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Durchfälle und Gallensäureverlustsyndrom

06. März 2019

Seit einigen Jahren leide ich unter einem lästigen Durchfall und unter Blähungen – besonders nach fetthaltigen Speisen. Haben Sie eine Idee, woran das liegen könnte?

Hinter Ihren Beschwerden kann das sogenannte Gallensäureverlustsyndrom stecken. Hierbei kommt es zu einem Verlust von Gallensäuren im Körper. Die Gallensäuren werden nach einer Mahlzeit mit der Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase in den Dünndarm abgegeben. Gallensäuren dienen dazu, im Dünndarm Fette aus der Nahrung aufzuspalten und im Körper aufzunehmen. Normalerweise gelangen 90% der Gallensäuren durch Rückresorption am unteren Ende des Dünndarms über die Pfortader zur Leber zurück. Generell können alle Erkrankungen, bei denen der Endteil des Dünndarms beeinträchtigt ist, diesen Recyclingprozess behindern. Hauptursache ist der Morbus Crohn, eine Darmentzündung. Auch Operationen oder Strahlenbehandlungen des Unterleibs können den Dünndarm schädigen. Durch eine sogenannte chologene Diarrhö (Durchfall) kann dann die Aufnahme von Fetten, fettlöslichen Vitaminen und Vitamin B12 beeinträchtigt sein.

Diese Störung lässt sich mit einer einfachen Stuhlprobe nachweisen, die auf Gallensäuren untersucht wird. Bei leichter Erhöhung der Gallensäurewerte im Stuhl helfen vor allem Flohsamen nach den Hauptmahlzeiten, bei stark erhöhten Werten kommt eine gallensäurebindende Therapie mit Cholestyramin, ggf. in Kombination mit einem Artischockenpräparat zur Verbesserung der Fettverdauung, zum Einsatz.

Gallensäure kann übrigens je nach Menge die Darmschleimhaut reizen und wird teilweise in eine „sekundäre“ Form umgewandelt. Sie steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Der Umwandlungsprozess ist pH-abhängig. Welcher pH-Wert im menschlichen Körper gesund ist, variiert von Organsystem zu Organsystem. Im Darm ist ein leicht saures Milieu physiologisch. Die Umwandlung von Gallensäure in ihre potenziell krebserregende Form braucht einen alkalischen pH-Wert im Darm. Dieser entsteht durch proteinreiche Ernährung und Fäulnisflora. Das ist auch eine mögliche Erklärung dafür, dass hoher Fleischkonsum Darmkrebs auslösen kann. Auch eine längerfristige Einnahme von Natron kann sich ungünstig auf das Darmmilieu auswirken. Milchsäurehaltige Lebensmittel hingegen schützen den Darm – nicht nur bei Gallensäureverlustsyndrom.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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