Skip to main content
© Werner Huber

Glaube und Hoffnung: Die Kräfte der Heilung

Werner Huber in Signal 2/2014

Ab Mitte fünfzig ging ich halbjährlich zur Krebsvorsorge. Mein Urologe empfahl es mir dringend, weil bei meinem älteren Bruder bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Prostatakarzinom rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden konnte. Später habe ich gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit bei 90 Prozent liegt, an Prostatakrebs zu erkranken, wenn ein Familienmitglied schon vorher daran erkrankt ist.

Es war 2006, ich war 62 Jahre alt, plötzlich erhöhte sich mein PSA-Wert von 3,9 auf 5,6, und die Gewebeprobe ergab ein Prostatakarzinom. Bei der Operation wurden der Tumor und die regionalen Lymphknoten gefäß- und nervenschonend entfernt. Ich hatte Angst, dass der Krebs sich ausbreitet und die Lebensqualität durch Inkontinenz, Erektions- und Gefühlsstörungen sehr eingeschränkt wird. Bei meiner Recherche hierzu las ich, dass der Schließmuskel hinterher trainiert werden muss, um Inkontinenz zu verhindern. Gleich nach der Diagnose und drei Wochen vor der Operation trainierte ich den Schließmuskel dreimal täglich. Als der Blasenkatheder zwölf Tage nach der OP entfernt wurde, hatte ich keine Beschwerden durch Inkontinenz. Ein Erfolg meines kräftigen Trainings zuvor. Leider wird bei vielen Patienten erst nach der Operation auf ein Training des Muskels hingewiesen, und sie leiden dadurch einige Zeit an Inkontinenz.

Nach der OP werden auch Medikamente wie »Viagra« verschrieben. Diese sind nicht ohne Nebenwirkungen. Ich hatte es deshalb mit der Vakuum-Erektionspumpe probiert und zufriedenstellende Ergebnisse erreicht. Durch rechtzeitige Vorsorge und eine gute Operation war bei mir das Prostatakarzinom kein großes Problem. Gott sei Dank!

Das Leiden begreifen

Im Oktober 2009 spürte ich zuerst eine leichte Erhebung links und dann rechts am Hals, zehn Tage später in den Achseln rechts und links. Der Internist stellte fest, dass auch in den Leisten und am Lungenanfang vergrößerte Lymphknoten vorhanden waren. Da die erste Gewebeentnahme zu gering war und relativ schnell zerfiel, konnte noch nichts festgestellt werden. Deshalb wurde eine kleine Operation nötig, bei der tiefer geschnitten und mehr Gewebe entnommen wurde. Die Gewebeproben ergaben den Befund »Morbus Hodgkin Stadium III«. Erst im Januar stand fest, welchen Krebs ich hatte und welche Chemotherapie angewendet werden sollte. Die Ärzte teilten mir mit, dass nach einer Chemotherapie die Heilungschancen bei etwa 86 Prozent lägen, aber die Nebenwirkungen der Behandlung sehr stark sein könnten. Ich bekam immer wieder Angstzustände und dachte viel über den Tod nach. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass meine Seele neben meinem Körper stand. Ich spürte regelrecht die Energie, welche die Elementarteilchen bewegt und die Materie verändern kann. Ich dachte mir, wenn die Seele mehr ist als der Leib, dann wird sie auch die Kraft haben, meine Krankheit zu heilen. Wenn ich das Leiden begreife, werde ich das Nichtleiden erreichen. Meine Erfahrung ist: Das Leid hilft zur Innenschau, Selbstbesinnung und neuer Erkenntnis. So ging es mir in meinem Leben oft, und ich versuchte immer, eine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln. Dazu musste ich natürlich meine Einstellung immer wieder ändern. Selbst wenn der Mensch stirbt, so hat der Tod dann keinen Stachel mehr, wenn er vorher die »richtige Erkenntnis« erlangt. Ich war durch die Krankheit auf meinen Tod vorbereitet. Ich war dankbar für das bisherige Leben, für den Frieden in meiner Umwelt und vor allem für die Liebe, die mir geschenkt wurde.

