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Misteltherapie

27. Februar 2023

Wie erfahre ich, welches Mistelpräparat für mich geeignet ist?

Die Misteltherapie mit der weißbeerigen Mistel (Viscum album) ist das am intensivsten erforschte Verfahren aus der Naturheilkunde. In Studien nachgewiesen ist zum Beispiel eine Stimulation der Phagozytose-Aktivität von Immunzellen sowie von bestimmten Botenstoffen des Immunsystems.Eine antitumorale Wirksamkeit ist ebenfalls denkbar. Außerdem gibt es Hinweise auf eine Verbesserung der Lebensqualität (Kältegefühl, Appetitmangel, Gewichtsverlust, Erschöpfung, depressive Stimmung, Schmerzen).
In-vitro-Ergebnisse haben gezeigt, dass kein Sicherheitsrisiko durch Wechselwirkungen zu erwarten ist, wenn Krebszellen gleichzeitig Chemotherapeutika und einer Misteltherapie ausgesetzt werden (Weissenstein U/BMC Complement Altern Med2014).
Für die Wahl des geeigneten Mistelpräparats wird von erfahrenen Ärzt*innen neben der Erkrankungssituation und der Art des Tumors auch die Konstitution des Patienten mit einbezogen. Dabei spielt bei den am häufigsten eingesetzten Mistelgesamtextrakten vor allem die Wahl des Wirtsbaums eine Rolle. Hier gibt es drei wichtige Unterarten der Mistel, die auf Laubbäumen, auf Tannenarten oder auf Kiefern wachsen.
Inzwischen weiß man auch, dass die drei Unterarten sich in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe unterscheiden. Laubbaummisteln enthalten zum Beispiel mehr Lektine als Nadelbaummisteln, was die Beobachtung erklärt, warum Laubbaummisteln stärkere entzündliche Reaktionen auslösen können als Nadelbaummisteln. Die stärkste kräftigende Wirkung hat hingegen die Tannenbaummistel, weshalb sie besonders häufig bei stark geschwächten Patienten unter Chemotherapie eingesetzt wird. Die Apfelbaummistel hingegen ist das Mittel der Wahl bei hormonellen Tumoren, also zum Beispiel bei Brustkrebs. Wenn Laubbaummisteln (Apfelbaum, Eiche, Esche etc.) eine zu starke Reaktion hervorrufen, ist eine Dosisreduktion oder eine Umstellung auf eine Nadelbaummistel (z. B. Tanne) oft hilfreich.
Neben der Art des Tumors spielt also auch die Erkrankungssituation eine Rolle. Deswegen überlegen viele Therapeuten zuerst, ob der Patient geschwächt ist und eventuell gerade eine belastende Chemo- oder Strahlentherapie bekommt. Nach Abschluss einer Chemo- oder Strahlentherapie kann dann die Mistelsorte gewechselt werden, wenn zum Beispiel eine stärkere Immunstimulation erwünscht ist.
Manche Therapeut*innen berücksichtigen auch konstitutionelle Gesichtspunkte: So soll die Tannenmistel am besten zum eher schlanken Stoffwechseltyp passen, wohingegen die Apfelbaummistel eher beim adipösen Stoffwechseltyp geeignet sein soll.
Sie sehen also, die Wahl der Mistelsorte ist sehr komplex und sollte am besten in die Hände eines erfahrenen Misteltherapeuten gelegt werden. Viele der Herstellerfirmen bieten für noch unerfahrene Ärztinnen und Ärzte eine Beratung zur jeweiligen Therapieempfehlung an.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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