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Abwarten als Option beim Enddarmkrebs

10. März 2017

Ich bin 76 Jahre alt und habe ein Enddarmkrebs (Rektumkarzinom). Den Krebs möchte ich lieber nicht operieren lassen. Gibt es aus Ihrer Sicht sinnvolle Alternativen?

Die sicherste Behandlungsmethode beim Rektumkarzinom ist eine Operation, sieben bis acht Wochen nach Abschluss der neoadjuvanten Radiochemotherapie. Scheinbar eignet sich für einige wenige Patienten ohne Fernmetastasen die „Waitand-watch“-Strategie (ähnlich wie beim Prostatakarzinom). Voraussetzung ist, dass eine neoadjuvante Radiochemotherapie den Tumor komplett zum Verschwinden gebracht hat, sodass keine Zeichen eines Resttumors zu finden sind. Forscher aus Manchester fanden das in einer Studie an 259 Patienten heraus (Renehan AG et al. / Lancet Oncol 2015).
Eine etwas ältere Studie aus den Niederlanden zeigte ebenfalls, dass bei Patienten mit Enddarmkrebs eine Operation keinen Vorteil für das Zwei-Jahres-Überleben der Patienten brachte, wenn Chemotherapie und Bestrahlung der Tumor vollständig zum Verschwinden gebracht hatten (Maas M/J Clin Oncol 2011).
Von daher ist es richtig zu überlegen, ob Sie, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, auch einfach nur abwarten können. Denn mit der Operation sind unangenehme Begleitfolgen verbunden, wie ein künstlicher Darmausgang. Wir empfehlen Ihnen, mit Ihrem weiterbehandelnden Arzt ausführlich über das weitere Vorgehen zu sprechen.

Bei allen anderen Patienten, die den Wunsch nach einer Kontinenzerhaltung ohne einen dauerhaften künstlichen Darmausgang haben, kommt eventuell eine „Gracilis-Plastik“ in Betracht. Mit diesem experimentellen Operationsverfahren arbeiten allerdings nur wenige Krankenhäuser, so z. B. die Universitätskliniken von Brüssel, Bern, Berlin und Hamburg.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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