Mit Affirmationen durch schwierige Zeiten

Die Liebe in meiner Ehe gab und gibt mir noch immer den unbedingten Willen zu leben. Jede Sekunde, die meine Frau und ich zusammen leben dürfen, erfüllt mich mit Dankbarkeit. Diese Gedanken gaben mir die Kraft und den Glauben daran, dass ich geheilt werde. Wenn nun Glaube und Gedanken zusammenfließen, so senden sie Schwingungen aus, die das Unterbewusstsein beeinflussen und den Heilungsprozess einleiten. Ich habe darüber in vielen Büchern gelesen und konnte vor allem in der schwierigen Zeit der Erkrankung erfahren, dass Autosuggestion, das Wiederholen von positiven Aufträgen (Affirmationen) an das Unterbewusstsein dazu beitragen können, den Glauben freiwillig zu entwickeln. Oft habe ich um »dieses und jenes« gebetet. Gott hat meistens anders entschieden, und es war immer gut so, wie ich im Nachhinein klar erkennen konnte. Gott sei Dank hat Gott nicht immer auf mich gehört. Er wollte mir wohl nicht »das Schwert« zur machtvollen Umsetzung meiner Wünsche in die Hand geben. Vor meiner Erkrankung war ich Vertriebsleiter. In der Zeit des Wartens traf ich eine frühere Kundin, etwa in meinem Alter. Sie befasst sich viel mit Naturmedizin und auch mit Engeln. Sie war zum Heilpraktiker gegangen, um sich ein Mittel gegen Sodbrennen zu holen. Der Heilpraktiker schaute ihr in die Augen (Irisdiagnose) und stellte fest, dass mit ihrem Darm etwas nicht in Ordnung war. Er zeigte genau auf die Stelle und empfahl ihr, sich schnellstens in der Klinik untersuchen zu lassen. Dort wurde Darmkrebs mit Metastasen festgestellt. Nach der Operation war Chemotherapie angesagt. Weil sie diese nicht vertrug, lehnte sie nach der dritten Behandlung alle weiteren ab. Diese Kundin erzählte mir auch von ihren guten Erfahrungen mit dem Verzehr von bitteren Aprikosenkernen. So kam ich zu dieser Art von Ernährung. In der Zeit von November 2009 bis Januar 2010 habe ich die bitteren Aprikosenkerne gegessen. Dadurch hatte ich das Gefühl, der Krebs sei zum Stillstand gekommen. Danach, bis zum Beginn des ersten Chemotherapie-Zyklus, hatte ich diese Kerne nicht mehr eingenommen. Ich glaubte langsam zu spüren, dass der Krebs durch das Weglassen der Kerne geradezu explodierte. Die Lymphknoten wurden dicker und ich glaubte zu ersticken. Mit der ersten Chemotherapie Mitte Januar wurde es dann sofort besser. Nachdem der Port gesetzt war, über den die Infusionen in den Körper fließen sollten, begann der erste Zyklus der Chemotherapie nach dem BEACOPP Schema. Dieses wird in Deutschland bei Morbus Hodgkin im fortgeschrittenen Stadium durchgeführt, mit dem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen. Die Ärzte überlegten lange, ob ein über 60-jähriger Mann wie ich eine so schwere Chemotherapie verkraften kann. Gemeinsam gingen wir das Risiko ein, und es war gut so.

Naturheilkundliche Unterstützung

Bis Juli waren acht Zyklen geplant. Nach dem siebten Zyklus war der Port mit Bakterien belegt. Ich bekam 40 Grad Fieber und der Port musste schnellstens entfernt werden. Weil ich dann Antibiotika einnehmen musste, war der achte Zyklus nicht mehr möglich. Eine große Frage stand im Raum: Haben die sieben Zyklen Chemotherapie ausgereicht? Die folgende PET (Positronen-Emissions-Tomographie, bildgebendes Verfahren der Nuklear-Medizin in der Tumordiagnostik) zeigte, dass das Stoffwechselverhalten und die Größe der Läsionen keine weitere Therapie erforderlich machten. Ich war auf einem guten Weg der Gesundung. Gott sei Dank!
Die Ärzte waren erstaunt, wie gut ich die Chemotherapie vertrug. Zwar konnten Haarausfall und körperliche Schwäche nicht vermieden werden, aber ich hatte keine Schmerzen und vor allem auch keine Magen-Darm-Probleme. Täglich aß ich 250 g Kefir mit Obst/Banane und Müsli, um die durch die Chemotherapie geschädigte Darmflora mit den Bifido-Bakterien des Kefirs zu unterstützen. Zusätzlich würzte ich das Essen mit Kurkuma, Pfeffer und Olivenöl.
Mein Hausarzt riet mir außerdem zu Selen und Vitamin K. Wissenschaftler stellten bei einer Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung in Washington ihre Studie zur Senkung des Risikos eines Non-Hodgkin-Lymphoms durch Vitamin K vor: In der Gruppe mit der höchsten Vitamin-K-Aufnahme war das Erkrankungsrisiko um 45 Prozent geringer als in der Gruppe mit der geringsten Aufnahme.
Die Schulmediziner empfehlen gesunde Ernährung, Entspannung und Sport. Die Naturmediziner empfehlen gesunde Ernährung, zusätzlich natürliche Nahrungsergänzungsmittel, Entspannung und Sport. Zunächst erschien es mir wichtig, meine Vitalität durch körperliche Übungen wieder aufzubauen und zu stärken. Ich gehe jetzt regelmäßig ins Fitness-Studio und in die Sauna, fahre gern und lange mit dem Rad und spiele Tennis.

