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Vorbeugung bei Prostatakrebs durch Naturheilkunde

24. November 2011

Ich bin 70 Jahre alt und wurde kürzlich an Prostatakrebs operiert. Was kann ich selbst tun, um einer erneuten Erkrankung vorzubeugen?

Das Prostatakarzinom ist meistens ein typisches, langsam wachsendes Alterskarzinom. Daher ist es besonders wichtig, die Zeit bis zur Metastasierung zu verlängern, damit der Patient möglichst lange eine hohe Lebensqualität genießt und nicht an seinem Prostatakrebs, sondern eines Tages mit seinem Prostatakrebs verstirbt. Hier bieten Veränderungen der Lebens- und Ernährungsweise einen vielversprechenden Ansatz. Zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte ist es ratsam, bei Prostatakrebs schon von Anfang an ergänzende Behandlungen mit Mistel- oder Thymusinjektionen durchzuführen, zusammen mit Selen und den antioxidativen Vitaminen A (bzw. Karotin), C und E sowie Vitamin D3. Durch sinnvolle Ernährungsmaßnahmen (Grüntee, Tomatenmark, Soja, Selen, Vitamin E, Fisch, wenig Fleisch, viel Pflanzenkost, Gemüse, Obst, Granatapfel) und eine positive Lebensweise (regelmäßige Bewegung und Entspannung, Visualisierungsübungen, Meditation) kann das Fortschreiten der Krankheit verzögert werden, wie verschiedene Studien zeigen (z.B. Frattaroli et al. 2008).

Außerdem ist die Zusammensetzung des Urins ein entscheidender Faktor: Saurer, konzentrierter Urin ist besonders reizend, vor allem die im Urin allgegenwärtige Harnsäure. Je saurer und konzentrierter der Urin, desto mehr reizt er Blase und Prostata. Je konzentrierter und saurer der Urin, desto mehr fördert er auch Entzündungsprozesse in der Prostata. Die Spülung der ableitenden Harnwege durch einen hohen Flüssigkeitskonsum, am besten reich an basenbildenden Mineralien (insbesondere Kalium- und Magnesiumcitrat), ist daher auch bei Prostatakrebs von großer Bedeutung.

Prostatakrebs ist in den westlichen Industrieländern zehnmal häufiger als in Ostasien. Das wird auf die dortige Ernährung zurückgeführt, die reichlich Pflanzenstoffe enthält, insbesondere Phytohormone aus Soja und Grüntee sowie Ballaststoffe und Fisch, aber wenig Fleisch. Weitere günstige Bestandteile in der Ernährung sind Kurkuma (Gelbwurz), Olivenöl, Rotwein und das in Tomatenmark enthaltene Lycopin. Bestandteile aus Ingwer können ebenfalls Prostatakarzinomzellen schädigen. So fand eine Gruppe von US-Wissenschaftlern Hinweise, dass schon relativ geringe Konzentrationen der im Ingwer enthaltenen Phenole das Wachstum von Krebszellen hemmen. Hier finden Sie Rezepte für die Zubereitung von ayurvedischem Ingwerwasser sowie für einen Gelbwurz-Tomaten-Cocktail.

Außerdem teilen sich durch Leinsamen möglicherweise die Prostatakrebszellen langsamer: Auf dem ASCO (ASCO Annual Meeting Proceedings / Journal of Clinical Oncology, 2007) wurde eine vielversprechende Studie vorgestellt, die zeigen konnte, dass Prostatakarzinompatienten von der täglichen Gabe von Leinsamen profitieren. In die randomisierte Studie wurden insgesamt 161 Männer eingeschlossen, bei denen eine Operation wegen Prostatakarzinom bevorstand, und diese in vier Gruppen eingeteilt. In einer Gruppe nahmen die Patienten jeden Tag 30 Gramm Leinsamen (etwa drei Esslöffel) ein. In einer zweiten Gruppe führten die Patienten zusätzlich zur Einnahme von Leinsamen eine fettarme Diät durch. Die dritte Gruppe ernährte sich fettarm, nahm aber kein Leinsamen zu sich, und die Teilnehmer der vierten Studiengruppe erhielten gar keine Intervention.
Nach der Prostatektomie untersuchten die Forscher das Tumorzellwachstum in den resezierten Prostatadrüsen. Sie stellten fest, dass sich die Krebszellen bei den Männern, die zuvor Leinsamen eingenommen hatten, langsamer teilten als in den anderen Gruppen und ein um 40 Prozent geringeres Tumorzellwachstum aufwiesen. Die fettarme Diät hatte dagegen keinen Einfluss auf das Wachstum der Tumorzellen, wobei die Kombination aus Leinsamen plus Diät am wirksamsten war. Das Forscherteam will nun prüfen, ob Leinsamen mit oder ohne Diät das Rezidivrisiko von Männern mit operiertem Prostata-Ca verringern kann.
Wir empfehlen gerade auch im Hinblick auf die Förderung der Darmregulation die tägliche Einnahme von 2 Esslöffeln mit etwas Jogurt oder im Müsli. Zur besseren Verwertbarkeit sollte der Leinsamen frisch gemahlen werden oder fein aufgebrochen sein (in Reformhäusern erhältlich).
Weitere Informationen zur Ernährung erhalten Sie auch in unserer Broschüre: https://www.biokrebs.de/images/download/broschueren/Ernaehrung-und-Krebs.pdf

In letzter Zeit zeigen verschiedene (auch klinische) Studien, dass Granatapfelsaft gerade bei Prostatakrebs eine schmackhafte und sinnvolle therapeutische Unterstützung ist. Durch die tägliche Aufnahme von Granatapfel-Extrakt über sechs Monate verlängerte sich die mittlere PSA-Verdopplungszeit, ein wichtiger Prognoseparameter, von 11,9 auf 18,5 Monate. Die Bioaktivität und Bioverfügbarkeit des Extrakts ist am höchsten in seiner fermentierten Form. Einige Vitalstoffe sollen in erhöhter Dosierung aufgenommen werden: 200 μg (Mikrogramm) Selen (Natriumselenit) – Dauereinnahme nur bei Mangel (sonst evt. Erhöhung des Diabetesrisikos), mindestens 2000 I. E. Vitamin D3 (immer Vitamin-D-Spiegel bestimmen lassen), 50 I. E. natürliches Vitamin E (am besten in Form von hochwertigen Pflanzenölen mit 1 bis 2 EL).
Generell sollten höher dosierte Supplemente unter Beobachtung der PSA-Dynamik genommen werden, da insbesondere beim fortgeschrittenen Prostatakrebs Substanzen ihre Wirkung verlieren oder verändern können.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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