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Individuelle Entscheidung Chemotherapie

24. November 2011

Bei der Fernsehsendung "Menschen bei Maischberger" im Rahmen der Themenwoche Krebs der ARD Anfang April habe ich als betroffener Patient bei den Aussagen Ihres ärztlichen Direktors Herr Dr. Irmey eine eindeutige Stellungnahme gegen die Chemotherapie vermisst. Nach meiner Meinung wird durch diese Behandlung zu vielen meiner Mitpatientinnen und Mitpatienten Schaden zugefügt, sie leiden sehr unter der Therapie und der Nutzen ist äußerst fraglich. Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?

Zunächst gilt es festzustellen, dass es Krankheitsbilder wie beispielsweise kindliche Tumore, Tumore des Bindegewebes, Hodenkrebs und einige Blutkrebsarten gibt, bei denen eine Chemotherapie mit Sicherheit gute Erfolge aufweist und trotz heftiger Nebenwirkungen sinnvoll ist. Wie schon Dr. Irmey in der Sendung ausgeführt hat, ist die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie in vielen Situationen sehr individuell zu sehen. Ohne Zweifel gibt es in der Medizin gerade im Zusammenhang mit der Chemotherapie von Krebserkrankungen in fortgeschrittenem Stadium viele zweifelhafte Studien bis hin zu offensichtlichen Fälschungen von Studienergebnissen. Chemotherapien werden heute in vielen Fällen als Standardtherapie eingesetzt. Und dies obwohl ihre Wirksamkeit keineswegs so gut durch Studien belegt ist, wie es den Patienten oftmals suggeriert wird. Daher sollte jeder Betroffene ausführlich und ganz eindeutig über Vor- und Nachteile einer Chemotherapie aufgeklärt werden.

Wichtig ist besonders bei Menschen mit vielen Vortherapien auch der Hinweis auf mögliche Wirksamkeitstests der Chemotherapie (siehe GfBK-Info Wirksamkeitstest). Diese Aufklärung geschieht jedoch nur selten.
Eher werden Patienten und deren Angehörige mit fragwürdigen statistischen Argumenten unter Druck gesetzt, eine Chemotherapie durchzuführen. Einer Umsatzsteigerung chemotherapeutischer Medikamente, der sogenannten Zytostatika von weltweit über 300 % in den letzten zehn Jahren (5,16 Milliarden US-Dollar 1996 versus 16,11 Milliarden US-Dollar 2004) stehen statistisch gesehen nur geringfügige Therapieverbesserungen und leider wenig verbesserte Heilungsaussichten gegenüber. Die Wirksamkeit biologischer Therapien wird häufig vonseiten der konventionellen Medizin dem Placeboeffekt (Scheinwirkung von Medikamenten) zugeordnet. Nachgewiesenermaßen kann dieser Effekt bei 30 bis 40 % aller Menschen - vielleicht sogar noch mehr - wirksam sein. Sogar Scheinoperationen beispielsweise bei Kniegelenkbeschwerden haben ganz ähnliche Wirkung wie tatsächlich durchgeführte. Dieser Effekt wird in der Medizin nur als statistischer Bewertungsmaßstab beachtet  -  unserer Meinung nach drückt er aber die immer mehr nachgewiesene Bedeutung unserer geistigen und seelischen Kräfte aus. Sogar das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" widmet im April einen Leitartikel dem Thema Intuition. Warum soll dieser Placeboeffekt nicht auch für die Chemotherapie in vielleicht sonst aussichtslosen Fällen zutreffen? Wenn das der Fall ist, dann möchte die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr bei solchen Patientinnen und Patienten, die ihre Hoffnung auf die Chemotherapie setzen, diese Hoffnung nicht enttäuschen. Für uns scheint weiterhin am Wichtigsten, dass Patientinnen und Patienten in ihrem Innersten die bei Ihnen angewandten Therapien mittragen und dabei von unserer Seite keine Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird. Daher unterstützt die GfBK mit ihren Möglichkeiten jeden Patienten, ob er sich für oder gegen eine Chemotherapie entscheidet! Weitere Entscheidungshilfen finden Sie in der GfBK-Info Chemotherapie.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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