Kleine und große Wunder

Ein dreiviertel Jahr nach der Lymphom-Behandlung bekam ich erneut eine Krebsdiagnose: Als Folge der Chemotherapie hatte sich eine Leukämie entwickelt. Die Ärzte gaben mir keine Chance. Am nächsten Tag wurde meine Frau angerufen und erhielt di e Nachricht, ich würde in der kommenden Nacht oder am morgigen Tag sterben. Sie durfte bei mir in meinem Krankenzimmer schlafen. In dieser Nacht hatte ich ein Nahtoderlebnis. Ich wandte mich an Jesus und sagte »Dir ist möglich, was der Mensch nicht vermag «. Dann spürte ich ein tiefes Vertrauen und sah ein Licht. Schon am folgenden Tag ging es mir sehr gut. Allerdings war meine rechte Seite gelähmt und ich konnte meinen Arm nicht bewegen. Die Ärzte meinten, damit müsste ich leben, da könnte man nichts machen. Mithilfe der Chinesischen Quantum Methode ist diese Lähmung innerhalb von 15 Minuten durch Handauflegen verschwunden. Der Arzt ist bei der Visite regelrecht erschrocken, als ich ihm die rechte Hand zum Gruß reichte. Durch diese Ereignisse beflügelt erlebte ich einen unheimlichen Aufschwung. Obwohl ich nach den Gepflogenheiten in der Universitätsklinik mit meinen fast 70 Jahren viel zu alt für eine Transplantation war, setzte sich eine junge Ärztin dafür ein. Mit ihr hatte ich mich zuvor in einem persönlichen Gespräch über unseren Glauben ausgetauscht. Nach einigem Hin und Her durfte mein Bruder mir die notwendigen Stammzellen spenden.
Heute, zwei Jahre nach der Leukämie-Diagnose, geht es mir wunderbar – allen Vorhersagen zum Trotz. Der Oberarzt in der Klinik rief seine Mitarbeiter zusammen und sagte »Meine Herren, da sehen Sie mal, was unsere Einstellung ausmacht«. Der Tod hat für mich seinen Schrecken verloren. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt, genieße jede Stunde mit meiner wundervollen Frau. Bei meinen Spaziergängen in der schönen Natur sauge ich deren kleine und große Wunder in mich auf. Ich bin dankbar für die Liebe, die ich erfahren durfte und auch für die gute ärztliche Versorgung in unserem Lande.
Ferner arbeite ich daran, dass mir die Verbundenheit mit allem Leben noch bewusster wird. Ich möchte den göttlichen Funken jenes ewigen Lichtes, den wir in uns tragen, zur Flamme erwecken. Für Goethe trug jeder Mensch den Gottesfunken in sich. Auch die Inder sagen, dass die Gottheit im Menschen versteckt wurde, damit sie nicht gefunden und zerstört werden kann. Ich stelle mir bei meinen regelmäßigen Visualisierungen das innere Licht vor, wie es meinem Körper Kraft gibt, mich heilt und schützt.

Text: Werner Huber (Druck mit freundlicher Genehmigung von Christel Schoen)

Weitere Informationen

  • Christel Schoen (Hrsg.) Alles ist möglich – auch das Unmögliche. Ein MutmachBuch mit weiteren persönlichen Berichten von Krebspatienten, Benno 2011
Information zu unseren Betroffenenberichten

Wir freuen uns, wenn Patient:innen ihren individuellen und persönlichen Genesungsweg finden. Das ist ein Ausdruck des großen Heilungspotenzials in jedem Menschen. Gerne teilen wir diese Erfahrungen mit unseren Leser:innen, auch wenn persönliche Entscheidungen nicht immer auf andere Betroffene übertragbar sind. Sie entsprechen auch nicht in jeder Hinsicht einer konkreten Empfehlung der GfBK für Patient:innen in ähnlicher Situation. Wägen Sie sorgfältig ab, welche Impulse aus den Patient:innenberichten für Sie in Ihrer aktuellen Lage passend sind. Besprechen Sie diagnostische oder therapeutische Maßnahmen im Zweifel gerne mit unserem ärztlichen Beratungsdienst.

©iStock, 1210358928, nortonrsx
©iStock, 1210358928, nortonrsx
GfBK Newsletter

Immer gut informiert

über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote zu ganzheitlichen Krebstherapien sowie Gesundheitsimpulsen für Ihren Alltag.

Unser Newsletter ist ein kostenfreier Service der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.