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Brokkolisamen keimen oder so essen?

24. November 2011

Ich habe eine Frage zu den Brokkolisamen: Habe ich es richtig verstanden, dass die Samen auch ungekeimt – also pur – gegessen werden können und dabei genauso wirksam sind wie die gekeimten? Gibt es Brokkoli auch als Fertigpräparat?

Senföle wie zum Beispiel Sulphoraphan gehören zu den wertvollsten Inhaltsstoffen von Brokkoli. Leider wird Sulforaphan durch Hitze weitgehend zerstört. Deshalb sollte Brokkoligemüse nur ganz leicht gedünstet und noch knackig verzehrt werden. Im Vergleich zur ausgewachsenen Brokkolipflanze enthalten Brokkolisprossen je nach Sorte und Herkunft ein Vielfaches (20–100 ×) an Sulforaphan und Glukoraphan.
Leider gibt es bisher keine Untersuchungen darüber, ob es dieselbe gesundheitliche Wirkung hat, wenn man anstelle der Sprossen die Samen verzehrt. Denkbar ist es, da die wichtigen Inhaltsstoffe Laboranalysen zufolge bereits im ungekeimten Samen enthalten sind und nicht erst beim Keimen entstehen. Durch die Keimung werden allerdings bestimmte Enzyme erst aktiviert. Daher empfehlen wir, die Einnahme von Brokkolisamen mit der von Sprossen zu kombinieren. Erhitzen Sie beides nicht. Die Sprossen eignen sich hervorragend zum Mischen mit anderen Keimlingen. Sie können damit Suppen, Eintöpfen und Salate bestreuen. Das ist schmackhaft und gesund. Wenn Sie Brokkolisprossen selbst herstellen wollen, achten Sie bitte auf eine kurze Ankeimzeit. So werden die nützlichen Enzyme wie bei allen anderen Samen besser aktiviert. Sie können also die Keime (Sprossen) bereits nach etwa ein bis drei Tagen (je nach Temperatur) verwenden. Die ideale Länge der Keime liegt bei zwei bis drei Millimetern. Inzwischen sind zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel auf Brokkoli-Basis erhältlich. Ihre Qualität ist nur schwer überprüfbar. Anbieteradressen können Sie bei der GfBK erfragen. Die Präparate unterscheiden sich meistens darin, dass sie entweder Brokkoli-Extrakt oder einzelne Wirksubstanzen, z. B. Indol-3-Carbinol enthalten. Bei Brustkrebs raten wir eher zu Indol-3-Carbinol, da dieser Wirkstoff auch antihormonelle Eigenschaften hat. Achten Sie bei Indol-3-Carbinol-Präparaten darauf, dass Sie mindestens 400 mg der Wirksubstanz täglich einnehmen; bei einem Körpergewicht über 65 kg werden 600 bis 800 mg empfohlen. Wenn Kapseln oder Ähnliches eingenommen werden, halten wir es grundsätzlich für besser, diese durch Nahrungsmittel (Brokkoli, Brokkolisprossen oder deren Samen) zu ergänzen. So nutzen Sie das ganze Potenzial der Pflanze. Es ist wichtig, neben einzelnen Aspekten, wie dem Brokkoli, das gesamte Ernährungskonzept im Blick zu haben und insgesamt auf einen vitalstoffreichen Speiseplan zu achten. Denn das ultimative Wundermittel in der Medizin gibt es leider noch nicht.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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