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Magnesium, praktisch angewandt

24. Februar 2021

Ich habe immer wieder mal Wadenkrämpfe, und man hat mir Magnesium empfohlen. Bringt das etwas?

Ja, denn wiederholt auftretende Wadenkrämpfe sind ein eindeutiges Zeichen für einen Magnesiummangel. Dieser wird in der Routine-Blutuntersuchung jedoch oft nicht nachgewiesen, da der Organismus bestrebt ist, das Magnesiumgleichgewicht im Blut aufrechtzuerhalten, um lebenswichtige Körperfunktionen, wie die Arbeit des Herzmuskels, nicht zu gefährden. Da Magnesium vor allem in den Zellen vorkommt und die Hälfte davon im Knochen, ist es besser, Magnesium nicht im zellfreien Serum, sondern im Vollblut zu bestimmen. Bitte fragen Sie Ihren Arzt danach.
Magnesium ist übrigens nicht nur für die Erregungsübertragung im Muskel verantwortlich, sondern ist auch ein wichtiger Aktivator für körpereigene Enzyme, vor allem im Energiestoffwechsel. Anzeichen eines Magnesiummangels sind erhöhte Erregbarkeit der Muskulatur, Krämpfe, Herzrasen, aber auch Unruhe und Verstopfung.
Bei Wadenkrämpfen sollte Magnesium immer hochdosiert eingenommen werden, zu Therapiebeginn am besten mit 250–350 mg täglich, bei Nierengesunden kann auf 450–600 mg erhöht werden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte eine Magnesiumgabe jedoch nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
Die Dauer der Einnahme sollte mindestens zwei Monate betragen, oft dauert es auch länger, bis die Magnesiumspeicher wieder aufgefüllt sind. Wir empfehlen die gut löslichen organischen Magnesiumsalze
(Magnesiumcitrat oder Magnesiumaspartat), da diese deutlich besser bioverfügbar sind. Organische Magnesiumsalze sind als Pulver, aber auch als Kapseln oder Presslinge erhältlich. Achten Sie auf unbedenkliche Zusatzstoffe. Beutel enthalten häufig Süßstoffe und Tabletten bedenkliches Titandioxid.
Unterstützend wirkt Magnesiumchlorid als Spray, das direkt auf die Waden gesprüht wird und manchmal Beschwerden lindern kann. Wie viel davon aber tatsächlich über die Haut aufgenommen werden kann, ist noch unklar. Am sichersten und effektivsten ist daher immer die orale Einnahme.
Übrigens: Wenn Sie sich viel bewegen, sollten Sie eher eine höhere Dosis wählen, da durch das Schwitzen besonders viel Magnesium verloren geht. Achten Sie darauf, dass Sie Magnesium nicht gleichzeitig mit Magensäureblockern oder größeren Mengen Kalzium einnehmen, da sonst Magnesium über den Magen-Darm-Trakt vermindert bis gar nicht aufgenommen wird. Schränken Sie außerdem den Konsum von zu viel Alkohol und koffeinhaltigen Getränken ein.
Wenn es während einer Chemotherapie zu Erbrechen oder Durchfällen kommt, kommt es ebenfalls zu Magnesiumverlusten. Hier sollte natürlich neben einer zusätzlichen Magnesiumgabe vor allem die Linderung der Durchfälle und des Erbrechens im Vordergrund stehen.
Besonders bei Vitamin-D-Mangel ist die gleichzeitige Magnesiumeinnahme nicht zu unterschätzen, da viele Enzyme im Vitamin-D-Stoffwechsel, die Vitamin D zur aktiven Form umwandeln, Magnesium benötigen. Bei einem Magnesiummangel kann es also sein, dass Vitamin D trotz zusätzlicher Gabe nicht verstoffwechselt wird. Und umgekehrt kann die zusätzliche Einnahme von Vitamin D zu einem gesteigerten Verbrauch an Magnesium führen, was wiederum einen vorhandenen Mangel an Magnesium verstärken kann.
Sie sehen also, das Thema ist komplex, aber es lohnt sich, nicht nur bei Wadenkrämpfen an eine regelmäßige Magnesiumeinnahme zu denken.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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