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Angehörige

Anderen helfen

Die Diagnose Krebs beeinträchtigt nicht nur das Leben der Erkrankten, sondern auch das Leben ihrer Familien. Sie müssen sich mit einer Vielzahl von unbekannten Dingen auseinandersetzen, der praktische Alltag muss neu organisiert werden, zusätzliche Belastungen können auf Sie zukommen. Daneben drängen sich ungewohnte Gedanken und Gefühle auf.

Machen Sie sich klar, dass Sie als Angehöriger nicht hilflos der Krebsdiagnose ausgesetzt sind. Ihre Unterstützung ist ein wesentlicher Faktor des Heilungsprozesses. Die Nähe eines lieben Menschen, ein liebevolles Wort, eine innige Umarmung ist das beste und billigste Mittel gegen Leid.

Besonders zu Beginn der Erkrankung kann es allen Beteilligten schwer fallen, über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Vielleicht  können Sie sich nur schwer über sehr persönliche Dinge austauschen. Nehmen Sie als Angehöriger zunächst alle Gefühle ernst und akzeptieren Sie diese – sowohl die des Betroffenen als auch Ihre eigenen.

Es gibt grundsätzlich in der Auseinandersetzung mit einer schwerwiegenden Erkrankung keine „guten" oder „schlechten", „angemessenen" oder „unangemessenen" Gefühle. Gestatten Sie dem Patienten wie auch sich selbst, Gefühle offen zu zeigen, sie anzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Denn es ist für alle Beteiligten eine Qual, wenn viel Energie darauf verwendet wird, seinen wahren Zustand vor dem Partner zu verschleiern. Und wenn Ihnen die Worte fehlen, kann das gemeinsame Schweigen, Trauern und Weinen ebenso hilfreich sein.

Bei vielen Patienten kann es zu großen Stimmungsschwankungen kommen. Widersprüchliche Gefühle, wie Angst, Wut, Zorn, Selbstmitleid, Resignation, wechseln ab mit Hoffnung und Mut. Manchmal können therapiebedingte Hormonschwankungen Auslöser sein. Oftmals sind diese Stimmungsschwankungen Ausdruck der momentanen seelischen Überlastung. Zeigen Sie Verständinis, vermeiden Sie es, belehrend, aggressiv oder gekränkt zu reagieren. Versuchen Sie,  verletzende Äußerungen nicht persönlich zu nehmen.

Auch trotz der Erkrankung verfügt ihr Angehöriger weiterhin über ausreichend gesunde Anteile. Ein Krebskranker mag vielleicht körperlich eingeschränkt sein, seine geistigen Fähigkeiten bleiben jedoch bis auf sehr wenige Ausnahmen davon unberührt.

Entbinden Sie deswegen den Patienten nicht von allen Aufgaben. Sie geben ihm damit nur das Gefühl, unnütz zu sein. Schließen Sie ihn nicht aus der familiären Gemeinschaft aus. Beziehen Sie Ihren erkrankten Angehörigen weiterhin in alle Entscheidungen mit ein und ermutigen Sie ihn, an seiner Gesundung mitzuarbeiten und Verantwortung dafür zu übernehmen. Fragen Sie genau nach, was Sie für den Erkrankten  tun können. Akzeptieren Sie auch, wenn er vielleicht allein sein möchte oder Sie ihm nicht alle Wünsche erfüllen können.

Nehmen Sie auch sich selbst und Ihre eigenen Bedürfnisse und die Belange der anderen Familienmitglieder wichtig. Planen Sie Zeit ein für gemeinsame Beschäftigungen oder Unternehmungen, die Ihnen und Ihrem erkrankten Angehörigen Spaß und Freude bereiten und lassen sie diese gemeinsamen Zeiten nicht nur durch eine Beschäftigung mit dem Kranksein (Arztbesuche, Medikation) bestimmen.

Letztlich macht die lebensbedrohliche Erkrankung eines geliebten oder nahe stehenden Menschen neben den Verlustängsten auch die Endlichkeit des eigenen Lebens deutlich. Hier kommt Ihrer eigenen Einstellung zu Sterben und Tod besondere Bedeutung zu. Indem Sie sich für sich selbst um eine Klärung im Umgang mit diesem schwierigen Thema bemühen, können Sie auch eher mit Ihrem erkrankten Angehörigen darüber sprechen und ihm Beistand geben.

Nehmen Sie Ihrem Angehörigen nicht die Möglichkeit, seine Ängste und seine Trauer auszudrücken. Wem sonst sollte er sich anvertrauen? Es ist vielleicht der größte Liebesbeweis, mit dem geliebten Menschen auch den letzten Weg gemeinsam zu gehen, vielleicht noch einmal eine neue Nähe miteinander zu erleben und ihn dann auch – wenn das Ende des Lebensweges erreicht ist – in Liebe loslassen zu können.

Sich helfen lassen

Sie tragen durch Ihre Unterstützung viel dazu bei, den Patienten zu entlasten. Auch wenn es Ihnen schwerfallen wird, achten Sie darauf, dass Sie selbst nicht zu kurz kommen. Seien Sie offen für die Hilfe, die Ihnen angeboten wird und fordern Sie diese ein. Konkretisieren Sie gegenüber der Familie und Freunden, welche Form der Unterstützung für Sie hilfreich ist. Hilfe beim Einkaufen und den vielen paktischen Dingen des täglichen Lebens kann Ihnen das Leben ein bisschen erleichtern. Und die meisten Familienangehörigen und Freunde sind dankbar, wenn Sie Ihnen helfen können. Schätzen Sie Ihre Kräfte realistisch ein und scheuen Sie sich nicht, professionelle praktische Hilfen anzunehmen.

Gestehen Sie sich zu, dass auch Sie Momente der Entspannung und Zeiten für eigene Unternehmungen und Interessen benötigen. Sie können für den Patienten keine adäquate Unterstützung sein, wenn Sie sich selbst ständig überlasten. Denn niemand kann auf Dauer einem anderen Menschen zur Verfügung stehen, ohne sich selbst eine Atempause zu gönnen.  Kümmern Sie sich auch um  Ihr eigenes Wohlergehen. So  nutzen Sie letztendlich dem erkrankten Angehörigen, da Sie diesen  dann mit Ihrer ganzen  Kraft unterstützen können.

Suchen Sie sich eine Person Ihres Vertrauens, mit der Sie über Ihre Probleme sprechen können. Nicht immer muss dies ein Familienangehöriger oder enger Freund sein. Manchen Menschen fällt es leichter, sich einem Menschen anzuvertrauen, der ihnen persönlich nicht zu nahe steht. Kollegen, Nachbarn oder entfernte Verwandte


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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