Skip to main content

Magnesium bei Osteoporose?

07. Mai 2019

Ich habe Osteoporose und nehme regelmäßig Vitamin D ein. Nun möchte ich wissen, ob ich zusätzlich Magnesium brauche.

Osteoporose entsteht durch eine verminderte Regeneration im Knochenstoffwechsel, nicht durch Kalziumverlust. Daher sollte der Knochenabbau immer auch mit Silicium und  Magnesium behandelt werden.
Das Bindegewebe nimmt bei Osteoporose an Substanz ab, weshalb der Kalziumanteil relativ gesehen zunimmt. Möglicherweise ist das der Grund für das erhöhte Bruchrisiko, das entsteht, wenn zusätzlich zu viel Kalzium gegeben wird.
Die vermehrte Zufuhr von Vitamin D und Kalzium kann eine relative Hypomagnesiämie (zu wenig Magnesium im Blut) verursachen. Da Magnesium für die Aktivierung von Vitamin D benötigt wird (Uwitonze und Razzaque, 2018: doi:10.7556/jaoa.2018.037), ist es ratsam, bei Osteoporose oder generell während der Einnahme von Vitamin D gleichzeitig Magnesium einzusetzen. Empfehlenswert ist Magnesium als Glukonat, Citrat oder Aspartat. Diese organischen Magnesiumverbindungen werden vom Organismus besser aufgenommen als die anorganischen (-Oxid, -Sulfat).

Wenn Sie Kalzium einnehmen, müssen Sie Ihre Magnesiumzufuhr entsprechend anpassen. Das Verhältnis von Kalzium zu Magnesium sollte ungefähr bei 2:1 liegen. Sie brauchen also bei 1.000 mg Kalzium/Tag etwa 500–600 mg Magnesium, damit die Balance stimmt.

Achten Sie darauf, ob bei Ihrem Präparat die Menge von reinem Magnesium angegeben ist oder die des Magnesiumsalzes. Beispiel: 300 mg Magnesiumaspartat entsprechen nicht 300 mg Magnesium. Der Magensiumanteil im Magnesiumaspartat liegt bei 10%. Daher sind in einem solchen Präparat nur 30 mg reines Magnesium enthalten.

Magnesium wirkt nicht nur beim Klassiker: den Wadenkrämpfen. Auch viele andere Symptome kann es lindern helfen, z.B. Wechseljahresbeschwerden, Migräne, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Ängste. Denn Energiegewinnung und Reizübertragung in Nerven und Muskeln sind ohne Magnesium unmöglich.

Wenn Ihr Verdauungstrakt Magnesium nicht gut verträgt, können Sie auch an die transdermale Anwendung über die Haut denken. Sie ist besonders effektiv bei Wadenkrämpfen oder Muskelverspannungen.
Im Zusammenhang mit bestimmten Krebstherapien beugt Magnesium eventuell sogar Rückfällen vor. Eine Metaanalyse zeigte (Petrelli F et al. / Expert Opin Drug Saf 2012), dass 36,5% aller Patienten, die aufgrund von Tumoren im Magen-Darm-Trakt Cetuximab erhielten, eine Hypomagnesiämie bekamen. Die Ursache dafür ist wohl, dass in den Nieren weniger Magnesium zurückresorbiert wird, weil Cetuximab einen Magnesiumtunnel blockiert. Der häufig beobachtete drastische Abfall des Serum-Magnesiums unter Cetuximab hatte in einer anderen Studie (Vickers MM et al. / Ann Oncol 2013) sogar ein deutlich schlechteres Gesamtüberleben zur Folge. Unklar ist allerdings, ob man den Effekt umkehren kann, indem der Magnesiumspiegel angehoben wird. Den Spiegel im Auge zu behalten, lohnt sich auf jeden Fall bei Patient*innen, die Cetuximab erhalten. Ebenso wachsam sollte man aufs Magnesium schauen, wenn Cisplatin verabreicht wird. Hier treten nicht selten Magnesiummangeltetanien (schwere Muskelkrämpfe) auf.

Achten Sie beim Kauf von Magnesium auf schädliche Zusatzstoffe. Das giftige Süßungsmittel Sucralose kann z.B. in Trinkgranulat enthalten sein. Magnesiumstearat sollten Sie ebenfalls meiden, da es den Darm und das Immunsystem schädigt. Es ist oft bei Magnesiumcitrat-Produkten zu finden. Studieren Sie auf jeden Fall die Liste der Inhaltstoffe.


Ihre Spende

Unser Ziel ist es, wertvolles Infomaterial frei verfügbar zu machen, um Wissen und Selbstwirksamkeit zu fördern. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unabhängig zu bleiben und dieses Material einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Jeder Betrag zählt und trägt dazu bei, unsere Mission zu verwirklichen.

Unterstützen Sie uns noch heute und werden Sie Teil unserer Bemühungen – herzlichen Dank!

©iStock, 1210358928, nortonrsx
©iStock, 1210358928, nortonrsx
GfBK Newsletter

Immer gut informiert

über Aktivitäten, Veranstaltungen und Angebote zu ganzheitlichen Krebstherapien sowie Gesundheitsimpulsen für Ihren Alltag.

Unser Newsletter ist ein kostenfreier Service der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.