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Übelkeit während Chemotherapie

02. Dezember 2011

Ich bekomme Chemotherapie und leide trotz verschiedener Antibrechmittel an ausgeprägter Übelkeit und Erbrechen. Was kann ich naturheilkundlich tun?

Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen sind häufige Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Die Ursache ist weniger eine Reizung von Magen oder Darm durch die Präparate, sondern eine Aktivierung des Brechzentrums im Gehirn. Zusätzlich werden bestimmte Darmzellen geschädigt, die dann einen Stoff (Serotonin) freisetzen, der über den Vagus-Nerv ebenfalls das Brechzentrum stimuliert. Die Beschwerden reichen von Übelkeit und Brechreiz bis zum Erbrechen. Meist beginnen sie ein bis vier Stunden nach der Medikamentengabe.

Das Erbrechen kann stunden- und tagelang anhalten. Oftmals löst schon die Angst davor einen Brechreiz aus. Auch kann sich ein Brechreflex ausbilden. Das Erbrechen wird mit bestimmten, vorher gegessenen Lebensmitteln in Verbindung gebracht. Dann genügen der Geruch oder der Anblick dieser Lebensmittel, um die Übelkeit auszulösen. Deshalb sollten vor der Therapie keine »Lieblingsspeisen« gegessen werden, um sich nicht den Appetit darauf für längere Zeit zu verderben.

Schulmedizinisch werden je nach Beschwerdegrad schwache bis starke Medikamente verordnet. Wichtig ist hier insbesondere, dass der Patient dem behandelnden Arzt rechtzeitig Rückmeldung gibt, dass die Antibrechmittel nicht ausreichend gewirkt haben, damit beim nächsten Mal ggf. eine andere Verabreichungsform, z.B. mittels Zäpfchen oder ein stärkeres bzw. länger wirksameres Präparat gewählt werden kann.
Bei schwerem Erbrechen oder Durchfall müssen außerdem in Absprache mit dem Arzt Elektrolyte (Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine) zugeführt werden.

Ein für jeden wirksames Rezept gegen Übelkeit gibt es auch aus naturheilkundlicher Sicht leider nicht. In leichteren Fällen genügen oft pflanzliche Beruhigungsmittel aus Baldrian oder Hopfen.
Auch eine Akupressurtherapie mittels eines Akupressurbandes (www.akupressur-band.de) und eine Akupunkturbehandlung können helfen.
Patienten berichten auch über die positiven Effekte von Ingwer als Tee oder Ayurveda-Ingwer-Wasser.
Direkt vor und nach einer Chemo-Infusion kommt auch die Gabe von homöopathischen Substanzen in Frage. Hierzu werden 3-4 Globuli von "Nux vomica D6" eingenommen (am besten im Mund zergehen lassen). Bei Bedarf kann die Einnahme natürlich mehrmals am Tag wiederholt werden.

Nach der Chemoinfusion helfen folgende Ernährungsmaßnahmen weiter: Nur eine kleine, leicht verdauliche Mahlzeit einnehmen. Fette, salzige oder stark gewürzte Nahrung meiden, ebenso starke Essensgerüche. Den Tag über sehr viel trinken, um die Ausscheidung der Zytostatika zu beschleunigen (etwa 2 bis 2,5 l Flüssigkeit). Nach dem Essen hinlegen und ruhen, dabei den Kopf deutlich höher legen als die Beine. Viel an die frische Luft gehen. Entspannungsübungen anwenden. Zu schlafen versuchen, eventuell auch mithilfe eines natürlichen Schlafmittels, z. B. Valeriana® Heel oder Avena Sativa Comp®

In schweren Fällen, einhergehend mit starkem Erbrechen kann auch die Gabe von Milzpeptiden als Infusion erwogen werden.
Nicht zuletzt sollte auch für eine angenehme und beruhigende Atmosphäre vor bzw. während der Chemotherapie gesorgt werden, am einfachsten mithilfe einer mitgebrachten Entspannungs-CD, um die Angst vor der bevorstehenden Infusion zu nehmen und/oder mit Aromaessenzen, die je nach persönlichen Vorlieben auszuwählen sind; Vorschläge wären: Basilikum, Orange, Blutorange, Zitrone, Bergamotte, Kiefer, Lavendel, Rosenholz oder Melisse. Manchmal hilft auch ein einfach zu transportierender "Aroma-Stick", um die Düfte bei Bedarf immer dabei zu haben.

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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