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Gewichtsverlust

Manche Patientinnen und Patienten nehmen im Verlauf der Erkrankung an Gewicht ab. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Häufig ist ein Gewichtsverlust die Folge einer anstrengenden Therapie oder einer Operation. Auch eine fortschreitende Erkrankung kann dazu beitragen, dass Betroffene Gewicht verlieren. Mangelnde Bewegung und psychische Belastung können die Problematik verstärken.

Gesundheitliche Beschwerden, die die Nahrungsaufnahme zusätzlich beeinträchtigen, sollten so gut wie möglich gelindert werden. Dies sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Verstopfung, entzündete Mundschleimhaut oder Appetitlosigkeit.
Hat ein Patient nicht nur allgemein Gewicht verloren, sondern auch Muskelmasse abgebaut, sprechen Fachleute von sogenannter Kachexie. Dann kann es sehr wichtig sein, neben der individuellen Erhöhung der Kalorien –und Eiweißzufuhr auch ein individuell abgestimmtes Krafttraining durchzuführen.

Vor allem für Patienten mit starkem Gewichtsverlust sind bestimmte Diätformen, wenn sie sehr einseitig verstanden werden, problematisch, weil sie zum Teil dem Körper zu wenig wichtige Nährstoffe zuführen. Diese sind z.B. die Gerson Diät, die Breuss-Diät, die Coy-Diät und die ketogene Diät.

Um den Stoffwechsel zu entlasten und um bei Gewichtsverlust mehr Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen, sind mindestens zwei bis drei Zwischenmahlzeiten zusätzlich zu den drei Hauptmahlzeiten empfehlenswert. Bei Appetitlosigkeit, Ekel vor Speisen, Übelkeit und Brechreiz kann der Einsatz sogenannter „Bitterstoffe“ helfen, wie beispielsweise „Amara-Tropfen“ (Weleda) oder „Enzian-Magentonikum“ (Wala), jeweils 15 Minuten vor dem Essen.

Um eine Gewichtsabnahme zu verhindern oder eine Gewichtszunahme zu erreichen, müssen nicht unbedingt mehr Nahrungsmengen gegessen werden. Wichtig ist vor allem, die Nahrung mit Kalorien anzureichern.

Nahrung mit Kalorien anreichern

  • Erhöhen sie Ihre Eiweißaufnahme mit Fisch, Fleisch, Eiern, Milchprodukten (am besten in Bio-Qualität) und pflanzlichen Nahrungsmitteln (Bohnen, Hülsenfrüchte, Nüsse, Reis, Quinoa, Amaranth).
  • Kochen Sie öfter nährende Suppen mit Wurzelgemüsen, z.B. Kürbis, Süßkartoffel, Rübchen, Sellerie, Möhren, Pastinaken.
  • Reichern Sie die Gerichte großzügig mit Sahne, Butter und hochwertigen pflanzlichen Ölen (Olivenöl, Leinöl etc.) an.
  • Anstelle Sahne können Sie auch Soja-Cuisine oder anderen Sahneersatz aus Hafer oder Dinkel verwenden. Auch Kokos, der liefert dank wertvollen Ölen mehr Energie, ist cremiger und damit sanft zur Mundschleimhaut.
  • Wählen Sie keine fettarmen Milchprodukte, sondern Vollmilchprodukte. Am besten ist Heumilch, da es mehr Omega-3-Fettsäuren enthält.
  • Wählen Sie Sahnekäse statt Magerkäse.
  • Gönnen Sie sich öfter gemixte Säfte, Milchmix- oder Quarkgetränke, die mit Nussmus angereichert werden.
  • Verwenden Sie Nussmuse (Cashew, Sesam, Erdmandel) auch zum Verdicken von Soßen oder als Bestandteil einer stärkenden Salatsoße.
  • Thema Öle: Die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren sollte den Bedarf nicht überschreiten, da sie Entzündungsreaktionen fördern. Stattdessen mehr MCT- und Olivenöle sowie Omega-3-reiche Fische bzw. Fischöle und Pflanzenöle bevorzugen. (S3-Leitlinie: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0035-1552741)
  • Geben Sie daher immer 1/2 TL native Pflanzenöle über den eigenen Teller, z.B. Leinöl, Walnussöl, Hanföl. Diese enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Eventuell zusätzlich Fischöle (z.B. von Norsan oder Budwig) einnehmen.

Allgemeine Empfehlungen:

  • Essen Sie möglichst attraktiv angerichtete Mahlzeiten am besten in Gesellschaft. Eine gute Stimmung und Atmosphäre beim Essen sind genauso wichtig wie frisch zubereitete Nahrungsmittel - Das „wie“ ist genauso wichtig wie das „was“.
  • Wenn Sie keine feste Nahrung mögen oder Probleme mit dem Kauen haben, können Sie die Speisen jederzeit pürieren.
  • Bereiten Sie jede Mahlzeit möglichst frisch zu, damit ein möglichst hoher Nährstoffgehalt gesichert werden kann.
  • Besonders schnell und nährstoffreich geht das Kochen mit einem Wok.
  • Denken Sie an die Anregung des Appetits durch Bitterstoffe, Artischockencocktail oder gut gewürzte Suppen.
  • Essen Sie mindestens 2-3 Zwischenmahlzeiten zusätzlich zu den drei Hauptmahlzeiten.
  • Wenn Sie schlichtweg keinen Appetit haben, kann es hilfreich sein, auf nostalgische Speisen aus der Kindheit zurückzugreifen und diese sinnvoll kalorisch aufzuwerten, z.B. Griesbrei aus Hirsegries, mit Honig, mit einem Stück Biobutter, sogar mit einem hinein gerührten Ei. Oder sogar Pudding, nur ohne Zucker, dafür mit Honig und Hafermilch und etwas Mandelmus. Hinzu kommt die damit verbundene positive Erinnerung, dass so etwas auch die Mutter oder die Oma gemacht hat, wenn es einem schlecht ging.
  • Wenn Sie 2-3 Zwischenmahlzeiten nicht hinbekommen, beginnen Sie damit, die eigentlichen Hauptmahlzeiten aufzupeppen, z.B. noch mit etwas Öl oder Butter oder Ei oder Mus (siehe oben). Am einfachsten ist, so wie beim guten Italiener, vor dem Servieren noch einmal ein Schuss Olivenöl dazu zugeben.

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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