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Zinkgabe - wann und wie?

19. August 2022

Kürzlich wurde mein Zinkspiegel gemessen. Dieser sei normal. Soll ich trotzdem Zink einnehmen?

Das kommt darauf an, wo der Zinkgehalt gemessen wurde (ob im Vollblut oder im Serum) und ob konkrete Beschwerden vorliegen. Aber zunächst einmal eine kleine Einleitung zum Spurenelement Zink, damit wir besser verstehen lernen, wann und wie eine Einnahme sinnvoll ist.
Für Pflanzen und Säugetiere ist Zink essenziell. Es ist so wie Selen ein Spurenelement. Unter Spurenelementen versteht man anorganische Nährstoffe, die vom Menschen nur in sehr geringen Mengen (Spuren) benötigt werden. Sie gehören zu den Mineralstoffen. Das Spurenelement Zink ist für viele Körperfunktionen unentbehrlich, zum Beispiel DNA-Reparatur und Immunabwehr. Außerdem gibt es viele Enzyme im Körper, die ohne Zink ihre Stoffwechselprozesse nicht durchführen könnten.
Leider kommt Zink vor allem in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft vor (Muskelfleisch, Innereien und Hartkäse). Aber auch einige pflanzliche Nahrungsmittel enthalten viel Zink, zum Beispiel Weizenkeime, Weizenkleie oder Sonnenblumenkerne. Auch in Getreide und damit auch in Vollkornbrot ist Zink enthalten. Allerdings hemmen bestimmte Substanzen (Phytine in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sowie Alkohol, Kaffee), die ebenfalls in der Ernährung vorkommen, die Zinkaufnahme, sodass viele Menschen mit einer vegetarischen Diät einen Zinkmangel haben.
Während in den Entwicklungsländern die Zinkversorgung grundsätzlich sehr schlecht ist, gehören in den entwickelten Ländern vor allem Kinder und Jugendliche, Schwangere und Stillende, ältere Menschen, Leistungssportler, Alkoholiker, Vegetarier und Veganer sowie Menschen mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zu den Risikogruppen. Bei Krebspatient*innen können Durchfälle oder vermehrtes Schwitzen einen möglichen Mangel noch verstärken.
Ein Zinkmangel ist jedoch nicht immer zweifelsfrei festzustellen. Denn das Problem einer Zinkbestimmung im Blut ist, dass im Blutserum im Vergleich zum Gesamtkörperanteil nur sehr wenig Zink enthalten ist.
Der hauptsächliche Zinkanteil findet sich in den Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten) oder gebunden an andere Eiweiße, sodass eine Zinkbestimmung im Vollblut besser geeignet ist, aber von vielen Laboren nicht durchgeführt wird.
Problematisch an einer Zinkbestimmung im Blutserum ist auch, dass ähnlich wie bei Magnesium die Konzentration von Zink im Serum weitgehend konstant gehalten wird, sodass normale Werte nicht unbedingt bedeuten, dass kein Mangel vorliegt. Vielleicht kann man einem leichten Zinkmangel am besten auf die Spur zu kommen, wenn Zink einfach kurweise (für 4 bis 8 Wochen) eingenommen wird. Bessern sich die Symptome, kann davon ausgegangen werden, dass ein Zinkmangel vorlag.
Zink spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, für eine intakte Hautbarriere sowie für die Augengesundheit. Von daher sind bei einem Zinkmangel vor allem folgende Beschwerden denkbar: trockene Haut, Akne, verzögerte Wundheilung, Haarausfall, verminderte Nachtsicht, Infektionsanfälligkeit.
Für die orale Anwendung kann bei erhöhten Bedarfssituationen bis 10 mg täglich empfohlen werden. Zur Therapie von sehr stark ausgeprägten Mangelerscheinungen sind auch 25 bis 50 mg täglich möglich. Zinkpräparate werden am besten aufgenommen, wenn sie zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Da manche Mahlzeiten die Aufnahme hemmen können, kann Zink auch gut nüchtern, am besten mit Wasser, eingenommen werden. Organische Zinkverbindungen werden besser aufgenommen als anorganische Zinkverbindungen.
Beachten Sie auch, dass sich wie bei anderen Nahrungsergänzungsmitteln eine Besserung der Beschwerden meistens erst nach zwei Wochen zeigt.
Nebenwirkungen einer Supplementierung mit Zinkpräparaten können Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle oder Magenreizungen sein, vor allem, wenn die Präparate auf nüchternen Magen eingenommen werden.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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