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Polyneuropathie naturheilkundlich behandeln

24. November 2011

Ich leide an Nervenschmerzen durch eine Chemotherapie und möchte gerne wissen, was ich naturheilkundlich tun kann, um die Beschwerden zu lindern.

Unter dem Begriff Polyneuropathien versteht man Nervenschädigungen, wobei sich das Wort zusammensetzt aus poly (viele) und Neuropathie (Nervenerkrankung). Polyneuropathien können viele verschiedene Ursachen haben. In der Regel sind die Nerven mit besonders langen Leitungsbahnen betroffen, also die Nerven von Händen und Füßen. Am häufigsten betroffen sind Diabetiker und Alkoholkranke. Aber auch bestimmte Chemotherapeutika (z.B. Cisplatin, Carboplatin, Oxaliplatin, Taxol, Taxotere) können eine Polyneuropathie auslösen. Allerdings treten nicht bei allen Patienten, die eine solche Chemotherapie erhalten haben, Beschwerden im Sinne einer Polyneuropathie auf, so dass sich die Behandlung immer auch nach dem Schweregrad der Symptome richtet. So bemerken einige Patienten nur ein leichtes Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, das nach einigen Wochen wieder verschwindet. Bei anderen wiederum können die Beschwerden bis hin zu stechenden Schmerzen so ausgeprägt sein, das sie die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

In der biologischen Medizin haben einige Ärzte gute Erfahrungen mit der Einnahme von L-Carnitin, einer vitaminähnlichen Substanz gemacht. Hierbei werden Dosierungen von etwa täglich 3-4 g L-Carnitin vorbeugend eingesetzt. Allerdings führte eine doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie mit der Gabe von 3000mg Acetyl-L-Carnitin pro Tag bei Patientinnen mit Brustkrebs häufiger zu einer durch Taxane verursachten Neuropathie als in der Placebogruppe (Hershman DL, Unger JM, Crew KD et al. / J Clin Oncol 2013; 31: 2627–2633).

Vielversprechende Daten gibt es auch für die Gabe von Glutamin, Glutathion und Vitamin E. So gab es weniger Nervenschädigungen, wenn Vitamin E gegeben wurde; allerdings wurde dies in nur wenigen Pilotstudien mit unzureichendem Studiendesign dokumentiert. Ob sich diese Ergebnisse auch auf die breite Praxis übertragen lassen, müssen weitere Studien klären.

Hochdosiertes Selen, B-Vitamine (v.a. Vitamin B1) und alpha-Liponsäure werden auch häufig eingesetzt. Wir empfehlen diese dann, wenn lokale Maßnahmen und Massagen (siehe unten) keine Linderung bringen.

Generell ist bei einer nervenschädigenden Chemotherapie das 3-4 x tägliche Eincremen mit cannabinoidhaltigem Hanfölen (z.B. PNP-Öl) empfehlenswert. Beim Eincremen ist es wichtig, nicht nur einzucremen, sondern die betroffenen Stellen je 8-10 Minuten einzumassieren! Ggf. auch einen Noppenball verwenden.

Nicht vergessen: Auch krankengymnastische Maßnahmen haben eine große Bedeutung, wie z.B. Massagen und wechselnde Temperaturreizungen mit warmen und kalten Wasser.
Die lokale Anwendung eines Peelings kann ebenfalls schmerzlindernd sein: Einmal täglich Hände und/oder Füße mit 2 Teilen Olivenöl und 1 Teil Zucker, 10 Minuten einreiben, danach gut abspülen.
Einigen Patienten hilft auch die Bioresonanztherapie oder das lokale Aufsprühen von Apfelessig.
Dabei scheint wichtig zu sein, die individuell passende Therapie zu finden und ruhig verschiedene Maßnahmen auszuprobieren.

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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