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Omega-3-Fettsäuren bremsen das Wachstum von Prostatakrebszellen

05. Juli 2013

Forscher aus Los Angeles haben nachgewiesen, dass die Ernährung das Teilungsverhalten von Prostata-Tumorzellen beeinflusst (Aronson W et al. / Cancer Prevention Research 2011). In dieser ungewöhnlich konzeptionierten Studie bekamen 55 Männer mit Prostatakarzinom vier bis sechs Wochen vor der Entfernung der Primäroperation unterschiedliche Mahlzeiten aufgetischt. Etwa die Hälfte bekam die übliche US-amerikanische Diät, bei der 40% der Kalorien überwiegend aus gesättigten Fettsäuren stammten, das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren betrug 15:1. Die andere Hälfte bekam eine fettreduzierte Diät, hier stammten nur 15% der Kalorien aus Fetten, und das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren lag bei 2:1.
Dabei zeigte sich im Prostataresektat, dass nach der Fischöldiät die Teilungsrate der Krebszellen um ein Drittel geringer ausfiel als bei den Patienten, die sich herkömmlich bzw. Omega-6-lastig ernährten. Außerdem hatte sich bei Männern mit der Fischöldiät in den Zellmembranen das Fettsäureverhältnis zugunsten von Omega-3-Fettsäuren verschoben.
Bemerkenswert ist auch, dass wenn das Serum der Männer mit der Fischöldiät verwendet wurde, dieses die Teilung von Krebszellen in vitro ebenfalls bremsen konnte. Wohingegen dies mit dem Serum der Männer mit der herkömmlichen Ernährung nicht gelang. Wie es zu dem günstigen Effekt kommt, ist den Autoren der Studie noch unklar.

GfBK-Kommentar: Es ist schon länger bekannt, dass durch sinnvolle Ernährungsmaßnahmen (Grüntee, Tomatenmark, Soja, Selen, Vitamin E, Fisch, wenig Fleisch, viel Pflanzenkost, Gemüse, Obst, Granatapfel, Leinsamen, aktuell auch Ingwer) das Fortschreiten von Prostatakrebs verzögert werden kann (Frattaroli et al., 2008). Da eine hohe Teilungsrate von Prostatakrebszellen mit einer ungünstigen Prognose einhergeht, sollte diesen Ergebnissen mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht werden, zumal eine Änderung der Essgewohnheiten keine anderen aufwendigen therapeutischen Maßnahmen erfordert. Manchmal reicht schon die Einnahme von 3 Esslöffeln Leinsamen, wie eine Studie aus dem Jahr 2007 zeigte. Auch hier teilten sich die Prostatakrebszellen langsamer, wobei die Kombination aus Leinsamen plus fettarmer Diät am wirksamsten war. Weitere gute Omega-3-Fettsäuren-Quellen neben Leinsamen sind: Weizenkeime, Walnüsse, Sojabohnen, Fisch und Krustentiere sowie Wild. So senkt zum Beispiel eine fischreiche Ernährung bei Patienten mit Prostatakrebs das Sterblichkeitsrisiko um 63 Prozent (Konrad M et al. / American Journal of Clinical Nutrition 2010)
Eine aktuelle Studie aus Freiburg unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren. Hier profitierten Patienten mit Brust- und Prostatakrebs von einer omega-3-fettsäurehaltigen Spezialnahrung, indem für die Krebsprogression mitverantwortliche Entzündungsparameter herunterreguliert wurden. Insbesondere diese Entzündungsbereitschaft ist laut renommierter Forscher dafür verantwortlich, dass sich um die Tumorzelle herum ein ungünstiges chemotherapieresistentes Millieu entwickelt.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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