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Brustkrebs: Multivitaminpräparate verringern die Sterblichkeit

30. September 2015

Ich habe Brustkrebs und bin mir unsicher, ob ich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen soll. Was können Sie mir raten?

Der Einsatz von Multivitaminpräparaten bei Brustkrebs und bei Krebserkrankungen im Allgemeinen wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert, obwohl es mehrere Studien gibt, die Hinweise auf positive Wirkungen gezeigt haben.
In einer Studie aus den USA wurden von 1997 bis 2000 insgesamt 2.236 Frauen mithilfe von Fragebögen zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Die Studienteilnehmerinnern befanden sich im Frühstadium einer Brustkrebserkrankung (Stadium I ≥1 cm, II oder IIIA) (Kwan ML et al. / Breast Cancer Res Treat 2011). Bei den Patientinnen, die sich gleichzeitig gesund ernährten, war die Einnahme eines Multivitaminpräparats mit einer Senkung ihres Sterberisikos verbunden. Ähnliches zeigte sich in dieser Studie bei Frauen, die regelmäßig Sport trieben. Gegenüber der Vergleichsgruppe, in der die Teilnehmerinnen noch nie ein Multivitaminpräparat genutzt hatten, war das Rückfallrisiko etwas geringer und auch das Sterberisiko vermindert, wenn die an Brustkrebs Erkrankten schon vor der Diagnosestellung und auch danach ein Multivitaminpräparat zu sich nahmen.
Eine aktuellere Studie aus dem Jahr 2013 kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Hier wurden 7.728 Frauen zwischen 50 und 79 Jahren durchschnittlich 7,1 Jahre lang beobachtet (Wassertheil-Smoller S et al. / Breast Cancer Res Treat 2013). Ihr Risiko, an Brustkrebs zu sterben, war um 30 Prozent geringer, wenn sie ein Multivitaminpräparat einnahmen.
Unserer Ansicht nach bekräftigen diese Studien die Annahme, dass Multivitaminpräparate die Heilungschancen bei Brustkrebs nicht verschlechtern, sondern zur Verbesserung der Prognose beitragen können. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst sowie sportliche Aktivität wichtige Grundlagen für die Genesung sind. Den Einsatz eines Multivitaminpräparats – idealerweise auf pflanzlicher Basis – empfehlen wir ohne Bedenken als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung.
Wenn Sie einzelne Vitamine als Nahrungsergänzung nutzen wollen, sollten Auswahl und Dosierung auf Ihre persönlichen Bedürfnisse individuell abgestimmt sein. Gewisse Mangelzustände lassen sich mit Laboranalysen abklären. Nur so kann für bestimmte Nährstoffe eine optimale Dosis festgelegt werden. Vor der Einnahme empfehlen wir, folgende Blutwerte untersuchen zu lassen: Vitamin D als 25-OH-Vitamin-D, Vitamin B12 als Holo-Transcobalmin, Selen und Zink. Zink muss möglichst im Vollblut bestimmt werden, da dieses Spurenelement vor allem in den Zellen vorkommt.
Außerdem zeigen Studien immer wieder, dass die kombinierte Gabe von Vitalstoffen auf pflanzlicher Basis der isolierten Gabe von künstlichen Vitaminen überlegen ist. Ein typisches Beispiel ist das Vitamin E: In künstlicher Form wirkt es sich ungünstig auf den Organismus aus. Achten Sie daher darauf, dass Sie Vitamin-E als alpha-Tocopherol einnehmen und nicht als künstliches dl-alpha-Tocopherol.
Die Gabe von Vitaminen ersetzt jedoch nicht eine vitalstoffreiche Ernährung. Denn der Konsum von viel frischem Gemüse und etwas Obst liefert dem Körper nicht nur wichtige Nährstoffe. In Kombination mit körperlicher Aktivität verzeichnen Brustkrebspatienten durch diese Lebensweise nach 5 Jahren 50 % weniger Todesfälle als Patienten, die wenig Gemüse konsumieren und keinen Sport treiben (https://ascopubs.org/doi/full/10.1200/jco.2006.08.6819). Dies scheint aber nur der Fall zu sein, wenn beides (gesunde Ernährung und Bewegung) miteinander kombiniert wird.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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