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Vitamin-C-Infusionen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs?

24. November 2011

Ich habe Bauchspeicheldrüsenkrebs und mein Heilpraktiker würde mir gerne Infusionen mit Vitamin C während der Chemotherapie geben. Meine Chemo-Ärzte sind jedoch strikt dagegen. Was können Sie mir raten?

Vitamininfusionen, besonders hochdosiertes Vitamin C, können bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nur empfohlen werden. Eine kleine Studie aus den USA hat ergeben, dass in die Vene gespritztes Vitamin C, das zusätzlich zur Standard-Chemotherapie mit Gemcitabine gegeben wird, die Überlebenszeit von Patienten mit Pankreas-Karzinom verlängern kann (Welsh JL/Cancer Chemother Pharmacol 2013). Dabei erhielten neun Patienten zweimal wöchentlich 15 bis 125 Gramm Vitamin C intravenös nach einem speziellen Titrationsschema. Das Ergebnis der Studie: Die Kombinationstherapie war sehr gut verträglich. Und die Überlebenszeit war mit 13 ± 2 Monaten gegenüber 5,65 Monaten deutlich verlängert. Die Vorteile von Vitamin C als Infusion bei Krebspatienten sind übrigens schon seit Langem bekannt. Bei Laborversuchen hat sich hochdosiertes Vitamin C für zahlreiche Krebsarten als zytotoxisch erwiesen. Zusätzlich konnte es sogar die Wirkung verschiedener herkömmlicher Chemotherapie-Medikamente verstärken.

Bereits vor etwa 30 Jahren haben erste klinische Studien ergeben, dass Krebspatienten von intravenös verabreichtem Vitamin C profitieren können. So berichteten Cameron und Pauling in den 1970er Jahren, dass dieser Vitalstoff die Überlebenszeit von Krebspatienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen verlängert. Auch erste kleinere Studien haben gute Erfolge bei Brustkrebspatientinnen gezeigt.

Den biochemischen Hintergrund, warum hochdosiertes Vitamin C Krebszellen unschädlich macht, während gesunde Zellen unbehelligt bleiben, hatte vor einigen Jahren eine Studie von Levine (Chen Q/PNAS 2005) beleuchtet. Ein möglicher Wirkungsmechanismus könnte sein, dass sich unter Vitamin-C-Einfluss in Krebszellen vermehrt zellschädigendes Wasserstoffperoxid bildet. Offensichtlich wirkt Vitamin C im Tumorgewebe anders als in gesunden Zellen. Diesen Mikronährstoff in hohen Dosen kurmäßig als Infusion zu verabreichen, hat sich insbesondere zur Stärkung des Allgemeinbefindens und zur Tumorabwehr bewährt und gewinnt durch diese Studienergebnisse auch für Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs an Bedeutung.

Hersteller empfehlen, Vitamin C zeitversetzt zur Chemotherapie zu verabreichen, da klinische Daten über mögliche Wechselwirkungen bisher nicht vorliegen. Die Infusionen sollten daher spätestens 24 Stunden vor der Chemotherapie gegeben werden. Bei Vitamin-C-Infusionen nach der Chemotherapie empfehlen die Hersteller einen Abstand von mindestens drei bis vier Halbwertszeiten der angewendeten Chemotherapeutika. Die Wirkungen von Vitamin C und anorganischem Selen heben sich gegenseitig auf.

Bitte achten Sie daher darauf, dass zwischen der Anwendung bzw. Einnahme dieser beiden Substanzen mehr als zwei Stunden liegen.
Patienten mit Nierensteinen, Nierenschwäche, Eisenspeichererkrankungen oder einem bestimmten Enzymmangel (G-6-PDH-Mangel) können therapeutische Mengen von Vitamin C nicht bedenkenlos einnehmen. Sie sollten die Behandlung mit hochdosiertem Vitamin C unbedingt im Vorfeld mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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