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Pilze und Heilpilze für Prostatakrebspatienten

23. Juni 2020

Ich habe Prostatakrebs und esse gerne Pilze. Ist das gut für mich?

Ja, denn Pilze enthalten nicht nur eine Vorstufe von Vitamin D, Selen und Eisen, sondern auch L-Ergothionein, ein Antioxidans, und sogenannte Beta-Glucane. Letztere sind biologisch aktive Polysaccharide, also Ballaststoffe bzw. Mehrfachzucker, die in der Lage sind, Killerzellen zu aktivieren und das Immunsystem zu stärken (Lindequist U et al. / MMP 2010;doi:10.1055/s-0042-117964) und die nicht nur in Pilzen, sondern auch in Vollkornhaferflocken enthalten sind. Darüber hinaus sollen Pilze auch Antikrebseigenschaften und -wirkungen gegen die Tumorentwicklung haben. Dies wird durch eine aktuelle Studie bestätigt, in der gezeigt werden konnte, dass häufiger und regelmäßiger Pilzkonsum dazu beiträgt, Prostatakrebs zu verhindern. Dies kann auch bei bereits an Prostatakrebs Erkrankten sinnvoll sein.

Studie zur Ernährung von Prostatakrebs-Patienten mit Pilzen

Aber schauen wir uns die Studie zunächst einmal genauer an. Denn der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Pilzen und dem Auftreten von Prostatakrebs beim Menschen wurde bisher noch nie untersucht. In dieser Studie wurden insgesamt 36.499 Männer im Alter von 40–79 Jahren durchschnittlich 13,2 Jahre lang untersucht (Zhang S et al. / Int J Cancer 2019; doi:10.1002/ijc.32591). Dabei fanden japanische und US-amerikanische Forscher heraus, dass Männer, bei denen mindestens 1–2-mal wöchentlich Pilze auf dem Speiseplan standen, ein geringeres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken.

Dieser Zusammenhang war besonders offensichtlich bei Teilnehmern, die 50 Jahre und älter waren, und unterschied sich nicht durch das Krebsstadium und die Aufnahme von Gemüse, Obst, Fleisch und Milchprodukten. Insofern ergibt sich daraus, dass die regelmäßige Einnahme von Pilzen zur Vorbeugung von Prostatakrebs beitragen könnte. Allerdings wurden in dieser Studie keine Informationen zu Pilzarten gesammelt. Dadurch ist es schwierig, genauer einzuschätzen, welche(r) Pilz(e) zu diesen Ergebnissen besonders beigetragen haben.

In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen haben bisher gezeigt, dass Pilzextrakte von Agaricus blazei Murill (Yu CH et al. / J Nutr Biochem 2009; doi:10.1016/j. jnutbio.2008.07.004), Coriolus versicolor (Hsieh TC et al. / Int J Oncol 2001;doi:10.3892/ijo.18.1.81), Cordyceps militaris, Coprinus comatus, Ganoderma lucidum (Zaidman BZ et al. / Mol Biol Rep 2008; doi:10.1007/s11033-007-9059-5), aber auch unser Kulturchampignon (Adams LS et al. / Nutr Cancer 2008;doi:10.1080/01635580802192866) die Zellproliferation in menschlichen Prostatakrebszelllinien hemmen und das hormonabhängige Fortschreiten von Prostatatumoren einschränken können.

Zum Agaricus bisporus, dem Kulturchampignon, gibt es sogar eine Studie am Menschen, in der die biologische Aktivität der Pilzaufnahme beim Wiederauftreten von Prostatakrebs untersucht wurde (Twardowski P et al. / Cancer 2015; doi:10.1002/cncr.29421). In dieser Studie nahmen Prostatakrebspatienten mit PSA-Rezidiv verschiedene Dosen von Agaricus bisporus als Pulver ein.
Während der Studie wurde bei 36% der Patienten ein Abfall des PSA-Spiegels beobachtet. Dies lässt ebenfalls darauf schließen, dass die Einnahme von Pilzen den PSA-Spiegel und die Rückfallwahrscheinlichkeit bei Prostatakrebs beeinflussen könnte.

An diesen Studien sieht man, dass es sehr empfehlenswert ist, als Prostatakrebspatient regelmäßig Pilze, am besten in Bio-Qualität, zu essen. Möchte man höhere Konzentrationen einnehmen, so empfehlen wir die Kombination von verschiedenen Heilpilzen (v. a. Reishi, Agaricus, Coriolus) in Kombination von Pilzextrakten und getrocknetem Pilzpulver, um die positiven Eigenschaften beider Rohstoffqualitäten zu nutzen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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