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Eisenpräparate bei Krebs

29. November 2011

Ich leide an einem metastasierendem Bronchialcarcinom (Lungenkrebserkrankung). Mir wurde von meinem Hausarzt ein Eisenpräparat empfohlen. Nun hab ich gehört, dass Eisen die Bildung von Tumoren begünstigen soll. Was soll ich tun?

Eisen ist ein Spurenelement, was von außen, d.h. über die Nahrung zugeführt werden muss, weil es unser Organismus nicht selber bilden kann. Eisen wird u.a. zur Bildung des Sauerstoff übertragenden roten Blutfarbstoffes Hämoglobin gebraucht. Eisenmangel kann sich in einer Anämie (Blutarmut) und den damit verbunden Beschwerden, wie Blässe, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Reizbarkeit, Haut- und Nagelveränderungen äußern. Die frühere Annahme, Eisen könne die Krebsentstehung begünstigen, beruht auf der Beobachtung im Laborversuch, dass Eisen durch Oxidation zur übermäßigen Bildung von sog. freien Radikalen führt, die wiederum Zell- und Gewebeschäden hervorrufen können. So kann man z.B. auch im menschlichen Organismus nachweisen, dass durch zusätzliche Gabe von Eisen die Bildung von freien Radikalen im Darm zunimmt. Außerdem scheinen Krebszellen einen erhöhten Eisenbedarf zu haben, der durch die Anhäufung von sogenannten Transferrinrezeptoren auf der Zelloberfläche gedeckt wird. Ob durch diese Beobachtungen das Krebsrisiko ansteigt oder sogar ein Tumorwachstum gefördert wird, kann nicht eindeutig beantwortet werden.

Jedenfalls ist es nicht ratsam, bei nicht nachgewiesenem laborchemischem Eisenmangel zusätzlich Eisenpräparate einzunehmen. Beachten sollte man auch, dass der Mensch Eisen sowieso nur in 10-15% aus der Nahrung über den Darm aufnehmen kann und die Aufnahmeleistung u.a. auch vom verabreichten Eisenpräparat abhängt. Am besten ist die Aufnahme von pflanzlich gebundenem Eisen (in Fleisch und Gemüse) oder als Präparat in Form von zweiwertigem Eisen. Außerdem empfiehlt es sich, zusätzlich Vitamin C inzunehmen, wodurch die Eisenaufnahme deutlich verbessert wird. Oft reicht es auch einfach aus, mehr eisenhaltige Nahrungsmittel (auch gegebenenfalls Fleisch) in Kombination mit Vitamin C zu sich zu nehmen. Menschen, die regelmäßig Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide zu sich nehmen, sollten darauf achten genügend eisenhaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, da Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide Phytinsäure enthalten, das wiederum Eisen im Darm bindet und an der Aufnahme in den Stoffwechsel zu hindern vermag. Zu viel Kaffee oder Schwarzer Tee sollte ebenfalls gemieden werden, da dadurch die Eisenaufnahme ebenfalls beeinträchtigt wird. Ein weiteres Problem stellt insbesondere auch die bei Krebspatienten noch ungeklärte Problematik dar, ob das Eisen überhaupt adäquat verstoffwechselt werden kann. Bei vielen Krebspatienten liegt eine sog. Eisenverwertungsstörung vor, was zur Folge hat, dass das zusätzlich eingenommene Eisen nicht gespeichert und für den Organismus verbraucht werden kann, sondern der Patient meist nur die unangenehmen Nebenwirkungen der Eisenpräparate im Magendarmtrakt wie Übelkeitsgefühle und Verstopfung zu spüren bekommt.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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