten einzunehmen, damit Sie ungewünschte Wechselwirkungen vermeiden!

Sie müssen nicht alle hier vorgeschlagenen Tipps umsetzen. Oft helfen auch einzelne Maßnahmen und das Umstellen der Ernährungsgewohnheiten in Richtung einer basischen, pflanzenkostreichen Kost mit viel gedünstetem Gemüse. Wenn Ihre Beschwerden weniger werden, befinden Sie sich auf dem richtigen Weg.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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