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Misteltherapie bei Krebs – Wirtsbaum und Therapiepausen?

22. März 2012

Ich habe Lungenkrebs und wurde operiert. Jetzt wird eine konventionelle Therapie mit Antikörpern (Tarceva) durchgeführt. Von der biologischen Seite möchte ich meine Heilkräfte unter anderem auch mit einer Misteltherapie unterstützen. Ich bin aber verwirrt, da andere Patienten in der anthroposophischen Klinik mit gleichem Krankheitsbild ein Präparat von einem anderen Wirtsbaum bekamen und diese durchgehend ohne Pausen verabreicht werden, während man mir zu Pausen zwischen den einzelnen Serien riet. Können Sie mit weiterhelfen?

Die Misteltherapie nach den Vorgaben einer anthroposophisch orientierten Medizin gestaltet sich wesentlich individueller als die Therapie mit Mistelpräparaten, die auf einen bestimmten Wirkstoff standardisiert sind. So kann es durchaus sein, dass Sie von Ihrem behandelnden Arzt ein Mistelpräparat von einem anderen Wirtsbaum bekommen als eine Patientin mit dem gleichen Krankheitsbild, da Frauen und Männern oft Mistelpräparate von unterschiedlichen Wirtsbäumen verordnet werden. Die nach anthroposophischen Gesichtspunkten entwickelten Mistelpräparate sind jeweils in verschieden Stärken und von unterschiedlichen Wirtsbäumen erhältlich. Die Serien beginnen mit der niedrigsten Stärke und gehen im Verlauf auf höhere Konzentrationen über. Die Behandlung erfolgt in rhythmischen Zyklen. Bei den auf den Inhaltsstoff Mistellektin standardisierten Präparaten, die im Allgemeinen von Laubbaummisteln stammen und die keine unterschiedliche Konzentration aufweisen wird beispielsweise nach dem Schema 8 bis 12 Wochen Therapie und dann 4 bis 6 Wochen Pause verfahren.

In Ihrem Fall bekamen Sie wahrscheinlich ein Mistelextrakt von der Eiche. Da diese Mistelextrakte dann in unterschiedlichen Serien, die in sich nochmals steigende Konzentrationen enthalten, verabreicht werden, hängt der Fortlauf der Therapie von Ihrer Reaktion ab : reagieren Sie beispielsweise recht  stark, d.h. Sie haben eine mehr als zwei Euro große Rötung an der Einstichstelle, die auch nach einem halben Tag nicht schwindet oder einen recht lang anhaltenden Juckreiz, so wird man eher langsamer die Serie steigern und größere Therapiepausen machen. Das Vorgehen kann und soll dem Patienten individuell angepasst werden - je nach seinem Allgemeinzustand und seiner Reaktion. Es würde den Rahmen dieser Frage sprengen alle Aspekte der Verordnung von Mistelextrakten zu besprechen, wir hoffen aber, dass wir Ihre Zweifel ein wenig beheben konnten. Die GfBK hat auch ein ausführliches Infoblatt zur Misteltherapie herausgebracht. Schließlich sei noch auf das ausgezeichnete und für den Laien gut verständliche Buch von Annette Bopp, Die Mistel – Heilpflanze in der Krebstherapie, erschienen 2006 bei Rüffer & Rub hingewiesen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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