Epidemiologische Auswertung der Daten von Patientinnen mit Mamma-Ca. unter schulmedizinischer und komplementär-onkologischer Therapie als retrospektive Kohortenstudie

Antragsteller:

Dr. med. Achim Schuppert, Praxisklinik Schuppert, Friedrich-Ebert-Allee 63, 53113 Bonn

Titel:

Epidemiologische Auswertung der Daten von Patientinnen mit Mamma-Ca. unter schulmedizinischer und komplementär-onkologischer Therapie als retrospektive Kohortenstudie

Inhalt:

  1. Ermittlung der krankheitsfreien und der Gesamtüberlebenszeiten der Patientinnen seit der chirurgischen Therapie und Vergleich mit den Daten der deutschen Krebsregister
  2. Vergleich der Therapieerfolge der mit und ohne Chemo- oder Strahlentherapie behandelten Patientinnen und in diesem Zusammenhang eine kritische Betrachtung der konventionellen Therapie
  3. Hinweise auf die Wirksamkeit einzelner biologischer Therapieformen zu suchen, die Anlass für analytische Studien geben könnten
    Besonderheit: Viele Patientinnen wurden ausschließlich mit biologischen Therapieverfahren behandelt, so dass ein direkter Vergleich mit den komplementär behandelten Patientinnen möglich ist.

In der Praxisklink Dr. Schuppert wurden in den Jahren 1992 bis heute 1.300 Patientinnen mit Mammakarzinom behandelt. In einer retrospektiven Kohortenstudie sollen nun die Daten dieser Patientinnen in Hinsicht auf den Therapieerfolg ausgewertet werden.

Ergebnisse aus einer vorausgegangenen Studie

Im Rahmen einer Doktorarbeit am Institut für medizinische Statistik der Universität Köln wurden Behandlungsergebnisse der Praxisklinik Schuppert untersucht und dabei 400 Krankheitsverläufe von Patientinnen ausgewertet. Bei 220 der 400 Patientinnen wurden neben dem biologischen Behandlungsprogramm die Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt, bei 180 Patientinnen mit niedrigem oder mittlerem Wiedererkrankungsrisiko wurde auf die aggressiven Verfahren verzichtet und allein das Biologische Therapiekonzept angewendet. Sowohl die konventionell als auch die unkonventionell behandelten Patientinnen profitierten deutlich von dem vorgestellten Therapiekonzept, die 5-Jahres-Überlebensraten lagen für Patientinnen mit früh erkanntem (niedriges Risiko) und mit mäßig fortgeschrittenen Mammakarzinom (mittleres Risiko) jeweils bei 100 %, in der Hochrisikogruppe bei 76 %. Unter einer nach den Leitlinien der Schulmedizin durchgeführten Behandlung weist das Krebsregister NRW 5-Jahres-Überlebensraten von 100 %, 87 % und 65 % für Patientinnen mit niedrigem, mittleren und hohem Risiko aus. Die 10-Jahres-Überlebensraten lagen in der Praxisklinik Dr. Schuppert bei 96 % (mittleres Risiko) und 62 % (hohes Risiko), gegenüber 75 % und 47 % im Krebsregister NRW.

Von den bisher ausgewerteten Ergebnissen ist davon auszugehen, dass das ganzheitliche Vorgehen die 5-Jahres-Überlebensraten bei Patientinnen mit mittlerem Risiko um 15 %, bei hohem Risiko um 17 % verbesserte. Bei den 10-Jahres-Überlebensraten war der Vorteil mit 28 % (mittleres Risiko) bzw. 32 % in der Hochrisikogruppe besonders deutlich. Unterschiede in den Überlebensraten bei den chemotherapierten und nicht chemotherapierten Patientinnen ließen sich statistisch nicht nachweisen.

Ziele der Studie

  1. Überlebenszeitanalyse: Ermittlung der krankheitsfreien und der Gesamtüberlebenszeiten der Patientinnen seit der chirurgischen Therapie und Vergleich der Therapieerfolge der mit und ohne Chemo- oder Strahlentherapie behandelten Patientinnen.
  2. Hypothesengenerierung: Ermitteln von Hinweisen auf die Wirksamkeit einzelner biologischer Therapieformen, die Anlass für analytische klinische Studien sein könnten.
  3. Allgemeine Informationen (z. B. Häufigkeit der angewendeten Therapien)