Dendritische Zellen

Antragsteller

Prof. Peters, Göttingen

Titel

Dendritische Zellen

Inhalt

Dendritische Zellen sind Immunzellen, die zwar viel später als die Lymphozyten entdeckt und charakterisiert wurden, jetzt aber im Zentrum des immunologischen Interesses stehen. Seit wenigen Jahren werden sie auch in der Immuntherapie von Tumoren eingesetzt. Als Außenposten des Immunsystems sind sie die Wächter, die fast überall im Körper lauern, um "Fremdes" aufzugreifen und dann in die Lymphknoten oder die Milz zu transportieren. Zum "Fremden" gehören in erster Linie Krankheitserreger, aber auch Tumorzellen, die anhand von verändeten Oberflächenmerkmalen als "fremd" eingestuft werden.

Die seit einigen Jahren veröffentlichten Ergebnisse zeigen, daß viele Tumoren auf diese Therapie ansprechen, sogar wenn schon die gängigen Therapien versagt haben. Die Erfahrungen zeigen auch, daß diese Immuntherapie sicher und nebenwirkungsarm ist. Sie zeigt deutliche Vorteile gegenüber bisherigen Immuntherapien, und sie steht in keiner direkten Konkurrenz zu den etablierten Therapien (Chirurgie, Strahlen, Chemotherapie), da sie alle auf unterschiedlichen Wirkprinzipien beruhen.

Im Labor wird die Therapie in ihren vielen Einzelschritten weiterentwickelt, und auch wir versuchen, unseren Beitrag hierzu zu leisten. Eine unserer Fragen lautet daher: Wie können wir die DC wappnen, damit sie auch nach der Injektion in den kranken Organismus noch ihr Ziel unverändert weiterverfolgen und nicht durch negativen Einfluß des Tumors hiervon abgehalten werden? Denn wie schon oben dargestellt, können Tumoren die Weiterentwicklung von DC zu einem Hürdenlauf werden lassen. Hemm­faktoren, die von Tumoren ausgehen, schaffen es auch, DC an ihrer endgültigen Ausreifung zu sog. "reifen DC" zu hindern. Dadurch könnten DC sogar das Gegenteil des gewünschten Effektes erzielen, und anstelle einer Immunaktivierung zur Auslösung einer Immunsuppression oder sogar von Immuntoleranz führen. Die Ausreifung und ihre Verhinderung ist abhängig von der Balance zwischen fördernden und hemmenden Signalen, die um die DC konkurrieren.

Ausführlicher Forschungsbericht