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Dauer einer Misteltherapie

03. November 2021

Ich habe Krebs, werde vorbeugend mit einer Chemotherapie behandelt und möchte eine Misteltherapie beginnen. Nun habe ich gehört, dass dies eine dauerhafte Therapie ist. Wie lange wird die Misteltherapie durchgeführt?

Der Einsatz von Mistelpräparaten bei Krebspatienten ist nicht nur sehr weit verbreitet (Matthes H / Altern Med 2020), sondern in Studien auch am besten untersucht. Die deutsche AGO-Leitlinie Brustkrebs (2020) empfiehlt sogar, dass die Misteltherapie zur Verbesserung der durch die laufenden onkologischen Standardtherapien bewirkten Nebenwirkungen verwendet werden kann. Zwei aktuelle Übersichtsarbeiten bestätigen, dass die Misteltherapie die Lebensqualität und das Überleben von Krebspatienten verbessern hilft (Loef M / Complement Med Res 2020 und Ostermann T / Complement Med Res 2020).
Mistelpräparate sind jeweils in verschiedenen Stärken bzw. Serien erhältlich. Die Serien beginnen mit der niedrigsten Stärke und gehen im Verlauf auf höhere Konzentrationen über. Das Präparat wird im Allgemeinen subkutan (unter die Haut) gespritzt, was auch vom Patienten oder von seinen Angehörigen nach Anweisung des Arztes durchgeführt werden kann.
In der Zeit nach der Diagnosestellung einer Krebserkrankung ist eine intensive Misteltherapie besonders wichtig. Später kann die Behandlung bei tumorfreien Patienten durch zunehmend längere Therapiepausen aufgelockert werden.
Ein Beispiel für eine sinnvolle Intervallbehandlung ist folgendes Schema: 8–12 Wochen Therapie, dann 4–6 Wochen Pause für die Dauer von 3–7 Jahren. Nach drei Jahren kann die Therapie aufgelockert werden. Das Vorgehen kann und sollte aber immer individuell angepasst werden, je nach Allgemeinzustand und Behandlungsbedarf des Patienten. Wenn Metastasen vorliegen, wird die Misteltherapie sogar so lange gegeben, wie ein Behandlungsbedarf besteht. Die Anwendungsdauer ist dann nicht begrenzt.
Bei Tumoren mit Neigung zu Spätrezidiven (z. B. Brustkrebs, Nierenzellkrebs, Hautkrebs) kann die Rezidivprophylaxe laut Herstellern auch nach dem 5. Jahr fortgesetzt werden, zum Beispiel in Form von zwei Mistelkuren pro Jahr (im Frühjahr und Herbst) mit jeweils 14 Injektionen. Es gibt aber auch Menschen, die sich während einer Mistelgabe so wohl fühlen, dass sie sich unabhängig vom Stadium der Erkrankung dafür entscheiden, auch nach Beendigung der Misteltherapie immer mal wieder eine Mistelkur durchzuführen.
Sie sehen an diesen Beispielen, dass hier eine individuelle Abwägung und Erfahrung wichtig sind. Am besten, Sie lassen sich von einem Therapeuten beraten, der die Misteltherapie mit Ihnen vor Ort durchführen kann. Weitere Hinweise und Informationen zur Misteltherapie erhalten Sie auch in unserem ausführlichen Infoblatt zur Misteltherapie.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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