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Schwarzkümmelöl und Krebs

11. November 2020

Ich habe gehört, dass man Schwarzkümmelöl sehr vielseitig einsetzen kann, nicht nur als Mundöl. Was wissen Sie darüber?

Schwarzkümmelöl wurde bereits im alten Ägypten verehrt und galt als das „Gold der Pharaonen“. Der Echte Schwarzkümmel (Nigella sativa), oft nur Schwarzkümmel genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Schwarzkümmelöl ist nicht nur zur Pflege der Mundschleimhäute und bei Zahnfleischentzündungen geeignet. Vorsichtig sollte man jedoch gegenüber allzu großen Versprechungen sein, da vieles noch nicht bis ins Detail erforscht ist. Laborversuche haben gezeigt, dass Inhaltsstoffe aus dem Schwarzkümmel auch Krebszellen abtöten und die natürlichen Killerzellen aktivieren können (Majdalawieh AF et al. / J Ayurveda Integr Med 2016; doi:10.1016/j.jaim.2016.07.004).
An isolierten Brustkrebszellen verstärkte der Inhaltsstoff Thymoquinon den durch Tamoxifen ausgelösten natürlichen Zell- tod von Tumorzellen (Ganji-Harsini S et al./ Cell J 2016; doi:10.22074/cllj.2016.4320). Auch bei anderen schulmedizinischen Substanzen verstärkte im Laborversuch Thymoquinon aus Schwarzkümmelsamen deren Wirkung: zum Beispiel Temodal bei Glioblastomzellen, Irinotecan bei Darmkrebszellen, Cisplatin bei Lungenkrebszellen, Oxaliplat bei Bauchspeicheldrüsenkrebszellen.
Dies sind nur einige Beispiele aus Labor- versuchen. Ob diese Wirkungen auch beim Menschen auftreten, ist allerdings noch unklar. Denn Studien mit Krebspatienten wurden nur wenige durchgeführt, so zum Beispiel eine Studie mit Kindern, die an einer seltenen Blutkrebsart erkrankt waren und die durch die Einnahme von Schwarzkümmelöl bessere Laborwerte hatten. Das Überleben konnte jedoch nicht verlängert werden. Eine weitere Studie untersuchte Kinder mit Hirntumoren, die eine Chemotherapie erhielten und täglich 5 g Schwarzkümmelsamen einnahmen. Die Kinder in der Kontrollgruppe, die keine Schwarzkümmelsamen aßen, hatten mehr Fieberschübe mit Neutropenien und waren länger im Krankenhaus (Mousa HFM et al. / Childs Nerv Syst 2017; doi:10.1007/s00381-017-3372-7).
Angesichts mangelnder Studien zur Wirksamkeit bei Krebs würden wir Schwarzkümmelöl daher eher bei Entzündungen einsetzen, und dies nicht nur im Mundbereich, sondern auch bei Entzündungen im Magen. So ist die Wirkung des Schwarzkümmels gegen Bakterien, Pilze und Parasiten inzwischen gut untersucht und rechtfertigt den Einsatz nicht nur als Küchengewürz. Studien konnten zum Beispiel zeigen, dass Schwarzkümmelsamen eine Eradikationstherapie bei einer Helicobacter-pylori-Infektion des Magens unterstützen helfen. Im Iran gilt Schwarzkümmelhonig als traditionelles Heilmittel bei Oberbauchbeschwerden.
Praktische Anwendungstipps: Schwarzkümmel wird am besten als Öl zu den Mahlzeiten eingenommen. Sehr gut ist auch der tägliche Verzehr in Joghurt oder Honig. Keinesfalls auf nüchternen Magen einnehmen, da dies meistens ein unangenehmes Aufstoßen verursacht. Als Vorbeugung gegen Grippe und Erkältungskrankheiten werden 3 TL pro Tag empfohlen. Bei Juckreiz und Hautproblemen kann Schwarzkümmelöl lokal aufgetragen helfen. Und nicht zu vergessen: Schwarzkümmelöl eignet sich hervorragend bei Zahnfleischentzündungen. Und wer den typisch würzigen Geschmack mag, kann es natürlich auch als Mundöl zum Ölziehen verwenden


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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