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Unwirksamkeit von Tamoxifen bei hoher EGFR-Expression?

02. Oktober 2010

In einer Studie mit praemenopausalen Patientinnen, die an einer randomisierten placebokontrollierten Studie zur adjuvanten Tamoxifen-Therapie teilnahmen, wurde das Tumormaterial auf die EGFR-Expression hin untersucht (Giltnane / J Clin Oncol 2007). Damit versuchte man der Frage nachzugehen, ob sich der in Laborversuchen festgestellte „Cross-Talk“ zwischen EGFR und ER auch klinisch im Ansprechverhalten wiederspiegelt. Unter „Cross-Talk“ versteht man, dass die Signalwege von EGFR und ER reagieren und die Tumorzelle bei der medikamentösen Blockade des einen Rezeptors über den jeweils anderen Signalweg das Zellwachstum stimulieren kann. Das würde insbesondere die Beobachtung erklären, warum auch rezeptorpositive Tumore primär therapieresistent sein können.

Das Ergebnis dieser Untersuchung: ER-positive, mit Tamoxifen behandelte Patientinnen mit niedriger EGFR-Expression profitierten von einer zweijährigen Tamoxifen-Einnahme signifikant im Vergleich zu Patientinnen mit hoher EGFR-Expression. Außerdem zeigte sich in der Placebogruppe ein Unterschied bezüglich des rückfallfreien Überlebens über 10 Jahre zwischen den Patienten mit niedriger EGFR-Expression (49%) und hoher EGFR-Expression (57%).

GfBK-Kommentar: Möglicherweise könnte eine hohe EGFR-Expression der Grund dafür sein, dass bei einigen Frauen mit praemenopausalem Brustkrebs eine antihormonelle Therapie nicht wirksam ist. Ob die kombinierte Behandlung mit Tamoxifen und EGFR-Blockern hier Abhilfe schaffen kann, sollte in weiteren Studien geklärt werden. Allerdings gibt es auch noch weitere diskutierte Ursachen für eine Hormonresistenz: So z.B. eine Stimulation des Tumorwachstums durch Tamoxifen und der Verlust des ER-Rezeptors im Laufe der Therapie.


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©iStock, 1210358928, nortonrsx
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