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Vitamin-D-Dosierung

23. Juni 2020

Ich nehme jetzt schon seit einem Jahr eine Vitamin-D-Tablette à 1.000 I.E. Bei der letzten Bestimmung war der Blutspiegel immer noch bei unter 30 ng/ml. Jetzt habe ich gehört, dass die wöchentliche hochdosierte Gabe besser ist. Was raten Sie mir?

Bei Vitamin D sollten die Werte (gemessen als 25-OH-Vitamin D) über 40 und ganz optimal Werte zwischen 50 und 70 ng/ml angestrebt werden. Mit unter 30 ng/ml liegen Sie im Mangelbereich.

Vitamin D - Blutspiegel steigt nicht an

Dass der Blutspiegel nicht ansteigt, liegt wahrscheinlich an zwei Dingen: Erstens ist die tägliche Dosis mit 1.000 I.E. viel zu niedrig, und zweitens wird Vitamin D aus Tabletten, wenn die Tabletten nicht zu einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden, nicht genügend aufgenommen.
Dass der Blutspiegel nicht ansteigt, kann aber auch einen ganz anderen Grund haben. So benötigen übergewichtige Menschen mehr Vitamin D, um die empfohlene Vitamin-D-Konzentration zu erreichen, nämlich die 1,5-fache Dosis; fettleibige Personen brauchen häufig sogar die 2–3-fache Dosis (Ekwaru JP et al. / PloS one 2014; doi:10.1371/journal.pone.0111265).

Vermutlich ist auch zur Vorbeugung von Infektionen die tägliche Gabe besser geeignet (Martineau Adrian R et al. / BMJ 2017; doi:10.1136/bmj.i6583).

Dosis. Nun zur konkreten Dosiseinstellung. Die Therapieempfehlung der amerikanischen Endocrine Society bei einem Vitamin-D-Spiegel unter 30 ng/ml lautet 6.000 I.E. täglich über insgesamt acht Wochen, danach 2.000–3.000 I.E. als Erhaltungsdosis, und nach insgesamt drei Monaten eine erneute Blutspiegelbestimmung.
Die wöchentliche Gabe von 20.000 I.E. ist nicht so effektiv, da die Vitamin-D-Spiegel nach zwei Tagen im Gegensatz zur täglichen Gabe wieder abfallen.

Zwei Studien zu Vitamin D und der Wirkung bei Diabetes bestätigen dies: Während die eine Untersuchung bei einer täglichen Gabe von 7.000 I.E. Vitamin D3 an Patienten mit Diabetes Typ 2 nach 8 Wochen zu einer deutlichen Verbesserung der Insulinwerte führte (Talaei A et al. / Diabetology & Metabolic Syndrome 2013; doi:10.1186/1758-5996-5-8), ließen sich die Ergebnisse in einer ähnlichen Studie, in der die Einnahme nicht täglich erfolgte, nicht wiederholen (Krul-Poel YH et al. / Diabetes Care 2015; doi:10.12669/pjms.334.12288). Insofern scheint die tägliche Einnahme besser zu sein, am besten in Form von Kapseln oder Tropfen, vor allem auch weil Tabletten meistens viele zusätzlich Hilfsstoffe (z. B. Siliciumdioxid, Talkum) enthalten. Hier bieten inzwischen viele Hersteller Vitamin-D-Tropfen an, die 1.000, 2.000 oder sogar 5.000 I.E. enthalten. Nehmen Sie bitte die Tropfen immer vor oder mit einer Hauptmahlzeit ein. Dann sollte der Spiegel innerhalb von zwei Monaten ansteigen.

Blutspiegel. Entscheidend ist, dass der optimale Blutspiegel, der zwischen 50 und 70 ng/ml liegt, nicht wieder abfällt, sondern aufrechterhalten werden kann. Die Auffülldosis ist die tägliche Vitamin-D-Dosis, die benötigt wird, um die optimale Vitamin-D-Konzentration zu erreichen. Die Erhaltungsdosis ist die tägliche Vitamin-D-Dosis, die man nach Erreichen des optimalen Blutwertes benötigt, um diesen Wert zu halten. Im Internet gibt es inzwischen einige Vitamin-D-Bedarfsrechner, die die individuelle Dosis abhängig vom Körpergewicht ermitteln (zum Beispiel: https://sonnenallianz.spitzen-praevention.comcom/vitamin-d-bedarfsrechner/). Demnach benötigt ein 80 kg schwerer Mensch bei einem Vitamin-D-Spiegel von 24 ng/ml eine Initialdosis von 288.000 I.E. (die über sieben Tage verteilt eingenommen wird) und danach eine tägliche Erhaltungsdosis von 3.200 bis 4.800 I.E., um innerhalb von einer Woche einen Zielwert von 60 ng/ml zu erreichen und diesen danach auch zu halten. Nimmt man weniger ein, so dauert es auch etwas länger, bis man die optimale Vitamin-D-Konzentration erreicht. Allerdings sollte der Wert nicht auf über 100 ng/ml ansteigen. Achten Sie auch auf die Maßeinheiten: Denn ein Wert von 50 ng/ml entspricht einem Wert von 125 nmol/l.
Wenn ein Wert von 125 nmol/l gemessen wurde, ist dies also ein optimaler Wert und keine Überdosierung! Und umgekehrt bedeutet ein Wert von 60 nmol/l (= 24 ng/ml), dass ein Vitamin-D-Mangel vorliegt.

Vitamin D und Magnesium. Denken Sie auch daran, zeitgleich zu Vitamin D Magnesium einzunehmen, entweder über den Magen-Darm-Trakt und/oder über die Haut als Spray. Denn viele Enzyme im Vitamin-D-Stoffwechsel, die Vitamin D zur aktiven Form umwandeln, benötigen Magnesium.
Bei einem Magnesiummangel kann es also sein, dass Vitamin D trotz zusätzlicher Gabe nicht verstoffwechselt und transportiert wird und nicht genügend in die Zellen gelangt. Und umgekehrt kann die zusätzliche Vitamin-D Gabe zu einem gesteigerten Verbrauch an Magnesium führen.
Da Vitamin D zu einer besseren Aufnahme von Magnesium im Darm führt, ist ein starker Vitamin-D-Mangel immer mit einer schlechteren Magnesiumversorgung verbunden.
Vor allem bei älteren Menschen ist ein Magnesiummangel weit verbreitet. Deswegen sollte man hier in jedem Fall Magnesium in Citratform oder als transdermales Spray zusätzlich verwenden. Wenn man den Magnesiumgehalt bestimmen lassen möchte, sollte dies im Vollblut erfolgen, da Magnesium vorwiegend in den Zellen vorkommt und Magnesiumwerte im Serum keine Aussagekraft haben, da der Organismus bestrebt ist, den Magnesiumspiegel im Serum möglichst konstant zu halten. Dies kann aber bedeuten, dass in den Zellen trotz normalem Serumspiegel durchaus ein Magnesiummangel vorliegt.
Grundsätzlich gilt auch hier genauso wie bei Vitamin D: erst die richtigen Blutspiegel messen, dann substituieren. Beim Vitamin D wird der 25-OH-Vitamin-D-Wert im Serum gemessen, und bei Magnesium ist der Wert im Vollblut besser geeignet.

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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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